Verbauung im Mittelpunkt: Geht uns bald der Boden aus?

Bodenverbrauch im Mittelpunkt ( v.l.) LAbg. d. Grünen Lambert Schönleitner, Sprecher Plattform Lebenswertes Laßnitztal  Harald Psonder, Referent Mario Winkler und Hausherr Bgm.Bernd Hermann
  • Bodenverbrauch im Mittelpunkt ( v.l.) LAbg. d. Grünen Lambert Schönleitner, Sprecher Plattform Lebenswertes Laßnitztal Harald Psonder, Referent Mario Winkler und Hausherr Bgm.Bernd Hermann
  • hochgeladen von Josef Strohmeier

Zu einem Informationsabend lud die „Plattform Lebenswertes Laßnitztal“ am Dienstag, dem 12. Mai, welcher unter Motto „Geht uns bald der Boden aus?“ gestellt wurde.

Dazu konnte Plattformsprecher Harald Psonder im Sitzungssaal der Marktgemeinde Frauental neben interessierten Zuhörern auch den Gemeindevorstand mit Hausherrn Bgm.Bernd Hermann, sowie LAbg. der Grünen Lambert Schönleitner begrüßen. Seine besonderen Grüße richtete er an den Referenten Mario Winkler von der Österreichischen Hagelversicherung, der durch Zahlen und Fakten den rasanten Bodenverbrauch durch Verbauung in Österreich und auch in der Steiermark aufzeigte. Diese heikle Frage „Geht uns bald der Boden aus?“ beantwortete. Mario Winkler in seinen spannenden Vortrag mit einem klaren Ja!

Statt fruchtbarer Böden: Asphalt&Beton


Täglich wird in Österreich durch Verbauung für Straßen, Siedlungen Shopping Center oder Industriehallen ein Bauernhof zerstört, was umgerechnet Tag für Tag die Größe von 31 Fußballfeldern entspricht. Die Steiermark ist dabei mit sechs Hektar täglich (!) bundesweit derzeit noch Spitzenreiter. Diese Flächen stehen nachfolgenden Generationen nicht mehr für die Lebensmittelproduktion zur Verfügung, weil durch die Versiegelung landwirtschaftlicher Nutzflächen die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln nachhaltig gefährdet ist.
Bodenschutz ist Klimaschutz, ohne Boden gibt es keinen Humus. Der Bodenverbrauch liegt unmittelbar in die Hand des Menschen, daraus resultiert auch der deutlich spürbare Klimawandel, von dem auch die heimischen Landwirte von Wetterextremitäten wie Hochwasser und Dürre oder Unwetter zunehmend betroffen sind.

Im Jahr 2014 wurden bereits 300.000 Hektar aus der Produktion genommen, was bedeutet, dass wenn es so weitergeht in 200 Jahren keine landwirtschaftlichen Flächen für die Lebensmittelproduktion zur Verfügung stehen werden. Einhergehend sind auch die ansteigenden Temperaturen von aktuell zwei auf fünf Grad besorgniserregend, argumentierte Mario Winkler.

In einer gemeinsamen Kampagne mit der Österreichischen Hagelversicherung und der Landwirtschaftskammer – beide haben großes Interesse diese Problematik aufzuzeigen – steht auch die Bewusstseinsbildung für den Bodenverbrauch im Mittelpunkt. Experten warnen davor, noch mehr freie Flächen zu versiegeln. In Österreich stehen übrigens 13.000 Hektar an leerstehenden Industrieflächen zur Verfügung, die es zu nutzen gilt, statt neue Flächen unwiederbringlich der heimischen Lebensmittelproduktion zu entziehen.

Eine Diskussion mit spannenden Fragen beendete die interessante Veranstaltung, der Plattform Lebenswertes Laßnitztal, die dieses aktuelle Thema verstärkt in das Bewusstsein der Besucher rückte.

Text und Foto(s): Josef Strohmeier

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