Verfahren gegen Till Lindemann
Staatsanwaltschaft lässt Anklage fallen

Anklage gegen Till Lindemann wurde fallen gelassen. | Foto: Ismael Rosas / Action Press / picturedesk.com
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Der Sänger der Band "Rammstein" Till Lindemann sorgt schon seit Monaten für Schlagzeilen bezüglich schwerer Vorwürfe von sexuellen Übergriffen bei jungen Frauen. Nun wurde das Ermittlungsverfahren von der Staatsanwaltschaft Berlin eingestellt. Grund dafür ist der Mangel hinreichenden Tatverdachts.

ÖSTERREICH. Die Aussagen der Nordirin Shelby Lynn waren der Startschuss für eine Reihe von Anschuldigungen junger Frauen gegen den Sänger Till Lindemann. Shelby behauptete in den sozialen Medien bei einem Rammstein-Konzert in Litauen unter Drogen gesetzt worden zu sein. Kurz darauf veröffentlichte die deutsche YouTuberin Kayla Shyx ein Statement, wo sie auf Aussagen weiterer Frauen hinwies, die nach Drogen- und Alkoholeinfluss von Till Lindemann sexuell missbraucht worden sind. Daraus resultierte eine Welle von zahlreichen Berichten und Ermittlungen gegen den Rammstein-Sänger. Auch eine Österreicherin äußert sich zu den Vorfällen und gibt bei der seit 2019 stattfindenden "Rammstein-Stadium Tour" an, Opfer von sexueller Gewalt geworden zu sein.  

Dementsprechend sorgte auch das Rammstein-Konzert im Juli 2023 im Wiener "Ernst-Happel-Stadium" für einige Aufruhen. Während rund 55.000 Fans die Musik der deutschen Rockband bejubelten, fanden zeitgleich Demonstrationen gegen den Sänger Lindemann statt.

Proteste bei Rammstein-Konzert in Wien gegen Till Lindemann. | Foto: GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com
  • Proteste bei Rammstein-Konzert in Wien gegen Till Lindemann.
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Die Berliner Staatsanwaltschaft hat nach den Beschuldigungen Strafanzeige wegen Verdacht auf Begehung von Sexualdelikten und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz erstattet. Sämtliche Anzeigeerstattungen gegen Till Lindemann stützten sich auf den Aussagen von Shelby Lynn, Kayla Shyx und Vorwürfen anderer betroffener Frauen. Die Konzertbesucherinnen schildern jeweils ein ähnliches Muster: Ausgewählte junge Frauen seien während der Rammstein-Konzerte von einer "Casting Direction" zu Aftershowpartys eingeladen worden sein. Daraufhin wurden sie gebeten reizende Kleidung zu tragen und keine Männer mitzunehmen. Während den Aftershowpartys sollen die ausgewählten Frauen unter Drogeneinfluss sexuell missbraucht worden sein. Lindemann streitet jegliche Anschuldigungen ab.

Am 29.8.2023 gab die Staatsanwaltschaft Berlin bekannt, das Verfahren wegen mangelnder Beweise eingestellt zu haben. Es gebe keine Hinweise darauf, dass Lindemann gegen den Willen der Frauen sexuelle Handlungen vorgenommen habe. Auch die Anschuldigungen, die Konzertbesucherinnen unter KO-Tropfen oder Drogen gesetzt zu haben, wurden fallen gelassen. Till Lindemann wurde im Strafverfahren von den Rechtsanwälten Björn Gercke und Pantea Farahzadi vertreten, diese äußerten sich zur Einstellung des Prozesses wie folgt:  

"Die rasche Einstellung des gegen meinen Mandanten geführten Ermittlungsverfahren belegt, dass die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft keine Beweise bzw. Indizien zutage gefördert haben, um meinen Mandanten wegen der Begehung von Sexualstraftaten anklagen zu können. An den Anschuldigungen war schlichtweg nichts dran."

Laut den Anwälten von Rammstein-Sänger Lindemann sei ein weiterer Grund für die Einstellung des Verfahrens, dass die Anzeigeerstatterinnen nicht direkt betroffen gewesen seien, sondern nur Drittbeteiligte waren. Diese würden nicht zu angeblichen Opfern von Lindemann zählen. Aufgrund dessen stehe ihnen kein Rechtsmittel gegen die Verfahrengseinstellung zu.

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Anklage gegen Till Lindemann wurde fallen gelassen. | Foto: Ismael Rosas / Action Press / picturedesk.com
Proteste bei Rammstein-Konzert in Wien gegen Till Lindemann. | Foto: GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

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