Kötschach-Mauthen im Wandel der Zeit
Vom Römerknoten zur Alpenregion

- Foto: Archiv der Gemeinde Kötscahch-Mauthen
- hochgeladen von Dominik Lach
Kötschach-Mauthen blickt auf eine lange Geschichte zurück. Von antiken Handelswegen über mittelalterliche Mautstellen bis zur modernen Tourismusregion.
KÖTSCHACH-MAUTHEN. Die heutige Marktgemeinde im oberen Gailtal war bereits in der Römerzeit ein bedeutender Verkehrsknoten. Ihre strategische Lage zwischen Nord und Süd machte sie zur Drehscheibe für Händler und Reisende. Spuren dieser Zeit sind bis heute sichtbar und prägen das historische Selbstverständnis der Region.
Handelszentrum mit Geschichte
Im Mittelalter entwickelten sich Kötschach und Mauthen auf unterschiedliche Weise weiter: Kötschach als Markt- und Handwerksort, Mauthen als Zollstation nahe der italienischen Grenze. Bereits 1276 wird Mauthen urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von Begriffen wie „Loncium“ oder „Maut“ ab – ein klarer Hinweis auf die frühere Funktion als Kontrollpunkt für den Warenverkehr.
Ein Ort mit vielen Namen
Kötschach erscheint 1299 erstmals in einer Urkunde. Die Namensformen ändern sich mehrfach: von Chotsov über Chotzschaw bis hin zum heutigen Namen. Auch das Gemeindewappen der Region spiegelt diesen Wandel: Nach der Fusion 1958 wurden Symbole beider Orte in einem gemeinsamen Wappen vereint.
Militärische Bedeutung zur Zeitenwende
In den Wirren der frühen Neuzeit war die Region ein militärisch wie wirtschaftlich bedeutender Ort. Während des Ersten Weltkriegs verlief hier die Frontlinie zwischen Österreich-Ungarn und Italien. Davon zeugen bis heute Relikte wie Stellungen und der „Friedensweg“ entlang der alten Kriegsgrenze.
Fusion und Proteste
Am 1. Jänner 1958 wurde die Vereinigung von Kötschach und Mauthen zur heutigen Großgemeinde beschlossen. Die letzten Bürgermeister der Altgemeinden – Peter Thalhammer und Andreas Wald – übergaben an den neuen Amtsinhaber Friedl Seiwald. Die Reform stieß vor allem in Mauthen auf Widerstand, wurde jedoch zum wichtigen Meilenstein der heutigen Gemeindestruktur.
Wachstum durch Reform
1973 folgte ein weiterer Schritt: Zusätzliche Orte aus dem Gail- und Lesachtal wurden eingegliedert. Damit entstand eine Gemeinde mit großer kultureller Vielfalt, landschaftlicher Schönheit und einem starken touristischen Profil, verwurzelt in jahrtausendealter Geschichte.
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