Die Bosse fordern Änderungen

Josef Schenkirsch (l.) und Benni Bittmann beim WOCHE-Interview.
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  • hochgeladen von Marcus Stoimaier

Ab Freitag rollt auch in der Regionalliga wieder das runde Leder. Gratkorn empfängt zum Auftakt Allerheiligen, Sturms Amateure messen sich am Sonntag mit den Kapfenberger „Jung-Falken“ und der GAK hat Edi Glieders Steyrer zu Gast. Vorm Auftakt nahmen sich GAK-Boss Benedikt Bittmann und Gratkorn-Präsident Josef Schenkirsch für die WOCHE Zeit und plauderten ausführlich über Ziele, Strukturen oder eine mögliche Kooperation.

WOCHE: Die wohl leichteste Frage zu Beginn. Mit welchen Zielen gehen Sie mit ihren Klubs ins Frühjahr?

Bittmann: „Wir wollen eine tolle Frühjahrssaison spielen, wieder viele Zuschauer ins Stadion bringen und dann gut gerüstet und mit möglichst wenig Verletzten in die Relegationsspiele gehen.“
Schenkirsch: „Wir haben keine Lizenzierung abgegeben. Von dem her ist das Frühjahr für uns ein Training mit Meisterschaftscharakter. Die Platzierung ist sekundär. Wir wollen einfach gute Spiele zeigen.“

Wie attraktiv ist für Sie momentan die Regionalliga?

Bittmann: „Die Liga ist für uns sehr attraktiv geworden. Wir haben im Herbst im Schnitt 4.000 Besucher im Stadion gehabt. Aber von unseren Strukturen her ist es für den GAK in dieser Liga schwierig – von der Tradition will ich ja gar nicht sprechen, wir sind der älteste Klub der Steiermark.“
Schenkirsch: „Zum momentanen Zeitpunkt ist die Liga für uns weit attraktiver als die Erste Liga. Früher oder später ist diese Liga ja ohnehin zum Sterben verurteilt. Die Bundesliga hat’s bis jetzt nicht geschafft, einen Generalsponsor zu lukrieren. Aber, dass der GAK andere Ziele hat, ist klar.“

Die Strukturen der Bundesliga sind also nicht wirklich optimal ...

Schenkirsch: „Nein. Ich bin etwa klar für die Aufstockung der Ersten Liga auf 16 Vereine. Da gibt’s einfach viel mehr Planungssicherheit, da könnten wir auch den Nachwuchs viel mehr fördern.“
Bittmann: „Es gibt ja auch kein anderes Land, wo der Meister nicht aufsteigen kann. Das muss geändert werden.“

Das Urteil gegen Hannes Kartnig ist nicht nur in der Steiermark Thema. Muss man als Fußballfunktionär in diesen Zeiten nicht leicht masochistisch veranlagt sein?

Bittmann: „Das Vereinsgesetz wurde eben vor ein paar Jahren geändert, jeder hat jetzt die volle Haftung.“
Schenkirsch: „Ich beneide sicher keinen Präsidenten – das sind ohnehin nur noch ein paar Verwegene, die sich das antun. Das Geld wird immer weniger. Wir sind ein Verein aus einem relativ kleinen Ort, haben aber über 200 Jugendliche und zwei Kampfmannschaften – es wird immer schwieriger.“

Herr Bittmann, was passiert eigentlich, wenn der GAK nicht aufsteigt?

Bittmann: „Die Welt dreht sich weiter. Wir haben mit einigen Sponsoren mehrjährige Verträge. Den GAK wird es also weiter geben. Wenn man so will, wäre es für uns sogar besser, wenn wir nicht aufsteigen – da würden wir uns die Aufstiegsprämien sparen. Aber daran wollen wir jetzt natürlich nicht denken.“

In der Vergangenheit war immer von einer Kooperation zwischen Ihren Klubs zu hören – ist das noch aktuell?

Bittmann: „Aktuell gibt’s da sicher keine Bestrebungen.“
Schenkirsch: „Das waren immer nur Hirngespinste Ihrer Vorgänger beim GAK. Man ist an uns herangetreten, ein konkretes Konzept wurde uns aber nie präsentiert.“

Hat sich beim GAK schon jemand bezüglich eines eventuellen „Sturm-Stadions“ in Liebenau gemeldet?

Bittmann: „Nein und ehrlich gesagt denke ich darüber gar nicht nach. Momentan geben einige Herrschaften merkwürdige Wortmeldungen von sich, Adi Pinter, Franz Grad oder eben auch der Herr Jauk. Für mich schaut’s so aus, als hätte er nur einen Sager für die Fans auf der Generalversammlung gebraucht, nachdem die Logo-Sache mit Hängen und Würgen abgelehnt wurde.“

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