Das Bildnis des Dorian Grey
FANTASY-DRAMA / UK 09 / 112min. / R: Oliver Parker / mit Ben Barnes, Colin Firth, Ben Chaplin, Fiona Shaw
Der Mann, der statt seines Körpers sein Gemälde altern lässt. Der neue Versuch von Regisseur Oliver Parker (Othello, Ein perfekter Ehemann) Oscar Wilds Roman seinen Stempel aufzudrücken, geht gehörig schief. Kräftig wurde hier, bildlich gesprochen, bei der Wahl von Farben, Materialien und Ausdrucksstärke danebengegriffen. Von Beginn an wurde versucht, dieses Stück moderner Thematik so massentauglich wie möglich zu halten. Der immer stärker werdende Jugend- und Schönheitskult der Gegenwart mit Botox-Wahn und Schönheitsoperationen (der Versuch ging auch schon in Halle Berrys Catwomen in die Hose) hätte als starke Basis dienen können. Aber zu simple erzählt, schleppt sich selbst Dorian Gray (charakterlich blass) über den Bildschirm. Hier wurde eine große Möglichkeit vertan. Die pseudo-düsteren Gothic-Horror-Effekte wirken unreal und eher komisch als drückend, geschweige denn spannend. Auch manche Liebesszenen wirken eher wie ein billiger Softporno-Abklatsch. Nur an der Ausstattung wurden die Pinselstriche gezielt gesetzt. So gesehen passt diese Version fast wieder zur oberflächlichen Fassade des Dorian Gray.
Fazit: Kein Kunstwerk! (Christian Knittelfelder)
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.