Heißer Kampf um Präsidentenstuhl

Gerhard Kapl will auch die nächsten vier Jahre Präsident sein.	Foto: GEPA | Foto: GEPA
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Die Wahl zum Präsidenten des Fußballverbandes wird spannend – und zu einem Politikum ...

Es sah alles nach einem Alleingang für Gerhard Kapl aus. Am 29. Jänner wollte er sich in Bruck/Mur zum vierten Mal zum Präsidenten des Steirischen Fußballverbandes wählen lassen. Und es hätte alles so einfach sein können – er hätte „nur“ folgenden Kompromiss akzeptieren müssen: Manfred Walch, Bezirkshauptmann von Leibnitz, ersetzt auf Wunsch von Union und ASVÖ den scheidenden Vizepräsidenten Franz Wolf. Somit hätte es ein Präsidium mit Kapl und den Herren Walch, Wolfgang Bartosch (ASKÖ) und Wolfgang Thierrichter (ASVÖ) als Vize gegeben.
Diesen Kompromiss lehnte Kapl ab, daher arbeiteten die Dachverbände Union und ASVÖ in den letzten Wochen eifrig an einer eigenen Liste für die Generalversammlung. Diese Liste hat es in sich (siehe rechts), vor allem Sturm-Urgestein Günther Neukirchner ist mit Sicherheit ein „Zugpferd“.
Kurios in der Sache ist auf jeden Fall, dass sich Thierrichter gegen Kapl auflehnt. War es doch der Präsident persönlich, der sich dafür einsetzte, dass Thierrichters Sohn, Architekt Roland Thierrichter, mit dem Bau des neuen Verbandsgebäudes betraut wurde ...
Die WOCHE bat beide Herren um ihre Stellungnahme:

Gerhard Kapl, seit zwölf Jahren Präsident des Steirischen Fußballverbandes, kandidiert mit folgender Liste:
Präsident: Gerhard Kapl
1. Vize: Wolfgang Bartosch
2. Vize: Alfred Steindl
3. Vize: Wolfgang Maier
Schriftführer: Günter Heber
Finanzreferent: Gerhard Ertl
Sportdirektor: Helmut Kronjäger

Seine Meinung:
„Für mich war die erneute Kandidatur nie eine Frage, weil ich noch immer gerne etwas bewegen will und weil mir der steirische Fußball sehr wichtig ist. Ich habe noch einige Pläne und Ideen, die ich in meiner nächsten Amtszeit gerne umsetzen will. Mir ist es ein besonderes Anliegen, dass die kleinen Vereine, denen es wirtschaftlich nicht so gut geht, stärker unterstützt werden. Dazu müssen wir bei den Nachwuchsbestimmungen ansetzen, im Jugendbereich braucht es einfach gewisse Änderungen.
Dass es eine Gegenliste gibt, überrascht mich nicht, es lässt mich aber unberührt. Ich setze auf die letzten zwölf Jahre, habe bewiesen, dass ich viel für den steirischen Verband geleistet habe. Ich will die Politik so gut es geht aus dem Spiel lassen. Ein Präsidium mit Walch als Vize hätte ich noch akzeptiert, aber nicht mit Walch und Wolfgang Thierrichter. Da hat es in der Vergangenheit einfach zu viele Probleme gegeben.“ heri hahn

Manfred Walch, Bezirkshauptmann von Leibnitz und Vizepräsident der Sportunion Steiermark, tritt mit folgender Liste an:
Präsident: Manfred Walch
1. Vize: Günther Neukirchner
2. Vize: Wolfgang Thierrichter
3. Vize: Josef Loidl
Schriftführer: Wolfgang Klemencic
Finanzreferent: Herbert Haas
Sportreferent: Gottfried Jantschgi

Seine Meinung:
„Präsident Gerhard Kapl betrachtete in den letzten Jahren den Steirischen Fußballverband als seine Erbpacht. Er hat Abhängigkeiten geschaffen, die nicht mehr länger tragbar sind, und daher war meine Liste eine absolute Notwendigkeit. Vor allem die 1.000 Euro, die die Vereine bekommen, wenn sie zur Generalversammlung oder zur 100-Jahr-Feier kommen (Anm.: die WOCHE berichtete exklusiv), halte ich für sehr bedenklich und stören mich. Dieses Geld könnte man sicher besser verteilen.
Ich war über 20 Jahre lang Fußballer und ich bin nach wie vor gerne im Fußball, als Präsident des SV Allerheiligen, tätig. Mir geht es in erster Linie um den Fußball und wir kandidieren mit einer fachlich hohen kompetenten Liste. Wir haben nichts zu verlieren, aber wenn wir gewinnen, kann sich jeder sicher sein, dass der steirische Fußball zu 100 Prozent davon profitiert.“ harald almer

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