Sägewerke brauchen Holz

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In der Steiermark, wo 60 Prozent der Flächen mit Wald bedeckt sind und damit der höchste Anteil Österreichs zu finden ist, wächst viel mehr Holz nach, als geerntet wird. Eine Holzknappheit ist somit nicht zu befürchten. Sorgen bereitet hingegen der Preis, der vielen Konsumenten derzeit wie ein Fass ohne Boden erscheint.

„Vor ca. drei Jahren – nach den Stürmen Emma und Paula – hat man für den Festmeter Fichtenholz rund 64 Euro bezahlt. Derzeit liegt der Preis bei 90“, verdeutlicht ÖR Anton Lienhart, Land- und Forstwirtschaftsmeister aus Hengsberg.
Der Preisanstieg hat allerdings nichts mit Umweltkatastrophen zu tun oder damit, dass es in unseren Breiten zu wenig Holz gibt: Nein. Vielmehr ist er auf den letzten Winter zurückzuführen, wo aufgrund der großen Schneemengen weniger geschlägert werden konnte und die Forstwirtschaft jetzt nicht so viel liefern kann, wie gebraucht wird. „Die Bauwirtschaft kommt immer mehr in Schwung. Es gibt immer mehr Holzfirmen und sogenannte Blockhäuser, also Häuser, die zur Gänze aus Holz sind, liegen wieder voll im Trend“, sagt Lienhart und ergänzt: „Dadurch muss derzeit viel Holz importiert werden, was den Preisanstieg erklärt. Denn je kürzer der Transportweg ist, desto kleiner wird auch der Preis für den Konsumenten.“

Um diesem Engpass entgegenzuwirken, ist jeder, der Wald besitzt, aufgerufen, diesen zu nutzen. „Holz braucht im Durchschnitt einen drei bis viermonatigen Vorlauf, bis es marktfertig ist. Da viele Bauern mit dem Ackerbau und Vieh so viel zu tun haben, werden die Holzarbeiten in ebenen Gebieten oft erst im November gestartet“, sendet Lienhart einen Appell, jene Arbeiten schon früher in Angriff zu nehmen. Bauern, die auf Altholz, also höchst erntereife Bestände, zurückgreifen können, rät der Experte, mit Abnehmern Kontakt aufzunehmen, um Liefertermin und Preis so schnell wie möglich in einem Schlussbrief (Vertrag) festzulegen. Des Weiteren besteht die Möglichkeit der Vornutzung von Fichtenholz. „Eine Einzelstammentnahme von Beständen zwischen 60 und 80 Jahren ist nicht nur der Holzindustrie dienlich. Auch der Zukunftsstamm kann sich in den nächsten Jahren gut entwickeln“, so Lienhart. Im Falle einer Durchforstung, finden die Bestände in der Platten- und Heizindustrie Verwendung.

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