Weniger Shopflächen, aber
Leerstandsquote in Innenstädten geht zurück

Leerstand ist in Innenstädten Thema. Mögliche Lösungen liegen in der Kreislaufwirtschaft. | Foto: StadtLABOR GmbH
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  • Leerstand ist in Innenstädten Thema. Mögliche Lösungen liegen in der Kreislaufwirtschaft.
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Die Leerstandsquote in den österreichischen Innenstädten sank laut einer Studie von S+M auf 6,7 Prozent, während die Entwicklung von Ladenflächen rückläufig war.

ÖSTERREICH. Die Analyse umfasst 20 große Städte sowie 16 ausgewählte Kleinstädte mit insgesamt 13.300 Geschäften auf zwei Millionen Quadratmetern. Der Shopflächenrückgang setzt sich seit sechs Jahren fort, und im Jahr 2023 wurde ein Verlust von rund 9.000 Quadratmetern in den wichtigsten Einkaufsstraßen verzeichnet. Dieser Trend wurde durch die Pandemie, hohe Inflation und Immobilienkrise verstärkt.

Insbesondere der Modehandel ist betroffen, da die Verkaufsfläche in den letzten zehn Jahren um 17,8 Prozent zurückgegangen ist. Obwohl die Leerstandsquote leicht gesunken ist, gehen die Flächen weg vom Handel, da viele Leerstände in andere Nutzungen umgewandelt werden.

Gewinner und Verlierer-Städte

Einige Städte, wie Wien, Dornbirn und Amstetten, verzeichneten im Vergleich der letzten zehn Jahre eine positive Entwicklung ihrer Geschäftsflächen, während andere, wie St. Pölten und Wiener Neustadt, deutliche Verluste hinnehmen mussten. In Tourismus-Hochburgen wie Salzburg und Wien hat sich die Lage aufgrund der Pandemie und rückläufiger Übernachtungszahlen im Städtetourismus verschlechtert.

Die größten Shopflächen-Zugewinne in den letzten zehn Jahren:

  • Wien, Landstraßer Hauptstraße (+6,5%)
  • Dornbirn (+5,9%)
  • Wien, City (+2,7%)
  • Amstetten (+2%)
  • Leoben (+1,4%)

Die größten Shopflächen-Verluste in den letzten zehn Jahren:

  • St. Pölten (-28,1%)
  • Wiener Neustadt (-20,9%)
  • Steyr (-17,3%)
  • Krems (-14,8%)
  • Villach (-10,7%) 

Faire Handelspraktiken gefordert

Die Händlerbefragung des Handelsverbandes zeigt, dass viele Händler für 2024 Umsatzverluste erwarten, insbesondere kleine und mittelständische Betriebe stehen unter Druck. Der Handelsverband fordert unternehmerfreundliche Rahmenbedingungen und fairere Handelspraktiken. Die Moral der Händler leidet auch wegen der zunehmenden Regulierungswut auf nationaler wie europäischer Ebene. Diese gefährdet den wirtschaftlichen Aufschwung. Der Handelsverband hat daher das Zukunftspapier "Österreich handelt" mit 50 konkreten Empfehlungen an die Politik vorgelegt. Im Fokus stehen dabei eine Händleroffensive sowie eine Anti-Inflations-Strategie.

Multifunktionalität der Städte

Die Prognose für 2024 deutet darauf hin, dass die Shopflächen in den Innenstädten weiter schrumpfen werden, während sich das Straßenbild möglicherweise weiter verändert und eine zunehmende Multifunktionalität der Städte angestrebt wird.

Zum Thema:

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Leerstand ist in Innenstädten Thema. Mögliche Lösungen liegen in der Kreislaufwirtschaft. | Foto: StadtLABOR GmbH
v.l.: Hannes Lindner, Rainer Will, Roman Schwarzenecker | Foto: Daniel Mikkelsen

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