Gratulation zum 70-er
„Heute is wohl da Tåg, wo i dånkschön dir såg“

Wohltönender Dreiklang: Franz & Sieglinde Roschitz, Tochter Petra (v.l.)
  • Wohltönender Dreiklang: Franz & Sieglinde Roschitz, Tochter Petra (v.l.)
  • hochgeladen von Gerhard Langmann

Überraschung zum Siebziger: Alle Gäste wussten von der Geburtstagsfeier, einzig die Jubilarin nicht. Geburtstagskind Sieglinde Roschitz wurde von ihrem Ehemann kräftig überrascht.

„Lei mei anzige Liab“ heißt das Lied der Kärntner Komponistin und Chorleiterin Hedi Preissegger, das mit den obigen Zeilen eingeleitet wird. Am vergangenen Mittwoch diente das vom Steinbauer Viergesang vorgetragene Kärntnerlied als Einleitung für eine in höchstem Ausmaß geheim gehaltene Geburtstagsfeier im Gasthof Schaar. „Bitte stellen wir uns etwas zur Seite, damit sie uns nicht sieht“, lautete denn auch Weisung von Protagonist Franz Roschitz an die Gäste, als die Hauptperson sich anschickte, in den Vorraum zu kommen. Hauptperson? Jetzt darf wohl verraten werden, dass es sich dabei um Ehefrau Sieglinde Roschitz handelte, die exakt am 31. Jänner ihren Siebziger feierte. „Damit habe ich wirklich nicht gerechnet“, verriet die Verblüffte, dass sie nur von einem gemütlichen Geburtstagsessen im familiären Kreis ausgegangen war. „Das ist dir gelungen“, bedankte sie sich bei ihrem Mann, der Familie und allen Geburtstagsgästen für die totale Überraschung.

18 Jahre lang „First Lady“

Im Saal bedankte sich auch Franz Roschitz für das Kommen. Vor allem dafür, dass alle Gäste „dicht“ gehalten und so die Überraschung ermöglicht haben. Sein Dank galt auch dem Haus Schaar, das für die Feier seine Winterpause früher beendet hat. „Sie ist ein totaler Familienmensch“, betonte der Ehemann die Tugend seiner Angetrauten, sich zwar einzubringen, dabei aber stets im Hintergrund zu bleiben. „Der Beruf war ihr wichtig“, kam er auch auf ihre Tätigkeit an der Musikschule Stainz zu sprechen, in der sie sich immer sicher und wohlgefühlt hat. Die Anerkennung durch die Kollegenschaft, die Schüler und Eltern könne als Nachweis dafür angeführt werden. „18 Jahre war sie die First Lady der steirischen Schiedsrichter“, sprach Franz Roschitz ihre Rolle als verständnisvolle Partnerin an. „Bist du dir im Klaren?“, hatte schon Pfarrer Lorenz Möstl (†) bei der Ehevorbereitung gemahnt, dass ein Leben an der Seite eines Pfeifenmannes (später Gebietsleiter, Schiedsrichter-Obmann und Bundesliga-Beobachter) auch anstrengend sein kann. Es hielt sie dennoch nicht ab, ihm 1985 das Ja-Wort zu geben, auf die Schiedsrichterkleidung zu achten und Spaghetti als wichtiges, weil sportlich wertvolles Nahrungsmittel zu akzeptieren. Wohl als Ausgleich hatte Franz Roschitz für die Gäste zwei üppige Menüs zusammengestellt.

Musik als Mittelpunkt

Auch eine Seite der Jubilarin: die Vorliebe für das Shoppen. „Das ist die Sieglinde“, attestierte Franz Roschitz seiner Frau, an keinem Schaufenster vorbeigehen zu können, gerne einzukaufen, sehr modebewusst zu sein und immer etwas zu finden. „Ich danke dir für die schönen Jahre“, wünschte er für seine Ehefrau und sich viel Gesundheit und eine schöne Zukunft. Doch halt: Einmal noch rückte Franz Roschitz die Musik in den Mittelpunkt. „Sie war als Interpretin mit ihrem Vater und den „Stainzer Buam“ mehrmals auf Tournee“, sprach er den internationalen Gesangswettbewerb in Kitzbühel an, von dem es heute noch Kassettenaufnahmen gibt. Der Titel „Bajazzo“ wurde in der Folge vom Steinbauer Viergesang vorgetragen: Warum bist du gekommen, wenn du schon wieder gehst? Zwei Bilder mit den „Stainzer Buam“ und Sieglinde als Sängerin hatte ihr Mann als Präsent vorbereitet. Bevor es zum Anschneiden der Geburtstagstorte kam, bedankte sich der Organisator nochmals bei allen Gästen für das Dabeisein und die mitgebrachten Geschenke: „Bitte beim nächsten Anlass wiederkommen!“

Leiterstelle in Stainz

Noch ein paar Seiten aus dem Lebensbuch: Sieglinde Roschitz studierte an der Musikuniversität das Fach Flöte, ihre erste Anstellung hatte sie ab 1972 in Ligist, bevor sie 1977 an die Musikschule Stainz zunächst zusätzlich und in der Folge ständig wechselte. Ihre Fächer neben dem Instrument waren Musiklehre, Theorie und musikalische Früherziehung. Vier Jahre lang stand sie der Musikschule Stainz vor, bevor sie die Leitung an Josef Deutschmann übergab. 2016 zog sie sich in die Pension zurück. Ihr großer Stolz: Tochter Petra, die als Oberärztin am Landeskrankenhaus Weiz tätig ist. Ihre Hobbys: Musik, lesen, Freunde treffen.

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