150 Mitarbeiter gerettet
Agrana-Zuckerfabrik in Leopoldsdorf bleibt

- Die Zuckerfabrik Leopoldsdorf dürfte nun gerettet worden sein.
- Foto: Vymyslicky
- hochgeladen von Ulrike Potmesil
Der Zucker-, Frucht- und Stärkekonzern Agrana wollte die Fabrik in Leopoldsdorf (Noe) schließen, weil die Zuckerrüben-Anbaufläche gesunken ist. Eine gemeinsame Initiative von Landwirtschaftsministerium und dem Bauernbund stellte nun eine Anbaufläche von mehr als 38.000 Hektar Zuckerrüben für die nächste Saison sicher.
ÖSTERREICH. Bund und Länder leisten betroffenen Ackerbauern je zur Hälfte eine Prämie von 250 Euro je Hektar, wenn der erste Zuckerrübenanbau durch Schädlinge vernichtet werden sollte - und die Landwirte auf der betroffenen Fläche neuerlich Rüben anbauen. Für Agrarministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) war die heimische Zuckerproduktion "in akuter Gefahr“. „Wir wollen und müssen die Selbstversorgung unseres Landes mit Rübenzucker aus Österreich sichern, damit wir nicht von Importen abhängig sind. Das geht nur, wenn wir unseren Rübenbauern eine Perspektive geben.“
Die gemeinsame Kraftanstrengung von Politik, Interessenvertretungen, AGRANA und Rübenbauernorganisationen garantiere "weiterhin die Eigenversorgung Österreichs mit heimischem Zucker und sichert darüber hinaus die etwa 150 Arbeitsplätze am Fabrikstandort Leopoldsdorf ab“, sagte Rübenbauern-Präsident Ernst Karpfinger. Für den stellvertretenden Landeshauptmann von Niederösterreich Stephan Pernkopf sei die kontrahierte Fläche "das Ergebnis einer großen Kraftanstrengung und ein Bekenntnis zur Versorgungssicherheit mit heimischen Lebensmitteln und zu den Arbeitsplätzen in unseren Regionen.“
Agrana entscheidet Ende November
Zuletzt hatten die Rübenbauern mit dem Klimawandel, Vorgaben im Pflanzenschutz und damit einhergehenden großen Ernteausfällen zu kämpfen. Damit wurde eine der beiden Agrana-Fabriken überflüssig, weshalb der Konzern sich nur mehr auf den Standort in Tulln konzentrieren wollte. 150 Jobs in der Zuckerfabrik im Marchfeld sind vorerst gerettet. Laut Agrana wird sich der Aufsichtsrat am 27. November mit der Thematik befassen. Der Konzern garantiert zudem die Abnahme der Zuckerrüben mit Verträgen und der Bereitstellung von Saatgut. Wird der erste Anbau von Schädlingen vernichtet, trägt der Konzern die Saatgut-Kosten für den Wiederanbau.


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