Nur Schnitzel? Fehlanzeige!
In Wien hat sich in der Gastronomie in letzter Zeit sehr viel getan.
Ein Blick über den Tellerrand kann für gewöhnlich ja nie schaden, in Bezug auf die Kulinarik kann man dieses Sprichwort eindeutig zweideutig anwenden. Kann ma etwa die Grazer und Wiener Gastronomie vergleichen?
Der renommierte Restaurantkritiker Severin Corti meint dazu Folgendes: "Von außen ist es immer schwierig zu beurteilen, ich bin sehr selten in Graz. Ein bisschen hat man dennoch den Eindruck, dass es an Mut fehlt. Es hat immer geheißen, dass große Portionen wichtig seien und dass es die feine Küche schwer habe."
Grazer gibt den Ton an
Viel mehr kann der Fachmann dann aber über die Wiener Küche sagen: "Es hat sich unheimlich viel getan in den letzten Jahren. Es gibt beispielsweise endlich Köche, die selbst ein Lokal eröffnet haben. Ein wichtiger Vorreiter war mit Konstantin Filippou ausgerechnet ein gebürtiger Grazer, er hat ein Fine-Dining-Restaurant im ersten Bezirk aufgemacht. Ihm folgte dann unter anderem Oliver Lucas mit seinem ,Grace‘."
Lust auf Fremdes
Ebenfalls auffallend: Das Angebot an ethnischer Küche habe sich in der Bundeshauptstadt massiv vergrößert.
"Die Gäste müssen natürlich den Mut haben, Sachen auszuprobieren. Wenn man immer nur die Acht Schätze beim Chinesen bestellt, wird man nie die chinesische Küche kennenlernen."
So aber erlebt die südostasiatische Kulinarik einen wahrhaftigen Boom. "Das liegt auch an der Mobilität der jungen Leute, die fremde Länder heute ganz anders erleben und sich auf deren Küchen einlassen. Die kommen dann zurück nach Österreich und wollen die neu kennengelernten Gerichte auch daheim essen", so Corti.
Dennoch sei auch in Wien noch massiv Luft nach oben: "Man könnte sagen, steter Tropfen höhlt den Stein. Der Weg stimmt aber", so Corti.
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