Transitvertrag läuft aus
Wirtschaft und Industrie sehen Gasversorgung gefährdet

Im Dezember lag der russische Anteil aller heimischen Gasimporte bei 98 Prozent.  | Foto: Pixabay
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Mit 2025 will die Ukraine keine russischen Gaslieferungen mehr nach Westeuropa leiten. Für Österreich, das nach wie vor massiv vom Russen-Gas abhängig ist, könne das zu einem ernsthaften Problem werden, orten Industriellenvereinigung (IV) und Wirtschaftskammer (WKO) Versäumnisse der letzten Jahre und fordern weitreichende Maßnahmen.

ÖSTERREICH. Österreich bezieht seine Gaslieferungen derzeit noch zu rund zwei Drittel aus Russland. Durchgeleitet wird das Russen-Gas durch die Ukraine. Die will aber ab 2025, wenn der aktuelle Transitvertrag ausläuft, keine Lieferungen mehr nach Westeuropa ermöglichen. Für Österreich könnte das zum ernsthaften Problem werden, warnten WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf und IV-Generalsekretär Christoph Neumayr am Montag. Sie orten "akuten Handlungsbedarf". 

"Wir haben zwei Jahre nicht genützt und nicht gehandelt. Es muss zumindest jetzt und konsequent gehandelt werden", sagte der IV-Generalsekretär. Andere Länder hätten bereits Maßnahmen getroffen, die Kapazitäten ausgebaut, "aber Österreich ist säumig", so Neumayer. Ungarn habe in Leitungskapazitäten investiert, Italien beziehe etwa Gas aus Nordafrika, Deutschland verfüge über ein LNG-Terminal, führte Kopf einige Beispiele an.

WKO und IV: "Es ist Zeit, zu handeln"

Die WKÖ und die IV fordern daher "entschlossene Aktionen zur Sicherung der Energieversorgung und Wettbewerbsfähigkeit Österreichs". Vor allem müsse sich Österreich gegen die von Deutschland verhängte Gasspeicherumlage wehren, die den Gasgroßhandelspreis verteuere.  Gefordert sehen Kopf und Neumayer hier vor allem das grüne Energieministerium. Darüber hinaus brauche es einen Genehmigungsturbo für den "WAG-Loop". Dies sei entscheidend, um die Energieversorgung Österreichs nachhaltig zu stärken. 

"Es ist Zeit, zu handeln. Nur durch entschlossene und schnelle Maßnahmen können wir eine sichere, kosteneffiziente und wettbewerbsfähige Energieversorgung für Österreich sicherstellen", so Kopf und Neumayr abschließend.

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