Jubiläum
50 Jahre Moorbad Schwanberg

Prominenz aus Politik und Wirtschaft bei den Feierlichkeiten zu 50 Jahre Heilmoorbad Schwanberg. | Foto: pixelmaker
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50 Jahre feiert heuer das Heilmoorbad Schwanberg. Dazu gab es am Wochenende ein großes Fest, eine Erfolgsgeschichte basierend auf einem ehemaligen Kapuziner-Kloster und dem heilsamen Hochmoor in Garanas.

BAD SCHWANBERG.  Weit in die Vergangenheit reicht die wechselhafte Geschichte des heutigen Kur- und Gesundheitsbetriebes. Über 250 Jahre lang prägten Kapuzinermönche eines mittellosen Kapuzinerordens das Ortsbild der Marktgemeinde Bad Schwanberg, bis im Jahre 1969 das Kloster mangels Ordensnachwuchses aufgehoben wurde. Die Familien Fraydl, Rucker und Rosa de Pauli kauften das Klostergebäude samt Kirche und dazugehörigem Areal, um in den beeindruckenden Klostermauern ihre Vision eines Moorbades zu verwirklichen. Nach dem Totalumbau eröffnete das „Moorbad im Kloster Schwanberg“ am 16. Juni 1973 seinen Kurbetrieb.

Die moderne Anlage ist das Aushängeschild für den Kurort Bad Schwanberg. | Foto: Pixelmaker
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Seit damals hat sich Vieles verändert: In den Jahren 2010 und 2011 erfolgte eine groß angelegte Erweiterung und Modernisierung des Betriebes. Dabei wurde versucht Tradition und Moderne zu verbinden und das Neue harmonisch in das Vorhandene einzubinden. Im Jahr 2018 erfolgte die Totalsanierung und Modernisierung des altehrwürdigen Klostergebäudes und es entspricht nun den gehobenen Ansprüchen der Gäste.

Rund 100 Zimmer und 150 Betten

Heute verfügt das Heilmoorbad Schwanberg über 91 Zimmer mit 146 Betten, drei Suiten, ein modernes Therapiezentrum und ein Panoramahallenbad mit Saunalandschaft. Es zählt somit zu einem der führenden Kur- und Gesundheitshotels der Steiermark. Im Zentrum steht aber heute wie damals die pure Naturkraft des Hochmoores von Garanas, das dem Heilmoorbad Schwanberg exklusiv zur Verfügung steht und als wohltuendes Heilmittel Linderung für alle Beschwerden des Bewegungs- und Stützapparates bietet.

Zum dreitägigen Jubiläumsfest

Das attraktive Rahmenprogramm der dreitägigen Jubiläumsfeierlichkeiten richtete sich an Stammgäste, Partner und Freunde des Hauses und wurde mit einem fulminanten Gala Jubiläumsdinner für die Hotelgäste eingeläutet.

Am darauffolgenden Tag konnten die vielen Besucher aus der Region bei einem „Tag der offenen Tür“ einen Blick hinter die Kulissen der Moor- und Therapiewelt des Kur- und Gesundheitsbetriebes werfen. Mit zahlreichen geladenen Ehrengästen wurde der gesunde Fünfziger gebührend gefeiert. Geschäftsführer Dir. Gernot Fraydl jun. zeigte sich stolz über die Entwicklung des führenden Gesundheitsbetriebes der Region:

„Wir beschäftigen fast 80 motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zum größten Teil aus der Region kommen. Sie sind die beständige Basis dafür, dass wir uns auch in den kommenden Jahren ständig weiterentwickeln und verbessern werden.“
Dir. Gernot Fraydl jun, Geschäftsführer Heilmoorbad Schwanberg.

Bgm. Karlheinz Schuster mit Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl und Dir. Gernot Fraydl jun. (v.l.) | Foto: pixelmaker
  • Bgm. Karlheinz Schuster mit Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl und Dir. Gernot Fraydl jun. (v.l.)
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Für stimmungsvolle Unterhaltungsmusik im Haus sorgte die steirische Musikgruppe „HEH WG“. Das einstige Testimonial des Hauses, Harry Prünster, moderierte die Veranstaltung und sorgte für gute Laune sowohl bei den zahlreichen geladenen Ehrengästen wie auch bei den Besuchern. Zu diesen zählten unter anderen Nationalratsabgeordneter Josef Muchitsch, Landtagsabgeordnete Helga Kügerl, Landtagsabgeordnete Maria Skazel, Bezirkshauptfrau Doris Bund sowie der Bürgermeister der Marktgemeinde Bad Schwanberg  Karlheinz Schuster.

