Neue EU-Verordnung
Keine Abholzung für Rindfleisch oder Ledertaschen
Das EU-Parlament stimmt am Dienstag über ein neues Lieferkettengesetz gegen die Waldrodung ab. Mit einem neuen Gesetz sollen Unternehmen sicherstellen, dass in der EU verkaufte Waren nicht auf abgeholzten oder degradierten Flächen hergestellt wurden. Die Lieferketten sollen nachhaltiger werden, Abholzung soll weltweit transparent und überprüfbar werden.
ÖSTERREICH. Die EU arbeitet an einer Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten. Tritt sie in Kraft, müssen Unternehmen, die ihre Produkte in Europa verkaufen, nachweisen, dass sie deren Herkunft sorgfältig prüfen und sicherstellen, dass für die Herstellung kein Wald abholzt wurde. Gelten soll das Gesetz für Rind, Kakao, Kaffee, Palmöl, Soja sowie Holz, schlug die EU-Kommission vergangenen Februar vor. Denn europäische Standards für Lieferketten können unsere Zukunft nachhaltiger gestalten.
Der Wald verschwindet - weltweit
Die Vereinten Nationen schätzen, dass zwischen 1990 und 2020 eine Fläche größer als die EU durch Entwaldung verloren gegangen ist. Jede Stunde verschwindet Wald auf einer Fläche von acht Fußballfeldern - 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Dadurch wird biologische Vielfalt zerstört und der Klimawandel vorangetrieben. Es wird geschätzt, dass der EU-Verbrauch für etwa 16 Prozent der weltweiten Abholzung verantwortlich ist. Und das soll sich ändern. EU-Parlament und Kommission arbeiten an Vorschriften für Unternehmen, um die von der EU verursachte Abholzung zu stoppen.
Die federführende Europaabgeordnete der SPD, Delara Burkhardt (Oktober 2020):
"Die Globalisierung könnte so Dank starker europäischer Standards gerechter und nachhaltiger gestaltet werden. So machen wir einen Unterschied und organisieren einen "Green Deal", der nicht nur innerhalb Europas gilt, sondern auch unserer globalen Verantwortung bewusst wird."
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