Tierquäler tötete Haushund
Tierquäler vergiftete einen Hund mitten in Hausmannstätten. Tierarzt meint: “Es ist selten Gift im Spiel.“
Seit vier Jahren war der prächtige, verspielte Münsterländer-Rüde Arko am Puchweg in Hausmannstätten daheim. Seine Besitzer, ein Ehepaar mit elfjähriger Tochter Anja, hatten Arko ausgewählt, weil er ruhig vom Gemüt war, nicht ausbüxte und vor allem nicht ständig anschlug. “Eigentlich bellte Arko so gut wie nie. Er war stets ruhig und freundlich. Sind Gäste gekommen, hat er sich zurückgezogen“, bestätigt sein Frauerl Christa.
Dennoch dürfte der Münsterländer jemandem ein Dorn im Auge gewesen sein. Denn, wie nun die Ärzte der Tierklinik Eggenberg bestätigen, wurde Arko gleich durch mehrere, auf verschiedene Tage hinweg verteilte Portionen Rattengift getötet. “Am Freitag hat es angefangen, da hat sich Arko erstmals übergeben. Da dachten wir noch an eine Magen-Darm-Grippe. Die hat er schon öfters gehabt“, berichtet die Besitzerin.
Blut im Maul
Als auch am Samstag keine Besserung eingetreten war, ging es das erste Mal zum Tierarzt. Der verschrieb dem unter starken Schmerzen leidenden Tier erste Medikamente. Auf Besserung hoffend, ging es wieder heim, allerdings verschlechterte sich Arkos Lage zusehends. “Am Sonntag hatte er dann Blut im Maul, da sind wir sofort in die Tierklinik gefahren“, bestätigt das Frauerl. Dort wurde nach mehreren Untersuchungen die Vergiftung festgestellt, allerdings kam für Arko jede Hilfe zu spät. Die Ärzte hatten keine Chance, weil das Tier das Rattengift über mehrere Tage hinweg eingenommen hatte und so ein langsames und qualvolles Ende fand. Auch die Besitzer hatten richtig reagiert, wie bestätigt wurde. Das Rattengift war aber zu aggressiv.
Anzeige wurde erstattet
Zurück bleiben geschockte Besitzer und eine Elfjährige, die mit ihrem Arko aufgewachsen war und die Welt nicht mehr versteht. Anzeige bei der Polizei gegen den Hundehasser wurde erstattet, freilich mit wenig Aussicht auf Erfolg. Obwohl: Arko hatte sein eingezäuntes Areal nicht verlassen, was heißt, dass jemand das Gift von der Grundgrenze über den Zaun geworfen haben muss.
Bei der Polizei und der Gemeinde in Hausmannstätten sind aktuell keine weiteren Fälle bekannt. Sehr wohl wird auf der Facebook-Seite “Freunde von Gössendorf“ immer wieder von gefundenen Giftködern berichtet. Tierarzt Werner Sükar relativiert aber: "Es muss nicht immer ein absichtlich ausgelegter Giftköder eines Tierquälers sein. Oft vertragen etwa Krähen Verdorbenes von Misthäufen, oder Hunde graben alte Beute wieder aus, die mittlerweile halbgiftig ist. Auch Katzen, die tote, bereits giftige Mäuse verschleppen, können die Ursache sein."
Schutz vor Gift
Dr. Karl Pauritsch, Tierarzt in Gössendorf, hat folgende Tipps parat, um zu vermeiden, dass der Hund Giftköder aufnimmt: “Gut vorsorgen, damit der Hund keinen vergifteten oder mit spitzen Gegenständen präparierten Köder frisst, kann man mit voller Aufmerksamkeit beim Gassigehen. Den Hund an der Leine führen, ideal wäre ein Maulkorb als Schutz. Wichtig auch: Orte meiden, an denen bereits Giftköder gefunden wurden. Das allerbeste Mittel ist, den Hund so abzurichten, dass er grundsätzlich keine fremden Gegenstände aufnimmt.“
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