Den würdigen Abschluss der Feierlichkeiten bildete am Sonntag, einem ehemaligen Kapuzinerkloster entsprechend, die Heilige Messe in der hauseigenen Klosterkirche mit Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl und PfarrerAnton Lierzer.

Zur Geschichte des Hauses

Auf dem Areal, auf dem sich heute das ehemalige Kapuzinerkloster und die dazugehörige Klosterkirche befindet, wurde vermutlich im 14. Jahrhundert unter Einbeziehung eines älteren Bürgerhauses der Amthof (Anthof) errichtet. Er diente ursprünglich als Dienstsitz für die Amtleute der Burggrafen und -verwalter des Schlosses Schwanberg. „Ant“ bezieht sich auf den umgangssprachlichen Ausdruck „anten“ oder „enten“ und bedeutet „herunten“. Damit dürfte für den Amthof wohl der Ausdruck „der heruntere Hof“ zutreffen.

In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts kamen die Spangsteiner in den Besitz des Hofes, wobei die Besitzübernahme ungeklärt ist. Als die Spangsteiner aus religiösen Gründen Schloss und Herrschaft Schwanberg verkaufen mussten, behielten sie sich den Amthof zurück. 1598 erwarb Georg Freiherr von Galler auch diesen Hof und verband ihn mit seiner Herrschaft.

Ein Bild aus den Anfängen der Kuranlage in Bad Schwanberg | Foto: Heilmoorbad
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Im Jahre 1648 kaufte Freifrau Sophie Kempinsky von Hans Jakob Khöfler den Amtshof. 1680 zerstörte ein Feuer den Hof, der in der Zwischenzeit als Edelsitz gedient hatte. Er wurde wohl nicht wieder aufgebaut und gelangte nach dem Tod von Frau Kempinsky 1685 in den Besitz ihres Erben Graf Ferdinand von Falbenhaupt, Statthalter von Grötz. Einer Urkunde zufolge stiftete dieser 1706 die Brandruine samt umliegendem Grundstück dem Orden der steiermärkischen Kapuzinerprovinz für die Errichtung eines Klosters. Im Dezember 1706 erschienen vier Patres aus Niederndorf in Tirol in Schwanberg, um die Schenkung zu übernehmen und begannen mit den Aufräumungsarbeiten. An der Stelle der einstigen Brandstätte errichteten sie mit Hilfe der Schwanberger Bevölkerung ein Wohngebäude für die Mönche und eine Kirche.

Ehrung für unternehmerische Leistung durch die Wirtschaftskammer: Regionalstellenleiter Michael Klein, Gernot Fraydl sen., Dir. Gernot Fraydl jun. und Johann Pirker | Foto: Korbe
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Von 1706 bis 1713 wohnten die ersten Kapuziner im Rathaus, bis das Kloster beziehbar war. Am 8. Juli 1714 wurde die Klosterkirche „Zum heiligen Schutzengel“ vom Diözesanbischof von Lavant, Philip Carl Graf von Fürstenberg mit großen Feierlichkeiten geweiht und gesegnet. Im Jahre 1940 wurden die Ordensmänner von der NS-Herrschaft aus dem Kloster vertrieben. Die Räumlichkeiten dienten nunmehr als Unterkunft für die Arbeitsmaiden des Reichsarbeitsdienstes bis 1945. Nach dem Ende des Krieges wurde das Kloster für einige Zeit von Bulgaren, Titosoldaten, Engländern und Russen belagert. Die Truppen verschleppten wertvolle Gegenstände und plünderten und zerstörten die Bilder. Das Gebäude wurde in einem völlig verschmutzten Zustand hinterlassen.

Dennoch war es den Kapuzinern gelungen, schon am 14. Oktober 1945 wieder in ihr Domizil zurückzukehren. Die Kirche wurde feierlich geweiht. Jedoch waren nur noch fünf Patres im Kloster. 1969 wurde das Kapuzinerkloster mangels Ordensnachwuchses aufgehoben. Schließlich wurde das Klostergebäude samt Kirche und dazugehörigem Areal im Jahre 1970 an die Moorbadgesellschaft verkauft.

