Kinderbastelbuch
Mit Robert Steiner Österreichs Wahrzeichen nachbasteln

Kürzlich ist das Bastelbuch "Sachen machen - Bastle dich durch Österreich" von Moderator und Entertainer Robert Steiner erschienen. Der Kinderstar besuchte uns für ein Interview in der Reaktion der RegionalMedien Austria und erzählte unter anderem von der Entstehungsgeschichte seines Buches, wie seine Karriere begonnen hat, und, ob er sich als ein geduldiger Bastler bezeichnen würde, oder nicht. 

ÖSTERREICH. Eine Bastelreise durch ganz Österreich verspricht das neue Bastelbuch von Robert Steiner. Von den Wahrzeichen Österreichs und österreichischen Persönlichkeiten bis hin zur Tierwelt - 55 kreative Ideen können nachgebastelt werden. Im Gespräch erzählte uns der ORF- und Radiomoderator, warum er gerade ein Bastelbuch geschrieben hat und welches Bundesland ihn am meisten fasziniert. 

RegionalMedien Austria: Ich freue mich, dass du dir Zeit genommen hast und zu uns gekommen bist. Du bist unter anderem hier, weil dein Bastelbuch vor kurzem erschienen ist. Wie ist es denn dazu gekommen?
Robert Steiner: Also es gibt ja ganz viele Bücher und vor allem Bastelbücher gibt es ja wie Sand am Meer. Wir haben uns überlegt, wir möchten eines mit ganz viel Österreich-Bezug machen . Wenn man so Bastelbücher durchschaut, finde ich, findet man nie österreichische Dinge darin. Ich bin zum G&G Verlag gegangen und habe gesagt, dass ich da eine Idee hätte und schon einiges in der Schublade hätte. Aber leider habe ich unterschätzt, wie viel Arbeit das eigentlich ist, weil man für ein Buch dann doch ganz vieleTexte schreiben, und das zusammenfassen musst und dir einiges überlegen muss. Aber es war eine tolle Arbeit. Während viele Veranstaltungen nicht stattgefunden haben, war das für mich eine gute Alternative, weiterzuarbeiten.

Warum gerade ein Bastelbuch?
Na ja, zum einen finde ich, dass es unglaublich wichtig ist, dass die Jüngsten andere Aktivitäten als nur aufs iPhone oder iPad schauen haben sollten. Außerdem ist Basteln etwas, was jedem Spaß macht, Hauptsache das Kind fängt einmal an damit (lacht). Es entfaltet die Kreativität, es macht auch Spaß, sich Sachen herzunehmen und dann kreativ etwas zu entwickeln. Das wollen wir eigentlich unterstützen und wir haben dann gesagt, es ist beides retro: Basteln ist retro und ein Buch ist retro. Aber ich finde trotzdem, dass es wert ist, so etwas zu tun. Das war der Ansatz dazu. Jetzt hoffe ich, dass wir sehr viel von den Großeltern und Eltern unterstützt werden, die den Kindern das Buch näher bringen und dann Lust auf Basteln macht.

Robert Steiner mit seinem neuen Bastelbuch "Sachen machen - Bastle dich durch Österreich".  | Foto: Maximilian Spitzauer
  • Robert Steiner mit seinem neuen Bastelbuch "Sachen machen - Bastle dich durch Österreich".
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Wie "bastelaffin" bist du selbst? Bist du eher ein geduldiger Bastler?

Überhaupt nicht! Ich bin kein großer Bastler, muss ich dazu sagen. Ich habe als Kind sehr gerne Lego gespielt, ich bin schon ein Kreativer gewesen. Ich habe schon auch einiges gebastelt, aber ich habe mir nie Zeit dafür genommen, das musste bei mir immer rasch gehen. Deswegen ist dieses Buch auch so gestaltet. Das heißt, jeder Tipp hat nur drei bis vier Schritte. Es geht also wirklich flott. Ich finde, bei vielen Bastelbüchern, da schaut das Produkt dann so aus, dass man sich denkt: Oh Gott, das kriege ich nie hin. Und dann fängt man nicht damit an. Für mich ist es also wichtig, dass ganz einfache Dinge drinnen sind, die man wirklich in fünf Minuten schafft. Dann ist man motiviert und wir haben deswegen auch drei Kategorien. Nämlich leicht, mittel und schwer - so kann man sich steigern.

