„Die Politik muss anfangen zu investieren“

Der AK-Präsident Siegfried Pichler und sein Vize, der Bürmooser Bürgermeister, Peter Eder
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  • hochgeladen von Michaela Ferschmann

FLACHGAU (fer). Der Handel hat sich im Flachgau zum größten Arbeitgeber und zur wichtigsten Stütze des Arbeitsmarktes entwickelt. AK-Präsident Siegfried Pichler kam vergangen Woche nach Bürmoos, um sich in einer Gemeinde mit einer sehr guten Beschäftigungssituation ein Bild zu machen. Außerdem freute er sich, dass sein „Stellvertreter in der AK so beispielgebend ist.“ (Bürgermeister Peter Eder ist AK-Präsident-Stellvertreter).

In den letzten fünf Jahren sind im Handel mehr als 1.500 Arbeitsplätze dazugekommen, das ist ein Plus von mehr als 13 Prozent. „Damit hat sich der Handel als wichtigste Stütze des Flachgauer Arbeitsmarktes profiliert“, stellt Pichler fest.

Die neuen Jobs entstanden im Flachgau beinahe ausschließlich im Bereich der Dienstleistung. Die Verlierer sind Bau, Gewerbe und Produktion. Insgesamt entstanden im letzten Jahr um 0,6 Prozent mehr Arbeitsplätze, das ist hinter dem Pinzgau mit einem Plus von 0,8 Prozent der zweitbeste Wert unter den Salzburger Bezirken. Im Landesschnitt betrug die Zunahme 0,2 Prozent.

Im längerfristigen Vergleich zwischen 2009 und 2014 ist das Bild etwas getrübter: Es sind 2.334 Arbeitsplätze neu entstanden, was einem Plus von 4,6 Prozent entspricht, doch damit liegt der Flachgau unter dem Landesschnitt von 5,2 Prozent und unter den Salzburger Bezirken auf dem vorletzten Platz. Nur im Tennengau war das Wachstum mit 3,5 Prozent geringer. Die größten Verluste lagen mit minus 9,4 Prozent im Bausektor.

Größter Zuwachs: Wals-Siezenheim

Über die meisten neuen Arbeitsplätze darf sich in der längerfristigen Analyse die Gemeinde Wals-Siezenheim freuen: Zwar gingen durch die Alpine-Pleite rund 700 Arbeitsplätze verloren, Zuwächse in großen Betrieben wie Red Bull (v.a. Media House) oder DM (+ 174) machten dies aber mehr als wett. Jedenfalls: das Plus seit 2009 beträgt 792 Jobs. Weitere Gewinner sind die Gemeinden Fuschl (+381), St. Gilgen (+309), Neumarkt (+211), Henndorf (+200) und Koppl (+142).

In Fuschl machte sich wie in Wals vor allem die Red Bull-Gruppe bemerkbar. Insgesamt entstanden in dem Konzern seit 2009 rund 1.100 neue Arbeitsplätze. In St. Gilgen schlug die neue International School mit fast 100 zusätzlichen Arbeitsplätzen zu Buche sowie Ever Neuro Pharma mit ebenfalls rund 100 neuen Jobs. In Neumarkt expandierte die Firma Arvai Plastics um 100 Arbeitsplätze, in Henndorf beispielsweise gingen alleine 86 zusätzliche Arbeitsplätze auf das Konto der Gebrüder Wöhrle. 

Verlorengegangen sind dagegen Arbeitsplätze in Anif (-466), Elsbethen (-100), Thalgau (-93) oder Straßwalchen (-66). Alleine bei Sony in Anif bzw. Thalgau verschwanden 421 Jobs. In Elsbethen gab es Schließungen bzw. Abwanderungen im Baubereich.

Mehr Arbeitslose als in der Krise

„Der Flachgau kam relativ gut durch die Krise, aber seit drei Jahren steigen die Arbeitslosenzahlen“, stellt Pichler fest. Konkret: Selbst im Vergleich mit dem Höhepunkt der Krise waren im Oktober dieses Jahres um 22,7 Prozent mehr Personen arbeitslos als im Oktober 2009. Im Vergleich zum Jahr 2008 vor der Krise sind es 64,0 Prozent mehr Arbeitslose.

In diesem Oktober waren durchschnittlich 2.554 Personen arbeitslos; das entspricht einem Zuwachs von 18,2 Prozent gegenüber dem Oktober 2013. „Die Politik muss hier rasch reagieren. Und zwar nicht so wie sie es bisher tut mit Einsparungen. Es muss investiert werden in die Betriebe, damit eine Wachstumsdynamik entsteht, dann gibt es wieder mehr Arbeit und in Folge mehr Kaufkraft“, so die Forderung des Salzburger AK-Präsidenten an die Regierung.

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