Heilmoor – Die pure Heilkraft der Natur

Der Ursprung des Hochmoores von Garanas liegt auf 1 300 Seehöhe auf der Koralpe, das im Jahre 1958 von Karl Leitinger sen. bei Aufforstungsarbeiten entdeckt wurde. Es ist somit Österreichs höchstgelegenes Heilmoor. Damit kann das Heilmoorbad Schwanberg auf ein Heilmittel zurückgreifen, welches dem Gesundheitsbetrieb ein echtes Alleinstellungsmerkmal verleiht. Denn die Nutzung des Hochmoores von Garanas ist vertraglich zugesichert ausschließlich dem Heilmoorbad Schwanberg vorbehalten. Die Verarbeitung des Heilpeloids erfolgt in der hauseigenen Mooraufbereitung lediglich durch Zerkleinerung des Moores sowie durch Zugabe von Wasser.

Großer Auftritt für die Marktmusik | Foto: pixelmaker
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Hochmoore sind vom Grundwasserkörper unabhängig und zeichnen sich durch eine besondere Pflanzenvielfalt aus. Das dichte Geflecht der Wurzeln ließ das aufgenommene Wasser nicht abfließen. Dadurch wuchs das Garanaser Moor in 6000 Jahren zu einer beachtlichen Stärke von sechs Metern an. Im Moor wurden so über Jahrtausende Heilkräuter, Samen, Pollen und Blüten konserviert, die die Basis für die Wirkung des einzigartigen Heilpeloids bilden. Die Bundesstaatliche Anstalt für experimentell-pharmakologische und balneologische Untersuchungen in Wien stellte in einem Gutachten fest, dass die Beschaffenheit des Heilpeloids von Garanas über dem Durchschnitt liegt. Es wurde im Jahre 1965 als Heilmoor anerkannt. Das Heilmoor hat auf den Körper drei wohltuende Wirkungen: Wärme, Entgiften und Entschlacken sowie Einwirkung der Heilstoffe.

Entgiftung und Entschlackung

Eine Moorbadekur bedeutet für den Körper eine gründliche Entgiftung und Entschlackung. Durch die Poren der Haut dringen die natürlichen Heilstoffe des Moores ein und entfalten dort ihre heilsame Wirkung.

Stoffwechselgifte, die der Körper angesammelt hat, werden schneller ausgeschieden. Moor ist als anerkanntes Heilmittel das zentrale Therapiemittel des Heilmoorbades Schwanberg. Dies gilt sowohl für Kuren (Verträge mit einer Reihe von Sozialversicherungspartnern) als auch für ambulante Therapien und Gesundheitsurlaube. Daraus folgend ist die Therapiekompetenz des Gesundheitsbetriebes rund um bestens ausgebildete Ärzte und Therapeuten auf die Linderung von Schmerzen des Bewegungs- und Stützapparates sowie auf die Wiederherstellung und Erhaltung der Bewegungsfähigkeit aufgebaut.

Folgende Indikationen werden mit Moorbreibädern und Moorpackungen gezielt behandelt:
• Subakute und chronisch rheumatische Erkrankungen der Gelenke, Muskeln, Bänder,
Sehnen und Nerven
• Arthrosen und Spondylosen
• Nachbehandlungen von Verletzungs- und Operationsfolgen (Narbenkosmetik)
• Sekundäre Sterilität
• Lokalbehandlung von Entzündungsresten nicht tuberkuloser Art der Gelenke, des Brustund Bauchraumes
• Nichtmaligne Prostata-Erkrankungen
• Nichtmaligne chronisch entzündliche Frauenkrankheiten

Zu den führenden Persönlichkeiten

Der Geschäftsführer Dir. Gernot Fraydl jun. führt seit 2015 das Traditionsunternehmen bereits in dritter Generation. Nach seinem Großvater Dr. Gustav Fraydl (Gründer des Moorbades) und seinem Vater Gernot Fraydl sen. (über 30 Jahre Geschäftsführer des Kurhotels) hat er den Kur- und Gesundheitsbetrieb zu einem der führenden Gesundheitsbetriebe der Region aufgebaut.

Gernot Fraydl sen., ehem. Geschäftsführer, Gesellschafter und Nationaltorhüter, ehemaliger Fußballnationaltorhüter Österreichs, erfolgreicher Fußballtrainer und ehemalige Geschäftsführer und Gesellschafter des Heilmoorbades Schwanberg. Gernot Fraydl sen. führte nach seinem Vater Gustav Fraydl über 30 Jahre die Geschicke des Kurbetriebes. Er nutzt seit Jahrzehnten die heilende Wirkung der geballten Naturkraft des Heilmoores und ist somit selbst das beste Beispiel für die wohltuende Wirkung des Moores.

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