Bastelst du jetzt, mit deinem neu erschienenen Bastelbuch, lieber?
Also ganz ehrlich, ich lüge jetzt nicht, ich bastle wenn, dann nur beruflich (lacht). Privat bastle ich am Haus herum oder an der Wohnung, aber in Wirklichkeit geht es da hauptsächlich um den Beruf. Vor allem die Basteleien, die wir im Buch haben, ist eine Mischung aus Österreich, aus Tieren - allen Themen, die Kinder interessieren. Von der Küchenrollenkaiserin Sisi bis zum Grazer Uhrturm, aber eben nicht nur basteln, sondern wir haben da ganz viel Wissen drinnen versteckt im Buch mit Wissensecken, mit Informationen zu den jeweiligen Dingen, die man bastelt - und das ist, glaube ich, das, was Spaß machen soll. Man soll dran bleiben.

Seit wann bastelst du schon oder hast du irgendwelche Bastelerinnerungen an früher?
Ich glaube, als Kind bastelt jeder. Ich kann mich erinnern, bei uns war in der Volksschule immer dieses Pflichtbasteln, zum Beispiel Muttertagsbasteleien und so weiter. Trotzdem muss ich sagen, habe ich Erinnerungen, wo mir das Basteln Spaß gemacht hat. Ich habe namens Schattentheater in der Volksschule einen Kurs belegt . Das war richtig cool, und da haben wir Schattenfiguren gebastelt. Wirklich nur eindimensional, also Kartonfiguren nur ausgeschnitten und mit Büroklammern oder so Klammern zusammen, damit die beweglich sind auf Stäben. Das ist so eine Erinnerung, da war ich total glücklich, dass ich so etwas machen konnte. Ich glaube, es geht darum, dass die Kinder wieder so Anstöße kriegen: Wie bastle ich Dinge, die mir dann Spaß machen? Genauso haben wir zum Beispiel das Riesenrad nur aus Karton ausgeschnitten und dann gibts eine Klammer in der Mitte und schon kann es sich drehen.

"Ich war schon immer ein Kreativer", sagt Kinderstar Robert Steiner im Interview mit RegionaMedien Austria. | Foto: Maximilian Spitzauer
  • "Ich war schon immer ein Kreativer", sagt Kinderstar Robert Steiner im Interview mit RegionaMedien Austria.
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Mit dem Buch hast du ja auch einige Wahrzeichen nachgebastelt. Warum gerade Wahrzeichen?

Wahrzeichen sind etwas, womit sich alle befassen und womit sich alle fotografieren lassen. Wenn ich nur an den Grazer Uhrturm denke, ich war vor kurzem dort, da stehen die Schlangen davor, und die Leute machen Fotos damit. Da habe ich mir gedacht: Wie kann man ihn so einfach wie möglich nachbasteln? Ich habe meiner Kollegin, mit der ich das Buch gemeinsam gemacht habe, der Bastelfee Melanie Steiner, gesagt: Bitte finde ganz einfach Möglichkeiten, zum Beispiel den Grazer Uhrturm nachzubasteln. Sie hat dann gesagt, dass man den aus einer Klopapierrolle machen könnte, weil die hat schon die richtige Farbe. So kann man in vier Schritten diesen Uhrturm fertig basteln. Einfach die Klopapierrolle in ein Quadrat drücken, dann die Zusatzbauten darauf, anmalen und schon ist er fertig. Von meiner Seite kommt dann dazu: Ist euch eigentlich schon einmal aufgefallen, dass die Zeiger verkehrt sind? Der Grazer Uhrturm hat den Stundenzeiger kurz und den Minutenzeiger lang, was ja auf allen Uhren anders ist. Dann erkläre ich, woher das kommt. Nämlich, wie er gebaut wurde. Als Wehrturm gab es noch keine Minutenzeiger, sondern nur den Stundenzeiger. Aus Platzspargründen ist der Minutenzeiger dann erst viel später dazu gekommen und war dann sozusagen der Kurze. So sind Wissen und Basteln vereint.

Hast du ein Bundesland, wo du am liebsten hinfährst oder was dich am meisten fasziniert?
Ja, Oberösterreich, meine Heimat. Ich bin ja vom Attersee und Oberösterreich ist natürlich für mich das Faszinierendste. Ich bin natürlich auch gern in den anderen Bundesländern unterwegs. Meine Firma sitzt in Niederösterreich, meine Wohnung ist in Wien, also es ist wirklich komplett unterschiedlich und genauso liebe ich auch Tirol oder die Steiermark und Salzburg. Also, ich könnte keines auslassen.

