Drei mögliche Szenarien
Gebäudekühlung steigt bis 2050 drastisch

Die passive Gebäudekühlung, vor allem nachts, ist eine der wichtigsten Maßnahmen in der Zukunft. | Foto: DnD Landschaftsarchitektur
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  • Die passive Gebäudekühlung, vor allem nachts, ist eine der wichtigsten Maßnahmen in der Zukunft.
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Die immer stärker steigenden Temperaturen heizen auch die Gebäude auf. Ohne entsprechende passive Maßnahmen könnte sich der Kühlbedarf bis 2050 verzehnfachen.

ÖSTERREICH. Die Klimakrise macht sich auch in Österreich jedes Jahr mit steigenden Temperaturen bemerkbar. Tropennächte mit mehr als 20 Grad werden häufiger und auch tagsüber hat es immer öfter über 30 Grad. Dadurch steigt auch der Kühlbedarf von Gebäuden enorm. Eine aktuelle Studie im Auftrag des Klima- und Energiefonds zeigt nun, dass sich der Kühlenergiebedarf bis 2050 ohne passive Kühlmaßnahmen verzehnfachen könnte. Gebäudebeschattung, Bauteilaktivierung und Nachtlüftung können den Kühlbedarf um über zwei Drittel senken.

Passive Kühlung statt Klimaanlage

Angesichts der steigenden Energiepreise ist es nicht allen möglich sich eine Klimaanlage zur Innenraumkühlung zu leisten. Hier kommt die passive Gebäudekühlung ins Spiel. Die vom Klimaschutzministerium finanzierte und von drei österreichischen Universitäten in Wien und Linz durchgeführte Studie skizziert drei mögliche Szenarien für die Zukunft. Anhand vorhandener Daten zur Gebäudekühlung, Klimadatensätzen und eines österreichischen Gebäudebestandsmodells wurden verschiedene Szenarien festgelegt, die mehrere aus heutiger Sicht realistische Entwicklungspfade repräsentieren.

Drei mögliche Szenarien

In allen drei Szenarien wurden die Auswirkungen der Abschirmung der Sonne, passive Kühlung mittels Nachtlüftung und die Ansprüche an den thermischen Komfort in unterschiedlichem Ausmaß bewertet. Im Szenario "Hoch" beträgt die Abschirmung sonneneinstrahlungsbedingter Wärme nur 40 Prozent, über Nacht wird nur eine halbe bis eine Stunde gelüftet und die maximale Raumtemperatur beträgt 24 Grad. Hier kommt es in den kommenden Jahren zu einem Anstieg des Gebäudekühlungsbedarfs von ungefähr 18 auf über 25 Prozent.
Das Szenario "Mittel" beschreibt eine mittlere Abschirmung durch Verschattung von 50 Prozent, eine gute passive Kühlung mit einer bis 1,5 Stunden nächtlichem lüften und eine maximale Raumtemperatur von 25 Grad. Der Kühlbedarf steigt hier von rund 13 auf 18 Prozent bis 2050.
Im letzten Szenario "Niedrig" wird zu 80 Prozent verschattet, eine bis 2,5 Stunden nachts gelüftet und die Raumtemperatur beträgt maximal 26 Grad. Hier steigt der Kühlbedarf innerhalb der nächsten 27 Jahr nur minimal.

Kühlbedarf nach Gebäudekategorien in Österreich 2030 bis 2050 in Terrawattstunden unter der Annahme, dass sich die globale Mitteltemperatur bis 2050 um 2°C erhöht (IPCC-Szenario „RCP8,5-hot“) / (MFH = Mehrfamilienhaus, EFH = Einfamilienhaus) | Foto: energieforschung.at
  • Kühlbedarf nach Gebäudekategorien in Österreich 2030 bis 2050 in Terrawattstunden unter der Annahme, dass sich die globale Mitteltemperatur bis 2050 um 2°C erhöht (IPCC-Szenario „RCP8,5-hot“) / (MFH = Mehrfamilienhaus, EFH = Einfamilienhaus)
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