Ganz locker alle ins Gold
Aufstellen, Pfeil einlegen, Bogen heben, Sehne spannen, Hüfte stabilisieren, Unterarm drehen, Hand positionieren, Ziel anvisieren und – loslassen. Zwischen Shoppingcity und Sportplatz ist beim Bogenschützenclub Union Graz-Seiersberg Zielstrebigkeit angesagt.
Von Rena Eichberger
Kaum konnte er laufen, schon legte Gangolf Haydu den ersten Pfeil ein. Ende März wurde er nun zum Obmann-Stellvertreter des Vereins, den seine Eltern 1973 gegründet haben, gewählt. Darüber hinaus ist der Österreichische Meister 2002 zuständig für die Ausbildung aufstrebender Bogenschützen. Mit einer gemieteten Halle hat er auf dem Gelände der Blumenbörse eine adäquate Möglichkeit geschaffen, auch während der Wintermonate das Ziel im Auge zu behalten.
Sieger-Typen
Gerade das Training von Kindern und Jugendlichen liegt Haydu am Herzen: „Es ist beeindruckend, zu welchen Persönlichkeiten sie durch ihre Erfolge werden.“ Noch ist die Mehrheit der 270 Mitglieder männlich – die Damen sind allerdings beim Visier- ebenso wie beim Blankbogen- oder Instinktivschießen stark auf dem Vormarsch. Besondere körperliche Eigenschaften muss dafür niemand mitbringen. Neulinge brauchen nicht einmal besonders sportlich zu sein. Das Gros der Schützen ist zwischen 25 und 40 Jahre alt. Auch für ältere Semester ist diese Sportart geeignet. „Der gesamte Bewegungsablauf ist doch eine Herausforderung“, gibt Haydu zu. Immer wieder sind Kleinigkeiten zu verbessern. Die besondere Kunst liegt darin, bei all dem Zuggewicht stets locker zu bleiben. Umso größer ist der Stolz, wenn es klappt und die Pfeile im Gold landen. Bereits zum Abschluss des ersten Kurses kann in einer kleinen Prüfung der „weiße Pfeil“ erworben werden.
Leihbögen
Dank angebotener Leihbögen muss keine aufwändige Ausstattung angeschafft werden. Irgendwann erscheint der eigene Bogen freilich attraktiv, liegt aber in der durchschnittlichen Ausführung in erschwinglichen Dimensionen. Wer allerdings nur das Beste will, dem sind bei Bögen und Zubehör nach oben hin keine Grenzen gesetzt.
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