Georg Pölzl

Pakete statt Briefe: Post mit erstem Halbjahr zufrieden

In ihrem Halbjahresbericht gibt die Österreichische Post eine positive Entwicklung bei Umsatz und Ergebnis bekannt. Als wichtiger Meilenstein wird zudem die Übernahme des Privatkundengeschäfts der bank99 durch die ING-Bank bezeichnet. Zufrieden zeigt man sich auch mit dem Volumen bei Paketzustellungen. Der Versand von Briefen geht allerdings weiter zurück.

ÖSTERREICH. Das erste Halbjahr 2021 war für die Österreichische Post nach wie vor von Einschränkungen undAuswirkungen der Covid-19 Pandemie beeinträchtigt, ist aber in Summe sehr erfolgreich verlaufen, hieß es am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.

Weiter vermehrt Paketsendungen

Vor dem Hintergrund massiver Belastungen in der Vergleichsperiode des Vorjahres konnten im ersten Halbjahr 2021 sowohl Umsatz als auch Ergebnis gesteigert werden. Speziell die nationalen und internationalen Volumen konnten aber im Paketbereich weiterhin gute Wachstumsraten aufweisen, so Post-Chef Georg Pölzl. Bei Briefprodukten setzte sich hingegen ein struktureller Rückgang fort. Pandemie-bedingte Einschränkungen belasteten auch weiterhin die Geschäftstätigkeit einiger Kundensegmente.

Minus bei Briefen

Der Konzernumsatz der Österreichischen Post steigerte sich im ersten Halbjahr 2021 um 28,4 Prozent auf 1.260,4 Millionen Euro. Das aktuelle Halbjahr habe die gestiegene Bedeutung des Paketgeschäfts verdeutlicht: Der Anteil der Division Paket & Logistik an den Umsatzerlösen lag im ersten Halbjahr 2021 bei 49,4 Prozent mit einem weiterhin positiven Trend, während sich der Anteil der Abteilung Brief & Werbepost auf 47,9 Prozent reduzierte. Die Umsatzerlöse der Division Paket & Logistik erhöhten sich – auch durch die Vollkonsolidierung der türkischen Gesellschaft Aras Kargo – um 70,7 Prozent auf 628,1 Millionen Euro (organisches Wachstum +27,0 Prozent) und inkludierten positive Sondereffekte durch Logistikdienstleistungen. Die Division Brief & Werbepost generierte im Berichtszeitraum Umsatzerlöse von 608,2 Millionen (+3,0 Prozent).

Bankgeschäft läuft gut

Seit April 2020 bietet die bank99 eigene Finanzdienstleistungen an. Dieser Bereich verzeichnete mit Umsatzerlösen in Höhe von 34 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2021 ebenfalls Zuwächse. Um das Geschäft zügig auszubauen, ist die bank99mit der ING im Juli 2021 übereingekommen, das Privatkundengeschäft der ING in Österreich zu übernehmen.

Ein Closing wird bis Ende 2021 erwartet. „Mit der Übernahme des ING Privatkund*innengeschäftes in Österreich ist uns ein außerordentlicher Schritt zum beschleunigten Hochlauf unserer Finanzdienstleistungen gelungen“, sagt Georg Pölzl, Generaldirektor der Österreichischen Post. „Mit dem hoch professionellen Team der ING in Österreich werden wir gemeinsam an der Weiterentwicklung unserer Bank arbeiten“, so Pölzl weiter.