Kunst hat viele Facetten – Pfarrer Platzer kennt sie alle
So unspektakulär wie Gerhard Platzer denkt, ist seine Freizeitgestaltung keineswegs. Der Pfarrer von Andritz und St. Veit entpuppt sich als exzellenter Kunstkenner.
Kunst, Literatur, Musik. Kurz und bündig fasst Pfarrer Platzer seine Hobbies zusammen. Und fügt hinzu, dass er all diese Interessen ebenso wie Sport ausschließlich passiv betreibt. Er selbst fühlt sich weder zum Musiker noch zum Maler berufen. Was das Verfassen von Texten betrifft, so beschränkt er sich ebenfalls auf seine Predigten.
Reisevorbereitung
Als größte Leidenschaft hat sich die Kunstgeschichte herauskristallisiert. Hier hat es ihm besonders die Renaissance, aber auch die Moderne und die religiöse Kunst im Sinne von Kirchenausstattung und –architektur angetan. Da liegt Italien als favorisiertes Reiseziel freilich auf der Hand. Im Vorfeld befasst sich der gebürtige Grazer gründlich mit entsprechender Fachliteratur. Ein Buch, „Die Kunst der Moderne“ von Sandro Bocola, war vor 15 Jahren der Auslöser, sich intensiver mit Kunst auseinanderzusetzen. Seitdem wuchsen Bibliothek und Wissen über Künstler und ihre Werke deutlich an. Um den Besitz von Bildern geht es dabei gar nicht. „Vielleicht in einem anderen Leben mit Haus und viel Geld“, gibt es doch auch in Platzers Leben eine stolze Sammlung: Musik – von Barock bis ins 20. Jahrhundert! Die wird ganz bewusst gehört. Hintergrundbeschallung ist dem Schöngeist hingegen ein Gräuel. So liebt er beim Lesen absolute Stille.
Argumentationskultur
Während bei der Lektüre theologischer Fachliteratur der Geist hellwach ist, greift er vor dem Schlafengehen zu Krimis. „Danach schlafe ich wunderbar“, scheint den Herrn Pfarrer ohnehin nicht viel aus der Ruhe zu bringen. „Das täuscht. In Konflikten reagiere ich gelegentlich recht emotional“, gesteht der 65Jährige mitunter zu schnippischem Argumentieren zu neigen. Hier erkennt er Potenzial, sich in der Kunst des Schweigens zu üben.
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