Café Graz von Rudi Hinterleitner
Es "junkert" bei Evy im "Klapo"
Das Grazer Medien-Urgestein Rudi Hinterleitner schreibt für MeinBezirk.at über besondere Menschen in Graz. Dieses Mal dreht sich alles um eine der besten Weinexpertinnen des Landes: Evelyn Merc.
GRAZ. Aktuell geht es wieder stürmisch zu in der Wein-Szene, schließlich ist die "Sturm-Time" voll angelaufen - und bald schon wieder abgelaufen. Eine ist traditionell mittendrin, wenn es um den Wein geht: Nämlich Evelyn Merc mit ihrer Vinothek "Klapotetz" im Generalhof inmitten der Weinlagen. Sie ist aber nicht nur mittendrin, sondern auch jemand, der in der Branche Gewicht hat. Denn wenn's um den Wein geht, hat Evy viel zu sagen.
Wein von Anfang an
Aber alles der Reihe nach. Evelyn Merc ist in Heimschuh geboren und hat den Wein gewissermaßen in die Wiege gelegt bekommen - schließlich war sie schon von Kindesbeinen an mit ihrer Mama bei den Weinlesen dabei. Ihr Gastro-Weg begann in der "Tourismus-Schmiede" Bad Gleichenberg, bevor es sie dann auf den Arlberg und nach Salzburg verschlug, wo sie ihre Sommelier-Ausbildung absolvierte. Zwischendrin jobbte sie als Restaurantleiterin bei "Do&Co", ehe sie wieder nach Graz heimkehrte. Zurück in der steirischen Landeshauptstadt ging es zunächst ins "Klapotetz", dann für die Weinbauern Polz ins "Steirer".
Wieder zurück ins "Klapo"
Vor etwas mehr als sieben Jahren wagte Merc den Schritt in die Selbstständigkeit, als sie gemeinsam mit dem Winzer Hannes Dreisiebner endgültig das "Klapotetz" übernahm, um dieses in eine "Wein-Insel" mit steirischen Schmankerln zu verwandeln.
Insgesamt 120 verschiedene Weine hat sie dort im Programm, darunter auch den Sturm. "Der Sturm ist der Vorbote des neuen Weinjahres. Frischer Traubensaft, gegärt. Die Königin ist der Schilchersturm, den es nur bei uns gibt.", erläutert die Gastronomin.
Nun neigt sich die Sturm-Zeit allerdings dem Ende zu, denn bereits seit dem 25. Oktober ist der Junker zum Verkauf freigegeben. Diesen charakterisiert Merc wie folgt: "Das ist der erste neue Wein: immerhin mit bis zu 11 Prozent stark, frisch und resch." Mit der heurigen Ernte zeigt man sich zufrieden, der Preis bleibt konstant. Darüber hinaus ist der Junker aber auch aus einem anderen Grund eine Besonderheit: Während der Sturm schon seit Jahrhunderten im Programm ist, wurde der Junker erst vor rund 23 Jahren "erfunden". Er gilt zudem als steirische Rarität, die am 9. November wieder in der Grazer Stadthalle verkostet wird. Daher nix wie hin, Evy wird auch dort sein! Und Prost!
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