Inflation schwächt sich ab
EZB lässt Leitzins unverändert bei 4,5 Prozent

Der Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Geld bei der EZB leihen können, bleibt bei 4,5 Prozent. | Foto: Pixabay
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Zum zweiten Mal in Folge ließ die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins im Euro-Raum unverändert. Der Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Geld bei der EZB leihen können, bleibt damit bei 4,5 Prozent. Das teilten die europäischen Währungshüter am Donnerstag mit.

ÖSTERREICH/EU. Der EZB-Rat lässt die Zinsen im Euro-Raum zum zweiten Mal in Folge unverändert. Nach einer beispiellosen Serie von zehn Zinsanhebungen im Kampf gegen die hohe Inflation hatten die Währungshüter im Oktober die Zinsschraube erstmals nicht weiter angezogen. Der Leitzins, zu dem sich Banken frisches Geld bei der Notenbank besorgen können, bleibt damit bei 4,5 Prozent. Auch der Einlagenzins, den Banken für geparkte Gelder erhalten, verharrt nach der jüngsten Entscheidung bei 4,0 Prozent.

Inflation im Euro-Raum nur mehr bei 2,4 Prozent

Grund für die neuerliche Zinspause ist vor allem, dass sich die Inflation im gemeinsamen Währungsraum zuletzt deutlich abschwächte. Die Teuerungsrate lag nach Angaben des Statistikamtes Eurostat zuletzt bei 2,4 Prozent, nach 2,9 Prozent im Oktober. Zugleich wachsen die Sorgen um die Konjunktur.

Bereits zuvor hatte die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) den Leitzins in den USA zum dritten Mal in Folge unverändert belassen. Zudem haben die US-amerikanischen Währungshüter Zinssenkungen im kommenden Jahr in Aussicht gestellt.

Österreich hinkt nach

Während die Inflation im Euro-Raum also schon nahe an das Zwei-Prozent-Ziel herankommt, hat Österreich nach wie vor mit überdurchschnittlich hohen Teuerungsraten zu kämpfen. Zuletzt stagnierte die heimische Inflation bei 5,4 Prozent.   

Infobox Zentralbank und Leitzins


Zentralbank

Zentralbanken – auch Zentralnotenbanken oder Notenbanken – sind die Banken der Staaten und der "normalen" Geschäftsbanken.

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist die Zentralbank der 19 Länder der EU, in denen der Euro verwendet wird. Sie hat ihren Sitz in Frankfurt am Main.

Die wichtigste Aufgabe der EZB ist es, dafür zu sorgen, dass die Preise im Euroraum stabil bleiben bzw. die Inflation niedrig und vorhersehbar bleibt – angestrebt wird eine Inflation von zwei Prozent.

Gemeinsam mit den Ländern des Euroraums koordiniert die EZB auch die Herstellung und Ausgabe der Euro-Banknoten.

Steuern können Zentralbanken die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes bzw. von Ländern mit einigen Instrumenten.

Wichtig ist hier u. a. die Zinspolitik – darunter fallen Maßnahmen, mit denen Zentralbanken das allgemeine Zinsniveau beeinflussen können, also die Bedingungen, unter denen Banken ihr Geld verleihen.


Leitzins

Definition: Leitzinsen geben an, unter welchen Bedingungen sich Kreditinstitute bei Noten- und Zentralbanken Geld leihen können.

Mithilfe des Leitzinses können die Zentralbanken auf wirtschaftliche Gegebenheiten reagieren, um etwa die Inflation einzudämmen oder das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.

Die Höhe des Leitzinses hat Auswirkungen auf die Bau-, Kredit- und Sparzinsen. Vereinfacht gesagt: niedrigere Zinsen führen zu steigender Kreditvergabe und in weitere Folge einem steigenden Konsum. Das Ergebnis: Die Inflation steigt.

Steigen die Zinsen hingegen, wird mehr gespart und weniger Geld ausgegeben. Das bremst zwar das Wirtschaftswachstum, senkt gleichzeitig aber auch die Inflation.

Im Juli 2022 hatte die EZB den Leitzins zum ersten Mal seit elf Jahren von 0 auf 0,5 Prozent angehoben. Seither verkündete die Notenbank neun weitere Zinsschritte.



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