Vokaki, Swiftie oder Talahon
Shortlist für Wort des Jahres 2024 steht

- "Jahrhunderhochwasser", "Talahon", "Swiftie" und mehr stehen auf der Shortlist der GSÖD für Wort, Unwort, Jugendwort, Spruch und Unspruch des Jahres 2024.
- hochgeladen von Bernhard Schabauer
Für das "Kanzlermenü" als Wort des Jahres 2023 sucht die Gesellschaft für Österreichisches Deutsch (GSÖD) derzeit eine Nachfolge. Zehn Vorschläge finden sich auf der Shortlist, über die noch bis 4. Dezember abgestimmt werden kann.
ÖSTERREICH. Die Nominierten sind heuer "Superwahljahr", "Renaturierung", "Swiftie" und "Vokaki", die Abkürzung für "Volkskanzler Kickl", Journalist Günther Traxler und Kabarettist Christoph Grissemann prägten.
Von Aura bis Talahon
Neben dem Wort des Jahres wird auch nach dem Unwort, Jugendwort sowie Spruch und Unspruch des Jahres gesucht. Für das Unwort sind im Rennen: "Jahrhunderthochwasser", "Remigration", "Talahon", wie junge Männer mit Migrationshintergrund genannt werden, was an die arabische Aufforderung "Komm mal her!" angelehnt ist und "Volkskanzler", wie sich FPÖ-Chef Herbert Kickl gerne selber nennt.

- Hunderte "Swifties", wie sich die Fans von Taylor Swift nennen, versammelten sich nach der Konzertabsage in Wien.
- Foto: Maximilian Spitzauer/MeinBezirk
- hochgeladen von Kevin Chi
In Sachen Jugendwort wird gewählt aus "Aura", "Brat", slawisch für Bruder oder enger Freund, wurde diesen Sommer auch durch das gleichnamige Album von Sängerin Charli XCX geprägt, "cooked", ein Zustand der Erschöpfung und "demure", das durch ein TikTok-Video zum Trend wurde und Zurückhaltung und Gewissenhaftigkeit beschreibt. Immer noch auf der Jugendwort-Liste befinden sich auch "Heast" und "Merksch selba", die nicht unbedingt neu sind. Letzteres wird speziell in Tirol von allen Altersklassen benutzt, um das Gegenüber darauf hinzuweisen, dass das Gesagt eigentlich keinen Sinn hat.
Politiker liefern Unspruch des Jahres
Der Spruch des Jahres könnte mit dem heuer verstorbenen Baumeister Richard Lugner zu tun haben. Eine Zeit lang kursierte der Spruch "Lugner ist immörtal". Einen Sager aus der Politik steuert Umweltschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) bei, mit "Naturschutz ist kein Verbrechen". "Das Schamgefühl muss die Seite wechseln" ergab sich durch den Fall von Gisèle Pelicot, damit wird betont, dass sich die Täter sexualisierter Gewalt und nicht mehr die Opfer schämen sollten und diese Straftaten auch zur Anzeige gebracht werden sollen.

- "Wir werden sie die Peitsche spüren lassen", sagte Harald Vilimsky über drei EU-Spitzenpolitikerinnen, die er als "politisches Hexentrio" bezeichnete.
- Foto: Markus Berger
- hochgeladen von Magazin RegionalMedien Austria
Für den Unspruch des Jahres lieferten gleich mehrere Politikerinnen und Politiker eine Vorlage. So etwa "ob Prognosen stimmen, kann keiner vorhersehen", womit Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) auf den Vorwurf reagierte, nicht rechtzeitig auf Wetterprognosen, die das Hochwasser zur Folge hatten, reagiert zu haben. Ebenfalls auf der Liste ist Kickls Wahlkampfspruch "Euer Wille geschehe", der für einen pseudoreligiösen Anstrich sorgte, gegen den selbst die katholische Kirche protestierte.
Harald Vilimskys (FPÖ) Bezeichnung von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, und Roberta Metsola, die Präsidentin des Europäischen Parlaments als "politisches Hexentrio", das man "die Peitsche spüren lassen" werde, ist ebenso im Rennen um den Unspruch des Jahres.
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