Dein Job hat ja auch viel natürlich mit Kindern zu tun. Wie ist es, mit Kindern zusammenzuarbeiten oder was fasziniert dich daran?
Dass sie das ehrlichste Publikum sind. Das heißt, wenn ich vor ihnen stehe oder ein Programm moderiere - egal jetzt, ob im Radio, im Fernsehen oder in der Zeitung etwas für sie schreibe - man merkt bei Kindern sofort, ob es ihnen gefällt oder nicht. Weil sie müssen ja nicht sitzen bleiben und zuhören, sondern sie drehen sich um und gehen, oder nehmen die Fernbedienung und schalten um. Das macht mir Spaß, diese Herausforderung, sie als ZuhörerInnen, ZuseherInnen und LeserInnen zu gewinnen und auch wirklich an der Stange zu halten.

Und wird der Job nicht manchmal langweilig?
Eben nicht! Also, ich habe die größte Freude, im Kinder- und Familienprogramm seit vielen Jahren für diese Zielgruppe tätig zu sein und kriege auch wirklich das tollste Feedback von Eltern, und den Kindern selbst. Mittlerweile habe ich schon Eltern, die sagen, dass sie bereits als Kind bei mir zugeschaut haben – das macht natürlich doppelt Freude.

Wie bist du zu deinem jetzigen Job eigentlich gekommen? Wie hat das alles angefangen?
Das war sehr speziell. Meine erste Fernsehsendung hatte ich an dem Tag, an dem ich die Matura gemacht habe und den Führerschein. Das kam an einem Tag alles zusammen, aber es hat alles viel früher begonnen. Nämlich schon während der Schulzeit habe ich gejobbt und zwar als Zauberkünstler. Ich habe mich für das Hobby Zaubern fasziniert. Ich finde, in jedem Kind steckt ein Talent. Bei mir war es dieses: Ich ging auf die Bühne und zaubere und zeige Kunststücke. Und so wurde ich angesprochen auf einer Messe, ob ich nicht Interesse habe, zu einem Casting zu gehen und dann bin ich zum ORF gekommen, noch bevor ich die Matura hatte. Das war natürlich ein großes Glück. Ich glaube, das gibt es heute gar nicht mehr (lacht).

Schon seit 18 Jahren läuft jeden Sonntag deine Rätselsendung “WOW” auf Radio Wien mit der frechen Ratte Rolf Rüdiger. Wie hältst du es so viele Jahre mit Rolf Rüdiger aus?
Das fragen mich tatsächlich viele (lacht). Das ist berechtigt, diese Frage. Wir sind wirklich die besten Freunde, auch wenn er manchmal wirklich nerven kann. Ich glaube, das gehört zu einer Freundschaft dazu. Auf der anderen Seite kenne ich niemanden, der unterhaltender ist als er. Also, man hat einfach immer Spaß mit ihm und ich schaue mir auch immer seine Zugänge an, weil er hat eine ganz andere Perspektive. Ich glaube, das macht es einfach aus, die Kombination von uns beiden und deswegen bin ich wirklich stolz darauf, dass wir seit vielen Jahrzehnten schon zusammenarbeiten. Wir haben ja schon bei Confetti TiVi gemeinsam begonnen, nicht so intensiv, aber jetzt, im Radiobereich seit drei Jahren, machen wir gemeinsam Radio. Da können wir stolz sein. Aber es ist wie in jeder Partnerschaft auch in der beruflichen - es gibt Phasen, wo wir uns heiß lieben und es gibt Phasen, wo wir streiten (lacht).

Sind nach dem Bastelbuch noch andere Projekte geplant? Wird das Buch das letzte von dir sein?
Da bin ich mir noch nicht sicher. Es hat echt Spaß gemacht. Ich muss ehrlich sagen, ich war echt überrascht, wie viel Arbeit drinnen steckt - also so viele Seiten und dann so viele Texte dazu zu schreiben. Aber dann doch so viel Struktur hineinzubekommen und mit der Grafikerin, die das großartig gemacht hat, die Dagmar Krause und der Melanie gemeinsam zu arbeiten, und dann gibt es noch einen Kollegen, den Florian Falb, der über die Texte drüber geht und dann gibt es noch einen Lektor und so weiter. Also es ist ein spannender Prozess gewesen. Also ich schwöre, ich werde weiterarbeiten und nicht aufhören. Ich werde vielleicht noch die eine oder andere Idee bringen.

Vielen Dank für das Interview.

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