Das lebende Kunstwerk

Hingucker: Christine "Tini" Zimmer (27) ist die Chefin von tattoomodels.at | Foto: Philipp Tomsich
  • Hingucker: Christine "Tini" Zimmer (27) ist die Chefin von tattoomodels.at
  • Foto: Philipp Tomsich
  • hochgeladen von Andrea Stanitznig

Wegschauen fällt einem bei Christine Zimmer schwer. Die 27-Jährige sitzt im Cafe Cuba, nippt am Cappuccino und lächelt. "Tätowierte Menschen sind Selbstinszenierer. Auch wenn ich manchmal schräge Blicke ernte, mein Körperschmuck muss nur mir gefallen", sagt sie. Von besagtem Körperschmuck hat sie jedenfalls genug. Ein Großteil ihres Körpers ist kunterbunt bemalt. Auch ein Teil ihres Kopfes trägt Tinte. Deshalb sagt sie: "So heftig wie bei mir ist es bei keiner anderen Frau in Graz".
In den letzten neun Jahren ließ sich die gebürtige Salzburgerin ihre Haut verzieren. "Mit 18 habe ich mir mein erstes Tattoo stechen lassen", erklärt sie und zeigt ihren Stern im Nacken. Was so klein anfing, ist inzwischen aber weit mehr als eine persönliche Lebenseinstellung. Zimmer hat ihre Liebe zur Körperkunst zum Beruf gemacht.
Vor exakt drei Jahren gründete sie ihre Firma "tattoomodels.at". "Ich hatte damals selbst schon eine Werbeagentur und habe für ein Projekt tätowierte Models gesucht. Keine Modelagentur hatte welche in der Kartei. Da hatte ich die Geschäftsidee", erinnert sie sich.
Inzwischen hat sie sich in der Modebranche einen Namen gemacht. Ihre Models stehen unter anderem für Kampagnen von Kastner & Öhler, Converse und für das Brillenlabel Andy Wolf vor der Kamera. Zimmer selbst schaffte es für letzteres Unternehmen sogar mit einem Bild in die italienische Vogue. Und erst kürzlich waren die Grazer Models bei der Modenschau von Designer Michael Michalsky zu Gast, dem Höhepunkt der Berliner Fashion Week. Dort präsentierte Zimmer bei der Aftershow-Party eine weitere Geschäftsidee: ihren "Bunny Skull Vodka". Und die Erfolgskurve zeigt weiter nach oben.
Mit dem "Pecken" hat Zimmer noch nicht abgeschlossen. Ein Problem mit Reaktionen ihrer Umgebung hat sie nicht. "Warum auch? Es ist mir ja bewusst, dass ich auffalle. Natürlich erntet man manchmal komische Blicke, aber eine richtig negative Erfahrung habe ich noch nie gemacht", sagt sie. Nachsatz: "Die Gesellschaft muss sich jetzt eben daran gewöhnen, dass wir alle miteinander immer bunter werden."

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