Angst um Jobs
Palmers meldet "vorsorglich" Kündigungen beim AMS an

- Palmers hat „vorsorglich“ Kündigungen beim AMS-Frühwarnsystem angemeldet.
- Foto: Wolfgang Simlinger
- hochgeladen von Helene Leonhardsberger
Der angeschlagene österreichische Wäschehersteller Palmers hat vorsorglich Kündigungen beim Arbeitsmarktservice (AMS) angemeldet. Das Unternehmen, das derzeit intensiv nach Investoren sucht, ließ die genaue Zahl der möglicherweise betroffenen Mitarbeiter offen.
ÖSTERREICH. Das Traditionsunternehmen hat „vorsorglich“ Kündigungen beim AMS-Frühwarnsystem angemeldet, denn die finanzielle Lage des Traditionsunternehmens ist prekär: Im Geschäftsjahr 2023/24 verdreifachte sich der Verlust auf 14,7 Millionen Euro, während der Umsatz von 71,5 auf 66,6 Millionen Euro zurückging. Besonders brisant ist die Situation durch einen Cofag-Kredit in Höhe von 14,4 Millionen Euro, der Mitte 2025 zur Refinanzierung ansteht. Ob und in welchem Umfang es tatsächlich zu Kündigungen kommt, war vorerst nicht bekannt.
Gehälter nicht bezahlt
Laut der Tageszeitung "Salzburger Nachrichten" wurden bereits Mitarbeitergehälter nicht mehr pünktlich ausgezahlt. Das Unternehmen begründete dies mit "möglichen Verzögerungen". Derzeit laufen Gespräche mit einem potenziellen Investor, dessen Identität noch nicht bekannt ist. Eine geplante Kapitalerhöhung soll die Zukunft des Unternehmens sichern.

- Der schon länger angeschlagene Konzern konnte Medienberichten zufolge die aktuellen Mitarbeitergehälter nicht auszahlen.
- Foto: PALMERS
- hochgeladen von Jennifer Flechl
Die Palmers AG, die sich im Besitz der Brüder Luca (22,2 Prozent) und Tino Wieser (27,7 Prozent) sowie der liechtensteinischen CFA AG (50 Prozent) befindet, betont, dass die "nachhaltige Fortführung des Unternehmens und die Sicherstellung der Arbeitsplätze" höchste Priorität haben. Zur Unternehmensgruppe gehört auch die kürzlich geschlossene Hygiene Austria, ein Maskenproduzent, der Ende Juni 2024 in die Insolvenz ging.
Filialenschließungen bereits fix
2024 hat Palmers angekündigt, bis 2026 rund 20 seiner rund 120 Filialen in Österreich zu schließen. Außerdem wurde eine Crowdinvesting-Kampagne gestartet, um 500.000 Euro von Kleinanlegern über die Plattform Rockets zu sammeln.
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