Vor Lockerungen am Montag
1.317 Neuinfektionen am letzten Lockdown-Tag

- Die Neuinfektionen sind noch immer vierstellig und um 10 Prozent höher als am letzten Sonntag. Trotzdem wird der Lockdown am Montag gelockert.
- Foto: Markus Spitzauer
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Einen Tag vor der Lockerung des Lockdowns bleiben die Corona-Zahlen in Österreich mit 1.317 Neuinfektionen weiter vierstellig. Zudem sind die Zahlen am Wochenende üblicherweise niedriger, weil weniger getestet wird. Ob auf Tirol wegen der "Südafrika-Mutante" noch verschärfte Maßnahmen zukommen oder doch nicht - diese Entscheidung wird wohl Sonntagabend fallen. Mehre Stimmen aus Tirol setzen lieber auf einen besonnenen Umgang und für bedachtsame Öffnungsschritte auch in Tirol aus. Mehr dazu hier.
ÖSTERREICH. Bisher gab es in Österreich 423.839 positive Testergebnisse. Mit heutigem Stand (7. Februar 2021, 9:30 Uhr) sind österreichweit 8.012 Personen an den Folgen des Corona-Virus verstorben und 402.053 wieder genesen. 18 Todesfälle sind von gestern auf heute bekannt geworden. Damit wird einen Tag vor dem Ende des dritten harten Lockdowns eine weitere traurige Höchstmarke überschritten: So zählt Österreich nun insgesamt mehr als 8000 Corona-Tote. Bei den Zahlen der Hospitalisierten gibt es hingegen eine gute Nachricht: Derzeit befinden sich 1.560 Personen aufgrund des Corona-Virus in krankenhäuslicher Behandlung. Ein Rückgang von immerhin 20. Davon werden 290 auf Intensivstationen betreut. Das sind um zwölf weniger als am Vortag.
Die Neuinfektionen seit der letzten Meldung teilen sich auf die Bundesländer Österreichs wie folgt auf:
Burgenland: 34
Kärnten: 115
Niederösterreich: 308
Oberösterreich: 110
Salzburg: 83
Steiermark: 151
Tirol: 88
Vorarlberg: 56
Wien: 372
Tirol: Isolation einzelner Gebiete stehen im Raum
Ob Tirol mit einem regionalen Lockdown wegen der "Südafrika-Mutante" rechnen muss war am Sonntagvormittag noch ungewiss. Für Verstimmung über den Bund bei der Tiroler Regierungsspitze sorgte indes ein Bericht der "Kronen Zeitung" (Sonntagausgabe). Darin war von einer geplanten "Teil-Abschottung" des Bundeslandes die Rede. Die "Krone" berichtete von "unbestätigten Informationen", wonach Reisen in ein anderes Bundesland nur noch in Ausnahmefällen möglich sein wird, etwa zur Arbeit oder im Krankheitsfall. Das Aufsuchen des Zweitwohnsitzes oder der Ferienwohnung werde wohl nicht als Grund anerkannt, das solle auch für EU-Bürger gelten. Skifahren solle ebenfalls nur mehr im eigenen Bundesland erlaubt sein.
Im Interview mit der „Presse“ sprach Gesundheitsminister Rudolf Anschober auch über andere Maßnahmen: „Es geht nicht nur um die Frage einer Quarantäne, auch andere Ansätze sind möglich.“ Man könne die Testungen noch weiter verstärken und regionale Maßnahmen setzen, führte der Minister aus. Angesprochen darauf, dass Platter eine Isolation Tirols präventiv ausgeschlossen habe, sagte Anschober der „Presse“, dass Platter „ziemlichen Druck aus der Bevölkerung“ habe. Eine Entscheidung, ob es in Tirol wegen der "Südafrika-Mutante" noch schärferer Maßnahmen bedarf, stand voraussichtlich für Sonntagabend an. Die Innsbrucker Virologin Dorothee von Laer hatte sich im Vorfeld sogar für eine Isolation sowie einen verlängerten Lockdown ausgesprochen. Dies stieß in Tirol auf heftige Kritik.

