Handels-KV
Erste Verhandlungsrunde für den Handel gestartet

Mitarbeiter im Handel haben in der Krise alle Hände voll zu tun. Sie stellen die Versorgung mit Lebensmitteln sicher.  | Foto: Wolfgang Spitzbart
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  • Mitarbeiter im Handel haben in der Krise alle Hände voll zu tun. Sie stellen die Versorgung mit Lebensmitteln sicher.
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  • hochgeladen von Christine Steiner-Watzinger

Am Donnerstag sind die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 415.000 Angestellten und 15.000 Lehrlinge im Handel gestartet. Die Gewerkschaft fordert einen kräftigen Gehaltsabschluss. 

ÖSTERREICH.  "Vom Klatschen wird man nicht satt und kann keine Rechnungen bezahlen", sagte GPA-Chefverhandlerin Anita Palkovich am Donnerstag vor Verhandlungsbeginn. Die Handelsangestellten hätten in der Coronakrise wohl die anstrengensten Zeit in ihrem Berufsleben erlebt und "die Stellung gehalten", so die Gewerkschafterin vor Journalisten in der Wirtschaftskammer Österreich in Wien. "Corona kann hier keine Ausrede sein." Die genaue Höhe der Gehaltsforderung wollte Palkovich nicht nennen. Aufgrund der aktuell hohen Inflationsrate könne aber "die Gehaltserhöhung nicht hoch genug ausfallen".

Die GPA fordert bei den diesjährigen KV-Verhandlungen für die Handelsangestellten eine leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche. Neu sind die Forderungen nach einer besseren Abgeltung bei Mehr- und Nachtarbeit: Gefordert wird unter anderem ein Nachtzuschlag von 50 Prozent zwischen 21.00 und 6.00 Uhr, Zuschläge ab der ersten Stunde Mehrarbeit und die Fälligkeit des Mehrarbeitszuschlages schon im Folgemonat in Zeit oder Geld. 

WKÖ-Trefelik: "Krise ist noch nicht vorbei"

WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik verwies hingegen auf die coronabedingt schwierige Lage für viele Handelsbetriebe. Lieferkettenprobleme und Rohstoffpreisanstiege würden die Händler weiter belasten. "Die Krise ist bei weitem noch nicht vorbei", betonte Trefelik. Im Modehandel liege der Umsatz noch immer ein Viertel unter dem Vorkrisenniveau, andere Bereich des Handels würden "gut dastehen". Der WKÖ-Handelsobmann kann sich, wie im Vorjahr , einen freiwilligen Corona-Bonus vorstellen, den wirtschaftlich erfolgreiche Händler ausschütten. Dies sei "ein Erfolgsmodell" gewesen.

Die Gewerkschaft hat im Vorfeld der Verhandlungen allerdings einen freiwilligen Bonus abgelehnt.  Letztes Jahr habe es "einen Krisendeal" gegeben, heuer fordere man "einen Zukunftsdeal mit einer nachhaltigen Gehaltserhöhung", so Palkovich. 

In der ersten Runde der KV-Verhandlungen fixieren die Sozialpartner üblicherweise die heranzuziehende Inflationsrate. Das kollektivvertragliche Mindestgehalt für Vollzeitangestellte beläuft sich im neuen Handels-KV auf 1.740 Euro brutto (1.400 Euro netto).

Jeder fünfte Haushalt mit Einkommenseinbußen
Mitarbeiter im Handel haben in der Krise alle Hände voll zu tun. Sie stellen die Versorgung mit Lebensmitteln sicher.  | Foto: Wolfgang Spitzbart
WKÖ-Handelsobmann Trefelik verwies auf die coronabedingt schwierige Lage.  | Foto: Privat

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