VCÖ
Der Flachau ist heuer Spitzenreiter bei Elektro-Autos

Die E-Autos nehmen im Flachgau rasant zu. | Foto: MEV
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Fast jeder fünfte Neuwagen, der im ersten Halbjahr im Bezirk Salzburg-Umgebung zugelassen wurde, fährt ausschließlich mit Strom.

FLACHGAU. Damit ist der Flachgau Salzburgs Spitzenreiter bei Elektro-Autos, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. E-Autos benötigen beim Fahren im Schnitt um zwei Drittel weniger Energie als Benzin- und Diesel-Autos. Der Großteil der Neuwagen wird auf Firmen zugelassen. Die Steuerbegünstigung von Firmenwagen, die mit Diesel oder Benzin fahren, sollte rasch beendet werden, betont der VCÖ.

18,3 Prozent der "Neuen" fahren mit Strom

E-Pkw sind in Salzburg sowohl in Stadt als auch am Land zunehmend beliebter, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Salzburg-Umgebung ist Salzburgs Spitzenreiter bei den E-Pkw. 18,3 Prozent der im 1. Halbjahr neuzugelassenen Autos fahren ausschließlich mit Strom, das ist im Österreich-Ranking ein Top-10 Wert. An zweiter Stelle folgt in Salzburg die Landeshauptstadt mit 15,5 Prozent vor den Bezirken Hallein (15,1 Prozent) und Zell am See (13,7 Prozent), berichtet die Mobilitätsorganisation "VCÖ - Mobilität mit Zukunft".

Die stark gestiegenen Spritpreise führen dazu, dass beim Autokauf der Energieverbrauch eine stärkere Rolle spielt. Elektro-Autos sind deutlich energiesparender als Benzin- und Diesel-Pkw. Für 100 Kilometer benötigen E-Pkw laut Umweltbundesamt im Schnitt 21 Kilowattstunden, Benzin- und Diesel-Pkw mit umgerechnet 66 kWh dreimal so viel. "Mit 21 Kilowattstunden kommt ein E-Pkw 100 Kilometer, ein Pkw mit Verbrennungsmotor hingegen nur 32 Kilometer", verdeutlicht VCÖ-Expertin Lina Mosshammer.

Auch die CO2-Bilanz von E-Pkw ist inklusive Fahrzeug- und Batterieherstellung deutlich besser als jene von Pkw mit Verbrennungsmotor. Mit österreichischem Strom-Mix (inklusive Stromimporte) verursachen E-Pkw in der Gesamtbilanz im Schnitt um 58 Prozent weniger CO2 als Benzin- und Diesel-Pkw, wird nur Ökostrom getankt sogar um 74 Prozent weniger, informiert der VCÖ.

E-Autos brauchen zwei Drittel weniger Energie. | Foto: MEV
  • E-Autos brauchen zwei Drittel weniger Energie.
  • Foto: MEV
  • hochgeladen von Gertraud Kleemayr

"Auch wenn Elektro-Autos besser abschneiden als Benzin- und Diesel-Pkw, ist es natürlich viel energiesparender, klimafreundlicher und gesünder kürzere Strecken zu Fuß und mit dem Fahrrad zu fahren. Und die Gesamtbilanz des Öffentlichen Verkehrs ist ebenfalls um ein Vielfaches besser als von E-Pkw", erinnert VCÖ-Expertin Mosshammer. Der VCÖ warnt aber davor, bei E-Pkw die gleichen Fehler zu begehen wie bei Verbrenner-Autos, wo der Trend zu übergewichtigen und übermotorisierten Modellen den Energieverbrauch in die Höhe trieb. Deshalb soll die Kaufförderung für E-Pkw den Energieverbrauch berücksichtigen. Energiefresser sollen keine Förderung erhalten, fordert der VCÖ.

Firmenwagen vorherrschend

Beim Neuwagenkauf spielen Firmen eine sehr große Rolle. Österreichweit werden rund zwei Drittel der Neuwagen auf Firmen oder andere juristische Personen angemeldet. "Um die Energiewende bei der Autoflotte zu beschleunigen ist es daher wichtig, bei den Firmenwagen anzusetzen", betont VCÖ-Expertin Mosshammer. Ein wichtiger Schritt wäre, die Steuerbegünstigung für Firmenwagen, die mit Diesel oder Benzin fahren abzuschaffen. Ebenso ist die Kaufförderung für Plug-In-Hybrid-Pkw nicht gerechtfertigt, da sowohl nationale als auch internationale Studien zeigen, dass der reale CO2-Ausstoß von Plug-In- Hybriden im Schnitt um ein Vielfaches höher ist als die Herstellerangeben.

Wie schnell die Energiewende bei Pkw gehen kann, zeigt Norwegen. In Norwegen lag der Anteil der E-Pkw an den Neuzulassungen im Jahr 2014 bei 12,6 Prozent, im Bundesland Salzburg lag der Anteil im 1. Halbjahr bei 15,6 Prozent. Im Jahr 2020 wurden in Norwegen bereits die Hälfte der Neuwagen zu 100 Prozent mit Strom betrieben und heuer waren bereits drei Viertel der Neuwagen Elektro-Autos. Benzin- und Diesel-Pkw kommen nur noch auf einen gemeinsamen Anteil von sieben Prozent.

"Die Hersteller bringen immer mehr E-Pkw-Modelle auf den Markt, damit steigt die Auswahl. Der Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor kann bei Neuwagen noch vor dem Jahr 2030 gelingen. Das wäre auch aus Energiesicht gut und wichtig", stellt VCÖ-Expertin Mosshammer fest. Denn während Haushalte Strom für E-Pkw mit einer Photovoltaikanlage selber erzeugen können, ist Österreich bei Benzin und Diesel von Rohölimporten aus anderen - meist despotischen - Staaten abhängig

  • Bezirk Salzburg-Umgebung: 18,3% (454)
  • Salzburg Stadt: 15,5% (535)
  • Bezirk Hallein: 15,1% (87)
  • Bezirk Zell am See: 13,7% (126)
  • Bezirk St. Johann im Pongau: 12,3 % (111)
  • Bezirk Tamsweg: 8,5% (22)

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2022

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