Interview
Jürgen Konrad: Mit Verantwortung eigene Spuren hinterlassen
Seit einer Woche ist Jürgen Konrad der neue Bürgermeister der Gemeinde St. Oswald bei Plankenwarth. Nachdem Andreas Staude am 7. September verstarb, galt es, einen Nachfolger zu finden. Wir haben den "Neuen" zum Interview gebeten.
ST. OSWALD BEI PLANKENWARTH. 13 Stimmberechtigte haben Jürgen Konrad bei der Gemeinderatsitzung zum neuen Bürgermeister gewählt. Für knapp 1.300 Einwohnerinnen und Einwohnern ist er nun der Ortschef.
- Aufgewachsen ist Konrad in Judendorf-Straßengel, 2014 ist er mit seiner Familie nach St. Oswald bei Plankenwarth gezogen.
- Aktuell ist der 39-Jährige in Gratwein-Straßengel stellvertretender Amtsleiter, davor war er über zehn Jahre lang in der Baubranche tätig.
MeinBezirk.at: Diese Frage bleibt nicht aus: Andreas Staude war 23 Jahre lang Bürgermeister – wie fühlt es sich an, in seine Fußstapfen zu treten?
Jürgen Konrad: 23 Jahre das Amt des Bürgermeisters auszuüben, und dann noch in dieser Art und Weise, wie es Andreas Staude gemacht hat, ist zweifellos sehr beeindruckend. Ich sehe es dadurch auch als Ehre, die Nachfolge von Andreas antreten zu dürfen und weniger als gedankliche Last. Zumal ich auch überzeugt bin, dass man nicht versuchen sollte, in die Fußstapfen anderer zu treten, sondern bemüht sein sollte, eigene zu hinterlassen.
Gibt es aber etwas, das Sie sich von ihm für ihr Amt abgeschaut haben?
Ich würde sagen, es sind viele Kleinigkeiten, die aufgefallen sind. Am meisten hat mich die scheinbare Ruhe nach außen hin beeindruckt – wie gesagt: nach 23 Jahren. Als Bürgermeister ist das aber vermutlich Routine.
Sie waren ja schon Gemeinderat, war es aber auch ihr politisches Ziel, einmal Bürgermeister zu werden?
Als ich die Tätigkeit im Gemeinderat begonnen habe, war dieses Amt kein Thema für mich. Da ging es mir vorrangig darum, mich innerhalb unserer Partei zu integrieren und im Gemeinderat mitzuarbeiten. Mit Fortdauer dieser innerhalb des Gemeinderats konnte ich mir sehr wohl auch "andere" Aufgaben vorstellen – zumal ich ja berufsbedingt in der Marktgemeinde Gratwein- Straßengel tätig war. Konkret wurde das Thema erst durch das tragische Ableben von Andreas.
Was bedeutet die Kommunalpolitik für Sie?
Kommunalpolitik bedeutet für mich, und das schätze ich daran sehr, mich für meinen Ort einbringen zu können, Verantwortung zu übernehmen und all das in unmittelbarer Bürgerinnen- und Bürgernähe.
Welche Projekte möchten Sie demnächst angehen?
Projekte gäbe es sehr viele, welche sich teilweise schon in der Umsetzung befinden, jedoch wird das nächste große Projekt der "Umbau des Vereinsheim" sein. Gegenüber des Gemeindeamtes, des Kindergarten (vor beziehungsweise oberhalb des Altstoffsammelzentrums) gelegen ist das auch der nächste Schritt zur Ortsbildgestaltung und allen voran "Sammelpunkt" unserer Vereine.
Was möchten Sie den St. Oswalderinnen und St. Oswaldern mitteilen – wohin geht der gemeinsame Weg?
In einer gerade aktuell scheinbar unsicheren Zeit ist es mir für unseren Ort wichtig, ein Stabilitätsfaktor zu sein. Das bedeutet für mich, sachlich und konstruktiv weiterzuarbeiten wie bisher. Denn, wie heißt es so schon: Der Weg ist das Ziel!
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