Der Hunger auf das Extreme
Christian Graber und Otto Oberegger marschieren quer durchs Land – ohne Geld und Hilfsmitttel.
Sommerzeit ist Wanderzeit. Dass man, ausgehend vom burgenländischen Weinberg, rund 350 Kilometer quer durch Österreich in Richtung des 2.092 Meter hohen Mittagskogels in den Kitzbüheler Alpen zurücklegt, ist mehr als sportlich. Richtig verrückt wird die ganze Sache aber dann, wenn dieses Unterfangen ohne Essen, ohne Zelt, ohne Schlafsack und ohne Geld durchgeführt wird.
Leben von der Natur
Genau unter diesen Voraussetzungen haben sich Christian Graber und Otto Oberegger auf die Reise gemacht, um ihre persönlichen "Hungergames Austria Edition 2017" zu erleben. Die selbst definierten Regeln: "Wir legen pro Tag rund 40 Kilometer zu Fuß zurück und müssen ausschließlich von der Natur leben", sagt Graber. Für den Ernährungsberater geht es bei diesem Projekt vor allem auch um die Suche nach neuen Herausforderungen, hat der Kumberger doch bereits zahlreiche Extremtouren hinter sich gebracht.
Die Extreme als Begleiter
"Innerhalb von drei Jahren habe ich mit dem Rennrad 40 europäische Länder durchquert." Dazu führte ihn die "As high as possible-Tour" im Vorjahr von den zum Teil unter dem Meeresspiegel liegenden Niederlanden mit Fahrrad und Kajak zum 5.642 Meter hohen Elbrus in Russland. Aufgrund derartiger Erfahrungen ist es also nicht weiter verwunderlich, dass Graber, der in der Schweiz arbeitet, gemeinsam mit seinem Kirchbacher Kumpel Oberegger die Idee zu den Hungergames geboren hat.
Wetterkapriolen
"Klarerweise kann man so eine Tour nicht zu hundert Prozent simulieren, wir haben uns aber vor allem ernährungstechnisch schlau gemacht", sagt Oberegger. Mit dem nötigen Wissen, welche Beeren man essen kann und welche nicht, marschierten die beiden am 7. Juli los.
Kurios war übrigens auch die Auswahl der Route: "Im Rahmen des Grazathlons haben wir zwei Dartpfeile auf eine Österreichkarte geworfen und so Start- und Zielpunkt festgelegt." Die Strecke in Richtung Ziel im sommerlichen Österreich hat es jedenfalls in sich: "Bis jetzt hat es fast jeden Tag geregnet, einmal mussten wir aufgrund von starkem Hagel sogar in einen Steinbruch flüchten. Dazu mussten wir lernen, mit wenig Energie aufgrund von mangelnder Nahrung vorwärts zu kommen", schildert Graber die Erlebnisse.
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