- Angesichts der Ausbreitung der CoV-Variante B.1.351 in Tirol soll am Sonntagabend eine Entscheidung über den weiteren Fahrplan für das Bundesland fallen. Anschober hält auch „andere Ansätze“ als eine Quarantäne für Tirol für möglich.
- Foto: Christopher Dunker/BKA
- hochgeladen von Magazin RegionalMedien Austria
Kurz will Sputnik V in Österreich produzieren lassen
Sollten der russische Impfstoff Sputnik V und der chinesische Impfstoff von der Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) zugelassen werden „würde Österreich ganz bestimmt versuchen, Produktionskapazitäten bei geeigneten einheimischen Unternehmen für russische oder chinesische Impfstoffe zur Verfügung zu stellen“, sagte Kurz der „Welt am Sonntag“ („WamS“). „Genauso wie für Hersteller anderer Länder“, fügte er hinzu. „Es geht doch darum, schnell möglichst viel sicheren Impfstoff zu bekommen – egal, von wem er entwickelt worden ist“, betonte Kurz, der sich im Vorfeld dafür ausgesprochen hatte, dass die EMA auch die Zulassung von Impfstoffen aus Russland und China prüfen solle. Diesbezüglich dürfe es „keine geopolitischen Tabus“ geben.
"Handel ist kein Corona-Hotspot"
Ab 8. Februar dürfen auch rund 22.500 stationäre Händler ihre Geschäfte unter strengen Auflagen wieder aufsperren. Die Öffnungszeiten wurden von frühestens 06:00 bis spätestens 19:00 festgelegt. "Für alle Kunden besteht die Pflicht, eine FFP2-Maske zu tragen. Für die Kundenbereiche im gesamten Handel gilt ein Mindestabstand von 2 Meter sowie eine Beschränkung von 20m2 pro Kunde", erklärt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will in einer Aussendung. Etwaige Bedenken, die Wiedereröffnung der Geschäfte könnte die Corona-Fallzahlen nach oben treiben, wurden mittlerweile durch diverse wissenschaftliche Studien entkräftet. "Der Handel ist kein Corona-Hotspot, dafür sind die Aufenthaltsdauern zu gering und der Kundenkontakt zu lose", so Will. Daher rechnet er mit einer dauerhaften Öffnung, "denn einen vierten harten Lockdown würden viele Händler wirtschaftlich nicht überleben", stellt der Handelsverbandobmann erneut klar.

- 22.500 Geschäfte öffnen morgen endlich wieder ihre Pforten.
- Foto: Rotes Kreuz
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Unverständnis für 20m2-Begrenzung in allen Geschäften
Für Kritik sorgt aber die Begrenzung von 20m2 pro Kunde auch im Lebensmittelhandel. Gerade in Stoßzeiten wird dies in kleineren Filialen in Ortskernen ein besonderes Augenmerk erfordern. Die betroffenen Händler würden sich bestmöglich auf die neu geltenden Regeln vorbereiten und hoffen noch auf eine Anpassung, nachdem gerade die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung stets reibungslos funktioniert hat, der Mindestabstand von 1 auf 2 Meter erhöht und FFP2-Masken ausgegeben wurden, heißt es weiter.
*Der Betrieb des Dashboards des Gesundheitsministeriums erfolgt durch die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und ist unter der URL covid19-dashboard.ages.at abrufbar. Das Dashboard bezieht seine Daten ausschließlich aus dem Epidemiologischen Melderegister (EMS) und wird einmal täglich, um 00:00 Uhr, aktualisiert. EMS ist das offizielle Register, in welches von den Bezirksbehörden sowie von Labors eingetragen wird. Das Bundesministerium für Inneres erhebt die Zahlen im Rahmen der Koordination des Staatlichen Krisen- und Katastrophenmanagements im Einsatz- und Koordinationscenter (EKC) über eine Videokonferenz, diese Zahlen können Fälle enthalten, die im EMS noch nicht erfasst sind.
Update: Reaktionen aus Tirol verlinkt




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