Das Gewehr kommt noch

Erzherzog Johann aus einem Stück

Landauf, landab ist Ernst Kohlbacher (76) für seine handwerkliche Geschicklichkeit bekannt. Seine Fingerfertigkeit und sein Gefühl für Farben widmet er vor allem Wegkreuzen, Marterln und Kapellen, die er liebevoll restauriert und der Öffentlichkeit zurückgibt.
„Die alten Teile sollen möglichst stilgerecht bleiben“, gibt der frühere Telekom-Mitarbeiter zu, manchmal ganz schön tüfteln zu müssen. Fotos, auf denen Form und Farbe zu erkennen sind, sind dabei ein willkommenes Hilfsmittel. Mitunter müssen Figuren zerlegt werden, um sie zu kitten, grundieren und zu streichen. Oft, so seine Herausforderung, müssen abgebrochene Kleinteile manuell angepasst werden.
Der 160. Todestag von Erzherzog Johann brachte ihn zu Beginn des Jahres auf die Idee, eine Statue des Kaisersohns schnitzen zu lassen. Fündig wurde er beim Holzkünstler Wolfgang Pongratz in Graschuh, der ihm per Hand aus einem Stück einen „Steirischen Prinzen“ zauberte. Die Farbgebung übernahm Ernst Kohlbacher selber. Beim Besuch der Schenna-Delegation im Frühjahr in Stainz und später im Marktgemeindeamt diente die geschichtsträchtige Nachformung als Blickfang.
Am vergangenen Samstag bekam Ernst Kohlbacher Besuch von „Alternative für Stainz“-Sprecher Franz Hopfgartner, der die Leistungen des Hobbyrestaurators würdigen wollte. „Durch deine Initiative sind viele Kleindenkmäler erhalten worden“, bedankte er sich für den Anstoß zur Erzherzog-Johann-Figur und wünschte noch viel Schaffenskraft. Als sichtbaren Dank überreichte er ein Schilcher-Set, einen Steiermark-Anstecker und ein Erzherzog-Johann-Buch als Präsent.