Leitzins bei 4,25 Prozent
Was die neuerliche Zinserhöhung bedeutet

Im Kampf gegen die nach wie vor hohe Inflation hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen zum neunten Mal in Folge auf nunmehr 4,25 Prozent erhöht. | Foto: Pixabay
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Im Kampf gegen die nach wie vor hohe Inflation im Euro-Raum hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins zum neunten Mal in Folge auf nunmehr 4,25 Prozent erhöht. So hoch war der Leitzins zuletzt zu Beginn der weltweiten Finanzkrise Anfang Oktober 2008. Für Kreditnehmer und Kreditnehmerinnen sind das keine guten Nachrichten. Sparerinnen und Sparer dürfen sich freuen, sollten aber unbedingt Angebote vergleichen.

ÖSTERREICH/EU. Wie Fachleute bereits im Vorfeld erwartet hatten, gab der EZB-Rat am Donnerstag eine neuerliche Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte bekannt. Der Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Geld bei der EZB besorgen können, steigt damit auf 4,25 Prozent. Parken Banken Geld bei der EZB, erhalten sie dafür künftig 3,75 Prozent Zinsen. 

Nach Jahren mit Null- und Negativzinsen leitete die Zentralbank im Juli 2022 die Zinswende ein. Im Kampf gegen die hohe Inflation hat die EZB seither acht Mal die Zinsen im Euroraum erhöht. Auch die US-Notenbank legte im Kampf gegen die Inflation nach und hob diese Woche den Leitzins auf den höchsten Stand seit 22 Jahren an. Der Leitzins liegt nun in der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent. 

Teure Kredite

Mit den globalen Zinserhöhungen versuchen die Notenbanken, die seit Monaten hohe Teuerungsrate einzudämmen. Höhere Zinsen bedeuten aber auch immer teurere Kredite. Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer, die aufgrund von steigenden Zinsen in Zahlungsschwierigkeiten geraten, sollten unmittelbar das Gespräch mit ihrer Bank suchen, raten Konsumentenschützerinnen und Konsumentenschützer. Etwa durch Stundungen, Ratenplanänderungen oder Laufzeitveränderungen lassen sich Probleme womöglich lösen – auch wenn Vertragsänderungen in der Regel mit Kosten verbunden sind.

Umstieg auf fixe Verzinsung?

Im Vorteil sind aktuell all jene, die ihre Kredite fix verzinst haben – sie müssen nicht mit steigenden Zinsen rechnen. Im September will die Notenbank entscheiden, ob die Zinsen erneut angehoben oder zumindest vorerst eine Zinspause eingelegt wird. Dementsprechend können Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer auch einen Umstieg auf eine fixe Verzinsung in Betracht ziehen – ein etwaiger Umstieg will aber gut durchgerechnet und wohl überlegt sein. Außerdem sollten unbedingt verschiedene Angebote verglichen werden. 

Gute Nachrichten für Sparer

Angebote vergleichen, heißt es im Übrigen auch für Sparerinnen und Sparer. Sie dürfen sich über die steigenden Zinsen zwar freuen, allerdings zeigt sich bisher: Während die Kreditzinsen sehr rasch ansteigen, hinken die Sparzinsen hinterher. Gleichzeitig ist die Spannbreite von Spar-Angeboten aktuell sehr hoch. Heißt also: Auch hier Banken und Angebote durchschauen – das gilt im Übrigen auch für die Bindungszeit. In der Annahme, dass die Zinsen noch weiter steigen, sollte eine allzu lange Bindung tendenziell vermieden werden. Geht man von einem Zinsstopp oder einer neuerlichen Zinswende aus, werden längere Bindungszeiten wieder attraktiver. 

AK-Bankenrechner 

Weshalb erhöhen Zentralbanken ihre Leitzinsen?

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