Gmünder Gemeinden sind wahre Klima-Pioniere
Kleine Schritte für ein besseres Klima: Unsere Gemeinden steuern mit LEDs, E-Autos und Solaranlagen dem Klimawandel entgegen.
BEZIRK GMÜND. Die Welt redet über Elektroautos, CO2-Abgabe und Steuern auf unser Schnitzel. Alles, um unser Klima zu retten. Unsere Gemeinden im Bezirk Gmünd sind da oft schon einen Schritt weiter. Sie reden nicht, sie handeln. Immer mehr Straßenlaternen leuchten mittels LED, immer mehr Gemeindefahrzeuge sind E-Autos und immer mehr Gemeindeämter haben eine Photovoltaikanlage am Dach. Wir stellen einige der Klima-Vorreiter im Bezirk vor.
Bezirk erstrahlt in LED-Licht
Zwar wurden im ganzen Bezirk schon 7.168 Straßenlampen auf LED umgestellt, dennoch bleibt die flächendeckende Umrüstung ein heißes Thema. Das zeigen aktuelle Projekte, wie sie derzeit etwa in Weitra und Gmünd laufen.
In der Stadtgemeinde Weitra etwa soll die Sanierung der gesamten Beleuchtung bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Wir sprechen von insgesamt 750 Lichtpunkten, an denen dann Hand angelegt wurde. Noch fehlen nur mehr einige Bereiche im Stadtgebiet, informiert Stadtamtsdirektor Friedrich Winkler. Effekt ist eine jährliche CO2-Reduktion von 12,37 Tonnen.
Auch in Gmünd wird schon länger an der Umstellung gearbeitet. In den letzten Wochen wurden die Beleuchtungskörper am Schubertplatz erneuert, in der Altstadt wird aktuell gewerkelt. Laut Infrastruktur-Stadtrat Martin Preis sollen noch im Herbst alle 1.700 Straßenlampen mittels LED erstrahlen. Amortisieren wird sich die Investition in 15 Jahren. "Die Umrüstung kostet uns nicht mehr Geld, als der Betrieb der alten Lampen auf diese Zeit gekostet hätte", so Preis. Ein besonderer Clou ist, dass die neuen Masten am Schubertplatz und am Stadtplatz bald auch als WLAN-Hotspots dienen. "Das WLAN soll noch im Herbst freigegeben werden", sagt Preis.
E-Auto für "Essen auf Rädern"
Geht es um Elektromobilität, zeigt Gmünd auch mit dem Vorzeigeprojekt e-Carsharing auf. Einen großen Beitrag leistet zum Beispiel aber auch die Stadtgemeinde Heidenreichstein: Sie fördert das Solartaxi, hat zwei elektrische Bauhof-Fahrzeuge und schickt seit neuestem auch das "Essen auf Rädern" per E-Auto los. "Es gibt gewisse Förderungen, das ist natürlich ein Anreiz. Wir sind aber immer bestrebt, etwas Positives für die Umwelt zu leisten", erklärt Ortschef Gerhard Kirchmaier, der sich auch bei der Wiener Städtischen Versicherung für die Unterstützung bedankt. Das Zustellauto legt täglich 70 Kilometer zurück.
PV-Anlage zum Nulltarif
Die Gemeinde Großschönau betreibt eigene Photovoltaikanlagen auf Volksschule, Gemeindeamt und Tagesbetreuungseinrichtung. Im Zuge eines Projektes der Klima- und Energie-Modellregion Lainsitztal in Kooperation mit der Helios Sonnenstrom GmbH kamen Anlagen auf dem Bauhof und dem Feuerwehrhaus in Großotten hinzu. In der nächsten Welle ermöglicht das Bürgerbeteiligungsprojekt weiteren 50 privaten Dachbesitzern im Lainsitztal, die für sie kostenlose Errichtung von PV-Anlagen. Während der ersten 13 Jahre stellt der Dachbesitzer die Fläche zur Stromproduktion zur Verfügung, danach geht die Anlage in seinen Besitz über. Die Erträge laufen dann in die eigene Tasche. "Die Anmeldungen brauchen wir bis November", sagt Bürgermeister Martin Bruckner. Infos bei Verena Litschauer, 02815 77270 14, von der KEM Lainsitztal.
Was möglich ist, zeigt die Gemeinde St. Martin: Ihre Photovoltaikanlagen und die Wasserkraftanlage Roßbruck haben letztes Jahr 356.685 Kilowattstunden Strom erzeugt. Nicht einmal die Hälfte davon haben die eigenen Gebäude, Straßenbeleuchtungen und Anlagen verbraucht, der Rest wurde eingespeist.
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