Leitzins bei 3,5 Prozent
EZB erhöht Zinsen im Euro-Raum erneut

Die Europäische Zentralbank in Frankfurt erhöht die Zinsen im Euro-Raum erneut um 0,5 Prozentpunkte. | Foto: Pixabay
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Trotz der aktuellen Turbulenzen im Bankensektor hat die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstagnachmittag einen erneuten Zins-Anstieg im Euro-Raum verkündet. Im Kampf gegen die hohe Inflation hebt sie ihren Leitzins um 0,5 Prozentpunkte von 3,0 auf nunmehr 3,5 Prozent. Der Zinssatz, den Banken für ihre Einlagen bei der EZB bekommen, steigt von 2,5 auf 3 Prozent.

ÖSTERREICH/EU. Bereits im Vorfeld hatten Expertinnen und Experten mit dem nächsten Zinsschritt der Notenbank gerechnet. EZB-Chefin Christine Lagarde hatte eine neuerliche Anhebung mehrfach signalisiert. Die aktuelle Pleite der Silicon Valley Bank und damit einhergehende Turbulenzen im Bankensektor gaben in den vergangenen Tagen jedoch Anlass zu Spekulationen, dass es womöglich doch nicht so bald zum nächsten Zinsanstieg kommt.  

Nun ist es aber so eingetreten, wie mehrheitlich vermutet wurde. Im Kampf gegen die enorm hohe Inflation hat die EZB ihren den Leitzins im Euro-Raum um 0,5 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent angehoben. Seit der Zinswende im Juli 2022 ist es die mittlerweile sechste Zinsanhebung in Folge. Zuletzt lag die Inflation im Euro-Raum bei 8,5 Prozent (Februar). Das Notenbank-Ziel einer Teuerung von 2,0 Prozent liegt damit immer noch in weiter Ferne. In Österreich lag die Teuerungsrate im Februar laut Schnellschätzung von Statistik Austria übrigens bei 11 Prozent.

"Zeitnahe Rückkehr auf Zwei-Prozent-Ziel"

"Den Projektionen zufolge bleibt die Inflation für eine zu lange Zeit zu hoch. Der EZB-Rat hat daher heute beschlossen, die drei Leitzinssätze der EZB um jeweils 50 Basispunkte anzuheben. Dies steht im Einklang mit seiner Entschlossenheit, eine zeitnahe Rückkehr der Inflation auf das mittelfristige Zwei-Prozent-Ziel sicherzustellen", hieß es am Donnerstag in einer Aussendung der EZB. 

Die EZB-Entscheidung kommt trotz jüngster Entwicklungen. Für Zweifel an einem neuerlichen Zinsschritt sorgte der Kollaps der Silicon Valley Bank (SVB) in den USA, nachdem er weltweit Sorgen rund um die Stabilität des Bankensektors ausgelöst hatte. In Europa erfasste die Schockwelle kürzlich die schon zuvor angeschlagene Schweizer Credit Suisse (CS) und brachte diese in weitreichende Turbulenzen. 

EZB will Marktspannungen genau beobachten

Der EZB-Rat versichert in seiner Aussendung unterdessen, dass die aktuellen Marktspannungen genau beobachtet werden. Gegebenenfalls sei man bereit, so zu reagieren, wie erforderlich, um Preis- und Finanzstabilität im Euroraum zu wahren, heißt es außerdem.

"Der Bankensektor des Euroraums ist widerstandsfähig: Kapital- und Liquiditätspositionen sind solide. In jedem Fall verfügt die EZB über alle geldpolitischen Instrumente, um das Finanzsystem des Euroraums erforderlichenfalls mit Liquiditätshilfen zu unterstützen und die reibungslose Transmission der Geldpolitik aufrechtzuerhalten", versichert die EZB.

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