Streit und Versöhnen
Wie Österreichs Paare Konflikte bewältigen

- Ein Drittel der Liierten löst Konflikte, indem es sich schnell beruhigt und wieder liebevoll zueinander ist.
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Während der Feiertage liegen bei vielen Familien die Nerven blank. Konflikte sind keine Seltenheit, doch gerade der Jahreswechsel bietet die Chance zur Versöhnung. Eine aktuelle Studie von Parship.at zeigt, wie Österreichs Paare mit Streit umgehen und welche Strategien besonders erfolgreich sind.
ÖSTERREICH. Die größten Zankäpfel in österreichischen Beziehungen sind nervige Angewohnheiten (38 Prozent), Streit um die Ordnung im Haushalt (34 Prozent) und Konflikte mit der Verwandtschaft (22 %). Besonders in Wien sorgt die Haushaltsordnung für Diskussionen: "Hier streiten 42 Prozent der Paare öfter über dieses Thema als im Bundesdurchschnitt," heißt es in der Studie.
Verschiedene Beziehungsphasen, unterschiedliche Probleme
Interessant ist, dass sich die Konfliktthemen je nach Beziehungsdauer verändern. Frisch Verliebte (bis 2 Jahre) streiten häufig über Eifersucht (28 Prozent). Mit zunehmender Dauer rücken hingegen Angewohnheiten und Haushaltsthemen in den Fokus. "Paare, die 10 bis 15 Jahre zusammen sind, erleben die meisten Konflikte. Themen wie Arbeitsteilung oder Kindererziehung sorgen hier für Spannungen," erklärt Parship-Psychologin Caroline Erb.

- Top-3 Streitthemen sind für Männer und Frauen gleichermaßen nervende Angewohnheiten.
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Die besten Versöhnungsstrategien
Wenn es um die Versöhnung geht, setzen 34 Prozent der Paare darauf, sich schnell zu beruhigen und wieder liebevoll miteinander umzugehen. 27 Prozent bevorzugen räumliche Distanz, etwa durch einen Spaziergang. Ein Viertel diskutiert den Streit in Ruhe aus. Dabei zeigen sich regionale Unterschiede: In Wien sind Gespräche nach einem Streit besonders beliebt (31 Prozent), während Tiroler Paare am seltensten Konflikte vollständig auflösen (16 Prozent).
Rollenverteilung bei der Versöhnung
Die Studie zeigt auch, dass Männer sich häufiger zuerst entschuldigen und schneller wieder liebevoll miteinander umgehen wollen. Gleichzeitig bleibt der sogenannte "Versöhnungssex" eine Seltenheit – nur 4 Prozent der Befragten greifen auf diese Methode zurück. Caroline Erb empfiehlt: "Wichtig ist es, den Bezug zueinander nicht zu verlieren und wertschätzend zu bleiben, auch wenn nicht jede Diskussion sofort gelöst werden kann."
Humor und Entschuldigungen
Neben Gesprächen setzen 24 Prozent der Paare auf Humor, um Spannungen zu lösen. Besonders in Kärnten wird diese Strategie geschätzt (28 Prozent). Oberösterreicher:innen fällt es leichter, sich zu entschuldigen (25 Prozent), während in Tirol Versöhnungen oft schwerfallen.



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