IUTA-Silber für Müller
Beste Österreicherin beim Double Ultra Triathlon

- Claudia Müller aus Stallhof hat Rot-Weiß-Rot in das Ziel gebracht
- Foto: privat
- hochgeladen von Gerhard Langmann
Bad Radkersburg bleibt für Claudia Müller ein erfolgreicher Boden: Beim Double Ultra Triathlon wurde die Stallhoferin beste Österreicherin. Dabei stellten das Hitze-Management bei mehr als 30 Grad Celsius sowie die Straßenbedingungen eine besondere Herausforderung dar.
STALLHOF/BAD RADKERSBURG. Es gehören schon Kondition, mentale Stärke und Überwindungskraft dazu, um bei einem Double Ultra Triathlon an den Start zu gehen. Zur Einordnung: Auf dem Programm stehen 7,6 Kilometer Schwimmen, 360 km Rad fahren und 82,4 Kilometer Laufen. Das sind an sich beeindruckende Distanzen.
Müssen sie aber – wie bei der Veranstaltung am vergangenen Wochenende in Bad Radkersburg der Fall – bei brütender Hitze absolviert werden, wird dem Körper schon Einiges zugemutet. Dennoch: In der Südsteiermark am Start waren 76 Athleten aus 15 Nationen. Besonders stark vertreten waren Polen, wo Triathlon als eine Art Volkssport gilt. Der am weitesten angereiste Sportler kam aus Sao Paulo in Brasilien. Mit Startnummer 4 nahm auch Claudia Müller aus Stallhof am kräfteraubenden Bewerb teil. Sie entschied sich heuer für den „Double“, den „Triple“ hat sie bereits im vorigen Jahr absolviert. Diese Erfahrung war für den diesjährigen Bewerb Goldes wert. „Ich habe bei extremer Hitze trainiert“, verriet Claudia Müller, dass sie die Rennbedingungen, die dann tatsächlich 34 bis 36 Grad erreichten, so gut es ging simulieren wollte.
„Hitze raubt die Kraft“
Den Auftakt am Samstagvormittag bildeten die 7,6 Kilometer im Freibecken des 50-m-Schwimmbades Bad Radkersburg mit einer Wassertemperatur von 27 Grad. In Summe waren 152 Längen zu schwimmen. „Ich habe über zwei Liter getrunken“, machte sich die hohe Lufttemperatur auch im Wasser bemerkbar.

- Mitläufer von Claudia Müller im positiven Sinn.
- Foto: privat
- hochgeladen von Gerhard Langmann
Mit der Zeit von 2,16.04 Stunden zeigte sich die Ausdauersportlerin recht zufrieden. Im Anschluss ging es auf das Rennrad. Die 10,6-km-Strecke von Bad Radkersburg über Zelting, Laafeld und retour musste vierzig Mal bewältigt werden. Neben der Hitze waren es die unwirtlichen Straßenbedingungen mit den von Traktoren auf die Straße transportierten Erdklumpen, die Probleme bedeuteten.
Kühlen, trinken, kühlen lautete das Rezept, mit dem die Kindergartenbetreuerin eine Zeit von 14,49.29 Stunden herausfuhr. Die gleiche Problematik ergab sich auch beim Laufen, bei dem vierzig Runden zu je 2,1 Kilometern zu bewältigen waren. Die große Wandlung in der Disziplin: Das Laufen – bisher eher unbeliebt – mutierte zum positiven Erlebnis. Leicht machte es diese neu gewonnene Liebe dennoch nicht, die Müdigkeit in der Nacht und die Hitze am Tag wegzustecken. Neben dem Betreuerteam mit Ehemann Günter, Sonja Fladendorfer und Heinz Koch hatten sich aber Whatsapp-Gruppenmitglieder und Laufpartner eingeklinkt, um virtuellen, mentalen oder realen Beistand zu leisten.
„Etliche Freunde sind ein paar Runden mitgelaufen“, gestand Claudia Müller, kaum Müdigkeit gespürt zu haben. Die Begeisterung der Schlachtenbummler am Straßenrand tat ein weiteres, um gut über die Runden zu kommen und die Läuferin – mit der Österreich-Fahne in der Hand - mit einer Zeit von 14,46.33 Stunden quasi in das Ziel zu tragen.
Die Siegerehrung
In der Gesamtrechnung ergab das eine Zeit von 32,10.14 Stunden, die für den 11. Gesamtrang reichten. Claudia Müller war damit die beste Österreicherin im Feld und wurde mit der IUTA-Medaille (International Ultra Triathlon Association) in Silber ausgezeichnet - Gold ging mit Weltrekordzeit an die Polin Sabina Bartecka. „Ich verspüre nur Glücksgefühle“, fühlte sie sich in ihrer Meinung bestärkt, gegen den Ratschlag ihres Arztes wegen einer Rippenprellung an den Start gegangen zu sein.
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