Hendrik E. Sieders stellt im Cafe Elefant aus

Musiker versprühen Jazz-Stimmung...
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Nahezu unscheinbare Dinge groß ins Bild gerückt

Im Café Elefant am Hauptplatz 32 in Leibnitz stellt demnächst mit Hendrik E. Sieders ein Meister der Pinsel-Wischtechnik aus. Das Streben des südsteirischen Künstlers gilt großen Leinwänden. Schlanke Bilder mit viel drauf, lautet sein Credo. Die Vernissage fand am Donnerstag, dem 3. August 2017, statt!

(jf). Bereits als Kind zeichnete Hendrik E. Sieders gerne. Er besaß einen Faible für Tarzan-Motive und Motorräder. Die Bilder verschenkte er an Mitschüler. Als Gegenleistung dafür gab es mitunter Jausenbrote, angeknabberte Blei- und Buntstifte. Später hat es ihm die Technik mit Öl und alten Leintüchern angetan.
Wenn man umgangsprachig einen „Fetzen“ hat, ist meist übermäßiger Alkoholkonsum die Ursache dafür sein. Wenn allerdings Hendrik. E. Sieders einen Fetzen hat, ist er damit beschäftigt, auf einer weißen Leinwand farbliche Übergänge besonders natürlich wirken zu lassen. In erster Linie sind es verschlissene Leintücher, mit denen er seinen Bildern die ganz spezielle Note verleiht.
Sieders, 1943 im holländischen Hoogeveen geboren, bezeichnet sich gerne als „halbater“ Steirer. „Meine Mutter war eine Leutschacherin, mein Vater Holländer.“ Mit Farbe und Pinsel ist Hendrik E. Sieders schon in jungen Jahren in Berührung gekommen. Seine Kindheit und Schulzeit verbrachte er vorwiegend in Leutschach und Großklein. Als Bub verblüffte er mit seiner bildnerischen Begabung die ganze Klasse. Seine Zeichnungen waren bei den Mitschülern sehr gefragt. Nach einer Malerlehre und der Gesellenprüfung ging Sieders nach Bonn, wo er den Meister machte und einen eigenen Betrieb gründete. Über vier Jahrzehnte lebte und arbeitete er in Deutschland. Der Drang zum Malen ließ ihn jedoch niemals los. Von 1986 bis 2005 gehörte er dem „Kölner Malerkreis“ an.

Im Leben von Hendrik E. Sieders dominiert Farbe...

Bei einem Aufenthalt in Paris und dem Besuch des Montmartre wurde Sieders von der Pinsel-Wischtechnik inspiriert. Der Autodidakt sieht sich bei deren Umsetzung als eigener Lehrmeister. Die Motive findet er in seiner Umgebung und nicht selten dort, „wo man als Normaler fast vorbei schaut.“ Aber gerade diese unscheinbaren Dinge sind es, denen Sieders auf seinen großen Leinwänden ganz viel Platz einräumt. „Kaum was drauf, aber das muss sitzen!“ Wenn der Meister der Muse frönt, dann geht ihm selten was durch die Lappen, ohne dass daraus ein Kunstwerk entsteht. „Meine Bilder braucht man nicht ansprechen, sie sprechen einem an“, so Hendrik E. Sieders. „Der Betrachter kann mit ihnen kommunizieren.“ Nicht selten birgen seine Schmunzelbilder und Karikaturen winzige Details in sich: Der abgebrochene Stöckel des Damenschuhs, der Reißnagel, der auf den Fahrradreifen lauert...

Fotos: Josef Fürbass

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