Hermine Arnold vom BFI Weiz im Gespräch mit der WOCHE

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Hermine Arnold leitet das Metall- und
Elektroausbildungszentrum am Berufsförderungsinstitut in Weiz.

In einem Gespräch mit der WOCHE spricht sie über ihre Aufgaben und auch die Chancen für Jugendliche am Arbeitsmarkt.
WOCHE: Wie kamen Sie zum BFI, was fasziniert Sie daran?
HERMINE ARNOLD: Ich kam im Juli 2009 zum BFI Weiz und hab mich um die Stelle als Bereichsleiterin beworben, denn ich wollte regional arbeiten. Jahrelang war ich international als Projektleiterin beschäftigt und wollte sesshaft werden. Es war für mich wichtig, einen Job zu finden, in dem ich meine technischen und kaufmännischen Fähigkeiten nutzen kann.
WOCHE: Was bietet das BFI in Weiz?
ARNOLD: Überbetriebliche Lehrlingsausbildung in den Bereichen Maschinenbau-, Zerspanungs-, Elektrobetriebs- und Elektrotechnik. Weiters Tirality – das ist ein gefördertes Lehrlingsaufbauprogramm. Geboten werden auch maßgeschneiderte Firmenschulungen im Bereich Schweißen, Metallbautechnik, Maschinenbau- und Werkzeugbautechnik, neu ist die KFZ-Technik. Weitere Bereiche sind das Elektrolabor, Elektrosteuerungstechnik, Automatisierungstechnik, Pneumatik, Motorprüfstände und der Bereich erneuerbare Energie. Neu ist die Ökoenergie- und Installationstechnik. Wir bieten Werkmeisterausbildung für Maschinenbau mit Vertiefung, Fertigung und Montage. Screenings für Lehrlinge: Firmen geben ihre Kandidaten für die Lehrstelle zum BFI Weiz, hier werden ihre Potenziale ausgearbeitet und passende Kandidaten werden herausgefiltert. Die Firma kann sich mit den ausgearbeiteten Informationen den/die passenden Lehrling/e aussuchen. Bei den Metallworkshops für Hauptschüler wird mit der Polytechnischen Schule Weiz zusammengearbeitet.
WOCHE: Für welche Menschen ist das Berufsförderungsinstitut speziell gedacht?
ARNOLD: Alle, die sich beruflich weiterentwickeln möchten und qualitativ hochwertige Aus- und Weiterbildungen konsumieren möchten.
WOCHE: Wo sehen Sie zukünftig die beruflichen Chancen?
ARNOLD: Die Lehrlings- und Facharbeiterausbildung stehen im Vordergrund, dabei sind nicht nur die fachliche, sondern auch die persönliche Komponente wichtig.
WOCHE: Wie kann man Facharbeitermangel entgegenwirken?
ARNOLD: Indem man Jugendliche frühzeitig für technische Berufe interessiert und sie vor Ort einen Praxisbezug spüren lässt. Ideal wäre, noch viel früher Potenzialanalysen bei Mädchen und Burschen zu machen, damit man herausfindet, was für einen geeignet ist.
Es gibt bereits Pilotprojekte: In der PTS und in Hauptschulen werden bereits Metallworkshops angeboten. Wichtig ist, dass man Hilfskräfte und angelernte Kräfte in Aus- und Weiterbildungen in Richtung Facharbeiter bringt. Weitere Zielgruppe (noch nicht gesehene Zielgruppe) sind die Frauen, denn diese bringen viel Potenzial durch ihre Einstellungen und ihr Durchhaltevermögen für den Facharbeiter mit.
WOCHE: Wie würden Sie Lehre attraktivieren?
ARNOLD: Wir haben einen schönen Attraktivitätsfaktor, dieser ist „Lehre mit Matura“. Er ermöglicht Lehrlingen parallel zur Lehre die Matura zu erlangen. Die Matura wird voll anerkannt und es stehen ihnen duale Bildungswege offen.
WOCHE: Welche Empfehlung geben Sie jungen Menschen, die vor einer Berufsentscheidung stehen?
ARNOLD: Möglichst viele Informationen einzuholen, auch bei Freunden oder in der Familie sich über deren Berufe zu informieren. Schnuppern in Betrieben, das formt ein persönliches Bild. Im Internet kann man sich über verschiedene Berufsbilder und deren Inhalte informieren.

Steckbrief
Name: Hermine Arnold
Geboren: Hartberg
Ausbildung: HAK, Bulme-Kolleg für Nachrichtentechnik und Elektronik, Fachschule für Automatisierungstechnik am Campus 02 (berufsbed.), MBA-Studium berufsbegleitend
Familie: verheiratet, keine Kinder
Wohnhaft: Wollsdorf
Hobby: Tanzen, Musik, Innovation. „Es interessieren mich innovative Persönlichkeiten und Querdenker.“

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