In der Krise nimm eine Prise

In Weinitzen hauchen zwölf Rote Adler der uralten Tradition des Schnupfens frischen Schwung ein. Die „young generation“ tut das vorwiegend tabakfrei.

Von Rena Eichberger
„Bist du mit den Nerven runter, der Rote Adler macht dich munter!“ Dieser Spruch ziert das Vereinstagebuch, das seit 1982 die Aktivitäten des nach diesem Tabak benannten Vereins belegt. So manches Foto zeugt von erfolgreichen Teilnahmen an den Wettbewerben, die sich damals noch großer Beliebtheit erfreuten. „Bewertet wurde, wer sich ohne aufzuziehen den meisten Tabak in das Nasenloch stopfen konnte“, erzählt Obfrau Monika Rinner, die 1983 als Landesmeisterin ein gutes Näschen bewies.

Die Nase voll

Als reiner Damenverein konzipiert und bewusst klein aber fein gehalten, zählen die Roten Adler derzeit zwölf Mitglieder. Einmal im Monat finden beim Windischhansl in Weinitzen die Treffen statt. Der Seniorchef – selbst aktiv im männlichen Pendant des Vereins – ließ sich nicht nehmen, höchstpersönlich die Einschulung der Damen zu übernehmen. Ansonsten bleiben die Damen allerdings lieber unter sich: „Als Frauenrunde haben wir eben viel mehr Hetz!“ Gelacht wird überhaupt viel am Tisch. Eindeutig mehr als geschnupft, denn im Laufe der Zeit ist das Schnupfen ein wenig in den Hintergrund geraten. Dennoch – wer kein Schnupftabakdöschen bei sich trägt, muss Strafe zahlen und am Ende dieser fröhlichen Abende nimmt jede Dame eine Prise – allerdings in den meisten Fällen tabakfrei. Schließlich ist auch nur ein Mitglied Raucherin.

Themen-Party

Als Highlight im Vereinsjahr findet eine Party statt, die jedes Jahr unter einem anderen Motto steht. Nicht mehr wegzudenken wäre auch die Kutschenfahrt am 24. Dezember, womit sich die Kinder aus der Region begeistert das Warten auf Heiligabend verkürzen lassen. Und wer weiß – möglicherweise lassen die schwungvollen Roten Adler eines Tages auch die Schnupftabak-Meisterschaften wieder aufleben. Sehenswert wäre ein solcher Event allemal!

So wird geschnupft

Vom Handrücken: Ein oder zwei kleinere Häufchen werden vom Handrücken der linken Faust geschnupft. Ebenfalls zu beachten: Kleiner Finger und Daumen sind von der Faust wegzuspreizen, damit die Oberhandfläche gerade ist. Nun hält man sich die Hand unter die Nase und schnupft das Pulver ein.
Von den Fingerspitzen: Der Schnupftabak wird aus dem Schnupftabakdöschen genommen, zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten und in ein Nasenloch geführt. Diese Methode wird auch als „englisch“ bezeichnet, da sie in England sehr beliebt ist.

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