Für Bedürftige
Freiwillige bereiten PCs neu auf und verschenken sie

- Als steirische Werkstadt dient Peter Krafts Wohnzimmer, wo er seit 2021 rund 700 PCs neu aufbereitet hat.
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In der Steiermark engagiert sich eine Gruppe von Freiwilligen, um ausgediente Laptops, Tablets und PCs für bedürftige Menschen wieder einsatzbereit zu machen. Unter der Leitung von Peter Kraft werden die Geräte an Kinder, Geflüchtete und Menschen in Ausbildung verteilt. Der Bedarf ist groß.
GRAZ/STEIERMARK. In der Steiermark hat sich eine Gruppe von Freiwilligen, größtenteils Pensionistinnen und Pensionisten, der Aufgabe verschrieben, ausgediente Laptops, Tablets und PCs aufzubereiten und an Menschen in Not zu verteilen. Sie sind Teil des Vereins „PCs für alle“, der in ganz Österreich aktiv ist und vor allem Kinder, Geflüchtete und Menschen in Ausbildung unterstützt, die sich sonst keinen Zugang zu diesen technischen Hilfsmitteln leisten könnten. Peter Kraft ist gemeinsam mit dem Co-Partner der ersten Stunde, Otto Simon, der Kopf der Initiative und sorgt gemeinsam mit seinem Team dafür, dass alte Geräte neues Leben erhalten. Pro Monat werden im Schnitt rund 20 Geräte "refurbed" und in Graz ausgegeben, MeinBezirk hat eine dieser Ausgaben begleitet.

- Peter Kraft bereitet viele PCs in seinem Wohnzimmer neu auf.
- Foto: MeinBezirk
- hochgeladen von Markus Kropac
PC-Ausgabe in Graz
Dabei herrschte im Spektral in Graz geschäftiges Treiben. Zwischen 12 und 13.30 Uhr wurden die Laptops ausgegeben und erklärt. In den letzten dreieinhalb Jahren hat das Team um Peter Kraft, der vor seiner Pension für ein großes Technikunternehmen gearbeitet hat, rund 900 Laptops an Bedürftige ausgegeben, ungefähr 700 davon hat Kraft selbst aufbereitet. "Das Hirn bleibt fit und man tut etwas Gutes dabei", schildert er seine Motivation. Sein Herzblut für die Sache ist in jedem Wort hör- und spürbar.
Elektroschrott vermeiden
Die Geräte werden von Unternehmen oder Privatpersonen gespendet. Viele dieser Computer, Laptops oder Tablets sind zwar gebraucht, aber noch lange nicht am Ende ihrer Lebensdauer. Im Zuge der Aufbereitung werden sie gereinigt und neu aufgesetzt, defekte Teile werden getauscht. "Es ist erstaunlich, wie robust diese Geräte sind", erklärt Kraft. Eine weitere Motivation treibt das Team an: die Vermeidung von Elektroschrott. Viele der Geräte würden ansonsten im Müll landen, Kraft weiter: "Das spielt für mich auch eine sehr wichtige Rolle." Oft dauert die Aufbereitung nur eine Stunde, bei schwereren Schäden, etwa einem defekten Display oder einer kaputten Tastatur, ist das anders, Kraft: "Das kann schon mehrere Tage in Anspruch nehmen." In solchen Fällen werden manchmal Teile aus mehreren defekten Geräten kombiniert, um ein funktionsfähiges zu schaffen.

- Das Grazer Team von "PCs für alle" engagiert sich ehrenamtlich und verteilt rund 20 neu aufgesetzte Geräte pro Monat.
- Foto: MeinBezirk
- hochgeladen von Markus Kropac
Wohnzimmer als Werkstatt
Eine richtige Werkstatt hat das Team in der Steiermark nicht. Stattdessen bereitet Kraft die meisten Geräte in seinem eigenen Wohnzimmer auf. Unterstützt wird er dabei von sieben weiteren Freiwilligen, die sich regelmäßig für das Projekt engagieren. Einer von ihnen ist Reinhard Lukas, ein ehemaliger Berufskollege von Kraft. "Es macht Freude, wenn man die dankbaren Gesichter sieht“, sagt Lukas. Das Projekt „PCs für alle“ lebt von der engen Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und der Mundpropaganda. Die Ausgaben finden jeweils nur in Graz statt, in der restlichen Steiermark werden die Geräte teilweise sogar zustellt.
Große Nachfrage
Die Nachfrage nach den aufbereiteten Geräten ist groß. Aktuell stehen allein in der Steiermark rund 50 Personen auf der Warteliste. Doch das geht nur, wenn weiterhin genügend Spenden eingehen. „Wir sind auf die Großzügigkeit von Unternehmen und Privatpersonen angewiesen. Nur wenn Geräte da sind, können wir sie aufbereiten und weitergeben“, so Kraft. Wer selbst in einer Situation ist und einen Laptop oder PC benötigt, kann sich online bei „PCs für alle“ (www.pcsfueralle.at) anmelden. Ebenso freut sich das Team um Peter Kraft immer über Spenden, Geräte sowie helfende Hände.
Torte als Dankeschön
Die Laptops bereiten Kraft in mehreren Sprachen auf. Je nach Bedarf kommt zur deutschen Version eine ukrainische oder eine arabische. Als Dankeschön gab es bei der Ausgabe im Oktober unter anderem eine Torte, die eine ukrainische Frau für das Team mitbrachte.
Wer in einer Situation ist, in der ein Laptop oder PC benötigt wird, kann sich online bei „PCs für alle“ anmelden. Ebenso freut sich das Team um Peter Kraft immer über Spenden von Geräten und helfende Hände, die bereit sind, sich ehrenamtlich einzubringen.
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