Donnerhall auf echt Bayerisch

Ö (smw). Kann man einer Einladung zu Schweinshax’n mit Knödel stilgerechter folgen als in der welt-offenen Version des BMW M4 Coupés? Und was lieferte einen griffigeren Grund, um sich noch kauend wieder auf den Weg zu machen, als satte 431 Pferde im von den BMW-Tunern fast schamlos kraftvoll geformten Blechkleid vor der Tür: offen für ein Dessert aus Sonne und Fahrtwind. Kaum raus aus dem bayerisch-innviertlerischen Grenzdorf, klingelt das Handy: "Ein Wahnsinn, so laut! Die Küchenkastl wackeln immer noch!" Tante Erni will polternd verbergen, dass sie grad am liebsten Beifahrerin wär. Im Sportsitz. Schafsledergepolstert, also: "Merino Feinnarbe" in BMW-Sprech. Schelmischen grinsend, weil für Onkel Egon echt kein Platz ist.

Statt der Copilotin ist da ein Korb mit Proviant. Viel zu groß für den 220-Liter-Köfferchenraum, im dem sich bereits das Verdeck verbirgt. Und die Rücksitze verschwinden unter dem Windschott, das selbst im Nahbereich der maximalen 250 km/h die Umluft perfekt zügelt.

Den Startkrawall macht der Sechszylinder übrigens ganz von allein, ganz ohne Fuß am Gaspedal. Und schaltet das Siebengang-M-Doppelkupplungsgetriebe runter, lässt BMW ein akustisches Feuerwerk aus Zwischengas und Fehlzündungen los. In 4,4 Sekunden auf 100 km/h. 550 Newtonmeter maximales Drehmoment. Die Eckdaten des Edel-Bayern rundet ein kombinierter Verbrauch von gut neun Litern ab. Das Schönste: Komfortabel und gemächlich geht es auch.

Beim nächsten Start schimpft ein älteres Paar, mit Stöcken und dicken Schnürschuhen bewaffnet, los. Eine Woche später darf ich den sportlich-elektrischen BMW i8 fahren. Der kann leise. Dann mögen mich die Leute wieder.