Geerdeter Gipfelstürmer
Ein perfekter Tag in Graz mit Robert Schauer.
Schicksalsberg Schloßberg. Sicher, das hört sich vielleicht doch etwas theatralisch an – vor allem wenn man die 123 Meter hohe Erhebung inmitten der Landeshauptstadt dann auch noch mit Robert Schauer in Verbindung setzt. Immerhin ist der Grazer in Bergsteigerkreisen fast so etwas wie eine lebende Legende – bezwang 1978 als erster Österreicher den Mount Everest (auf dem er insgesamt drei Mal stand), bestieg 1985 den knapp 8.000 Meter hohen Gasherbrum ohne Träger, Hochlager und Flaschensauerstoff, und, und, und.
"Aber der Schloßberg ist der erste und bisher auch letzte Berg, den ich bezwungen habe – und bringt mich mittlerweile ganz schön außer Atem", lächelt der seit heuer 60-jährige Filmemacher, der sich mit dem Berg- und Abenteuerfilmfestival so etwas wie ein Denkmal setzte. Schon die Frau Mama führte Schauer im Kinderwagen zum Uhrturm – "und später war ich auch beim Schulschwänzen oft hier oben, bin hier das erste Mal auf Felsen geklettert." Logisch also, dass der Schloßberg bei seinem "perfekten Tag" nicht fehlen darf.
Begonnen wird dieser mit einem ausgiebigen Frühstück mit der Lebensgefährtin und Hündin Aika. "Ein guter Tee, Schwarzbrot und ein Kipferl mit dem Honig von meinem Nachbarn", umreißt Schauer seine wichtigste Mahlzeit des Tages.
Danach geht’s ins Büro in der Nähe der Rettenbachklamm in Mariatrost. "Ich liebe meine Arbeit einfach, deswegen gehört das auch zu meinem perfekten Tag", erklärt Schauer. Momentan verbringt er viel Zeit dort. Für die 25. Auflage des Berg- und Abenteuerfilmfestivals (alle Infos unter www.mountainfilm.com) von 12. bis 16. November musste er sich alle 250 eingereichten Filme ansehen. "Bis zu 30 Filme pro Tag habe ich mir da anschauen müssen."
Mittags wird meist im nahen Gasthaus Kaltenbrunner gegessen, dann geht’s in die City. Ausgespannt wird nämlich beim Bummel durch die Altstadt – nach dem Aufstieg auf den Schloßberg belohnt man sich dann am Liebsten im Starcke Haus mit einem guten Essen "und dem besten Ausblick auf Graz". Danach geht’s wieder runter in die City – "Shoppen mit meiner Lebensgefährtin. Ich genieße dieses Bummeln. Graz hat so ein einzigartiges Flair. Mir ist es früher hier ja oft zu eng geworden. Aber wenn man dann einmal drei, vier Monate weg ist, lernt man diese Stadt erst zu schätzen. Deswegen könnte ich es mir auch nie vorstellen, aus Graz wegzugehen, weder privat noch mit dem Festival."
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