Thal und Gratkorn: Rote Wahlschlappen
Vieles hat sich durch die Wahl verändert.
Die WOCHE hat sich einige der auffälligsten Ergebnisse angesehen.
Grundsätzlich ist im gesamten Bezirk zu sagen, dass die FPÖ und Grünen Zugewinne verzeichnen, ÖVP und SPÖ Mandate verlieren.
Gratkorn
Die finanzielle Situation der Gemeinde im Grazer Norden forderte ihren Tribut an der Wahlurne: In Gratkorn fuhr die bisher mit absoluter Mehrheit regierende SPÖ eine Wahlschlappe ein und muss eine Halbierung ihrer Gemeinderatssitze – nämlich von 18 auf neun – hinnehmen. Die Gewinner in Gratkorn sind die FPÖ unter Franz Schlögl und die Grünen mit Martin Holzer. Die Freiheitlichen werden sieben der 25 Gemeinderatssitze besetzten, die Grünen fünf. "Das Ergebnis ist ein Wahnsinn", so Martin Holzer, der nun nicht mehr als "Lonesome-Rider" sein Dasein fristen muss. Ihm stehen im Gemeinderat weitere vier grüne Kollegen zur Seite. Bgm. Ernest Kupfer meinte in einer ersten Reaktion er stelle sein Amt zur Disposition. Alles Weitere werde sich noch entscheiden.
Thal
In Thal hat das ÖVP-Team rund um Matthias Brunner der absoluten Mehrheit der SPÖ mit Bgm. Schickhofer ein Ende bereitet. Nun hält die ÖVP acht von 15 Gemeinderatsmandaten, die SPÖ sechs, die Thaler Alternative Liste - Die Grünen Thal ein Mandat. "Wir haben mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen SPÖ und ÖVP gerechnet. Dass es dann so ausgeht, davon haben wir nicht zu träumen gewagt", so Matthias Brunner, der bereits als der neue Bürgermeister von Thal gehandelt wird. Dieser Ausnahmeerfolg sei überraschend gekommen. Nun ginge es darum, miteinander – in guter Zusammenarbeit aller Fraktionen – für die Zukunft von Thal zu arbeiten: "Die Volksschule platzt aus allen Nähten, beim Kindergarten müssen wir uns etwas einfallen lassen", so Brunner.
Kumberg
Die Neos ziehen beim ersten Antreten in Kumberg mit drei Mandaten in den Gemeinderat ein. Die SPÖ verliert drei Mandate, die ÖVP eines. Die Grünen gewinnen eines hinzu und stehen bei drei Mandaten. "Wir haben uns schon Chancen ausgerechnet, dass es dann aber so kommt, damit haben wir nicht gerechnet", so Günther Lederhilger von den Neos Kumberg. "Wir sind nun zweitstärkste Partei und das bedeutet auch, dass der zweite Vizebürgermeister aus den Reihen der Neos stammen wird", freut sich der Unternehmer. Gerne nehme man diese große Verantwortung an. Nachhaltigkeit steht dabei für den Kumberger Neos-Chef an erster Stelle. So etwas wie beim Kumberger Kindergarten dürfe nicht mehr passierten. "Es muss mehr in die Zukunft geplant werden. Der Kindergarten war bei seiner Eröffnung bereits zu klein."
Weinitzen
In Weinitzen konnte die ÖVP nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Liste Tüchler die Gemeinderatswahl mit genau acht Stimmen (0,49 Prozent) für sich entscheiden. Somit hält die ÖVP sechs Gemeinderatssitze, die Liste Tüchler fünf (bis jetzt waren es sieben Mandate), Wir für Weinitzen zwei. SPÖ und FPÖ erhalten jeweils ein Mandat.
Das Wahlergebnis
Alle Detailergebnisse der Gemeinden im Bezirk Graz-Umgebung und eine Grafik mit der neuen Mandatsverteilung im Gemeinderat finden Sie auf www.woche.at/wahl
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