Verein kämpft für Bahn-Comeback
Die Gailtalbahn soll zurück auf die Schiene

- Startklar für ein besonderes Abenteuer: Die Gailtal Draisine wartet auf ihre nächsten Fahrgäste.
- Foto: Verein Gailtalbahn
- hochgeladen von Dominik Lach
Seit 2016 setzt sich der Verein Gailtalbahn für die Reaktivierung der Strecke Hermagor–Kötschach-Mauthen ein. Aktuell steht der Tourismus im Vordergrund, langfristig will man wieder Personenzüge rollen sehen.
GAILTAL. Der Verein Gailtalbahn wurde im Oktober 2016 gegründet, als klar wurde, dass die ÖBB den Betrieb der Bahnstrecke zwischen Hermagor und Kötschach-Mauthen einstellen würde. Seitdem verfolgen die engagierten Mitglieder ein großes Ziel: die Wiederinbetriebnahme für den öffentlichen Verkehr. Bis es so weit ist, will man die 31 Kilometer lange Strecke mit touristischen Angeboten, Gütertransporten und als Testfeld für Forschung und Entwicklung lebendig halten.
Tourismus auf Schiene
Ein besonderer Erfolg ist die Gailtal Draisine, die von Mai bis Oktober buchbar ist. Dabei erkunden Einheimische und Gäste das Tal mit einer Fahrraddraisine direkt auf den Schienen. Das Angebot erfreut sich großer Beliebtheit. Zusätzlich organisiert der Verein immer wieder Sonderzüge, zuletzt etwa zum Käsefest 2023, das zahlreiche Fahrgäste anlockte und für einen festlichen Empfang am Endbahnhof sorgte.
Geschichte, die verbindet
Rund 200 Mitglieder zählen zum Verein, viele aus dem Gailtal, aber auch aus ganz Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz. Die Gailtalbahn wurde im Ersten Weltkrieg zur Frontversorgung errichtet, entwickelte sich aber bald zu einem friedlichen Bindeglied zwischen Regionen. Diese Identität möchte der Verein bewahren und mit Leben füllen.
Zwischen Mähen und Schrauben
Der Alltag im Verein ist geprägt von körperlicher Arbeit und organisatorischem Aufwand. Die Strecke muss regelmäßig gemäht und technisch gewartet werden. Draisinen müssen repariert, Sicherheitsauflagen erfüllt und der Betrieb koordiniert werden. Jeder Tag bringt neue Aufgaben mit sich.
Teststrecke mit Zukunft
Die Vision ist klar: Die Strecke soll nicht nur Touristen erfreuen, sondern auch als Versuchslabor für die Bahnindustrie dienen. Schon jetzt gibt es Gespräche mit dem Land Kärnten und den Gemeinden. Auch im Güterverkehr sieht man großes Potenzial, wie zwei erfolgreiche Testfahrten im Jahr 2022 zeigten.




Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.