Mpox anders als Corona
"Für uns in Graz besteht derzeit kein Anlass zur Sorge"

Entsprechend den Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums (NIG) wird die Mpox-Impfung derzeit ausschließlich Risikopersonen angeboten. | Foto:  Christian Ohde/ChromOrange/picturedesk.com
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  • Entsprechend den Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums (NIG) wird die Mpox-Impfung derzeit ausschließlich Risikopersonen angeboten.
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Während die WHO wegen der Viruserkrankung Mpox eine "gesundheitliche Notlage internationaler Reichweite" ausgerufen hat, kalmieren dieselben Expertinnen und Experten. Die Gefahrenlage sei in Europa nicht dramatisch, werde aber im Auge behalten. Das Gleiche gilt für Graz, wie Gesundheitsamtsleiterin Eva Winter gegenüber MeinBezirk erklärt.

GRAZ. Bereits 2022 kam es zu Fällen von Mpox (Affenpocken) rund um den Globus, damals wurden auch in Österreich Erkrankungen registriert. Allerdings gingen die weltweiten Fallzahlen bald wieder zurück. Seit 2023 hat sich eine neue Variante des Virus vor allem im Kongo und in den angrenzenden Ländern ausgebreitet und sorgte zunächst in Afrika – auch aufgrund von hunderten Todesfällen – für Aufmerksamkeit. Vergleichbar mit der Corona-Pandemie sei dies aber nicht, wie man seitens der Weltgesundheitsorganisation (WHO) betont, da man im Hinblick auf Kontrolle und Eindämmung besser vorbereitet sei als bei Covid-19.

Mpox-Ausbreitung: Gesundheitsamtsleiterin Eva Winter rät zu erhöhter Vorsicht bei und nach Reisen in Risikogebiete. In Graz brauche man sich derzeit aber keine Sorgen zu machen, so die Medizinerin | Foto: Prontolux
  • Mpox-Ausbreitung: Gesundheitsamtsleiterin Eva Winter rät zu erhöhter Vorsicht bei und nach Reisen in Risikogebiete. In Graz brauche man sich derzeit aber keine Sorgen zu machen, so die Medizinerin
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Dennoch wurde von der WHO vergangene Woche ein internationaler Gesundheitsnotstand ausgerufen, um gemeinsame Vorgehensweisen gegen die Viruserkrankung auf den Weg zu bringen. MeinBezirk hat die Medizinerin und Leiterin des Grazer Gesundheitsamtes Eva Winter zum Thema befragt.

  • Wie schätzen Sie das Risiko bzw. die Gefahren durch eine mögliche Einschleppung von Mpox in Graz ein?

Eva Winter: Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass insbesondere nach Aufenthalt in Risikogebieten auch in Graz einzelne Fälle auftreten. Jedoch ist aufgrund des Übertragungsmodus des Mpox-Virus, der engen Kontakt voraussetzt, keine schwer kontrollierbare Ausbreitung zu befürchten, wie dies bei Corona der Fall war.

  • Inwiefern behält das Grazer Gesundheitsamt die Verbreitung (in anderen Länder) im Auge?

Natürlich behalten wir die Lage im Auge, wobei wir ja durch ECDC (European Centre for Disease Prevention and Control, Anm.) und das Ministerium raschen Zugang zu den nötigen Informationen haben.

  • Inwiefern ist man auf mögliche Erkrankungen in Graz vorbereitet?

Für uns in unserer Funktion als Gesundheitsbehörde bedarf es keiner speziellen Vorbereitungen, da sich die Vorgangsweise nur in Details von Maßnahmen bei anderen meldepflichtigen Erkrankungen unterscheidet.

  • Wurden Pläne für unterschiedliche Szenarien ausgearbeitet?

Dies sehe ich als überregionale Aufgabe, nicht als Aufgabe einer lokalen Gesundheitsbehörde.

  • Gibt es entsprechende Impfdosen in Graz bzw. sind Impfdosen für Graz reserviert?

In Österreich bzw. in Graz erfolgt das Impfstoffmanagement durch Landessanitätsdirektion, wie auch beim Mpox-Ausbruch 2022.

  • Was raten Sie Grazerinnen und Grazern, die von Reisen aus betroffenen Regionen zurückkehren?

Wenn Sie Beschwerden haben, insbesondere dann, wenn im Urlaub nach risikoreiche Kontakte stattgefunden haben – also Kontakt zu Kranken, enge körperliche Kontakte zu Risikogruppen – dann kontaktieren Sie rasch Ihre Ärztin oder Ihren Arzt oder rufen Sie die Gesundheitshotline 1450 an! Ansonsten ist es wichtig, einfach daran zu denken, wenn man innerhalb von zwei Wochen nach der Rückkehr auch untypische Krankheitsanzeichen bemerkt.

  • Was raten Sie Grazerinnen und Grazern, die sich ob der Thematik Sorgen machen?

Für uns in Graz besteht derzeit kein Anlass zur Sorge. Bei Risikoverhalten, wie häufig wechselnden ungeschützten Sexualkontakten, vor allem in Verbindung mit Reisen in Krankheitsgebiete, ist neben einer Änderung des Risikoverhaltens, die Nutzung von Kondomen dringend zu empfehlen – auch in Hinblick auf andere Krankheitsbilder, aber auch die Impfung verringert das Risiko.

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