Businesslunch mit Yagoba – Das Handy wird zum Autoschlüssel

Gemütliches Ambiente und tolle Kulinarik: Manfred Aigner (m.) und Stefan Haller wurden von Szidi Szekacs im thomawirt versorgt. | Foto: Foto Jörgler
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Die Yagoba GmbH steht für IT-Sicherheit auf höchstem Niveau. Mitgründer Manfred Aigner im Gespräch.

Was hat eine Kreditkarte mit einem Radargerät oder einem Autoschlüssel am Smartphone zu tun? All diese Dinge übertragen schützenswerte Daten. Die Yagoba GmbH sorgt dabei für die nötige Sicherheit. Mitgründer und Geschäftsführer Manfred Aigner im Gespräch über Graz als Standort für sein Unternehmen, die Suche nach qualifizierten Fachkräften und praktische Tipps zur IT-Sicherheit für jedermann.

WOCHE: Die wichtigste Frage gleich zu Beginn – was genau bedeutet eigentlich IT-Sicherheit?
Manfred Aigner: Vereinfacht gesagt bedeutet IT-Sicherheit, dass bei einer Übertragung von Daten das Vertrauen – sowohl was Ursprung als auch was Inhalt dieser Daten betrifft – gewährleistet ist.
Wie sieht die Arbeit von Yagoba in diesem Bereich aus?
Wir programmieren die kleinen Computer, die auf jedermanns Bankomatkarte, Uhr oder Smartphone – im Prinzip auf jedem Gerät, das Daten übertragen kann – drauf sind und stellen so die Sicherheit dieser Übertragung her.
Wie sehen konkrete Projekte aus, die Sie betreuen?
Beispielsweise kontaktiert uns eine Autobus-Firma, die ein Flottenmanagement-System implementieren will. Die Computer in den Bussen senden sensible Daten wie Bremswerte oder Spritverbrauch, die für den Betreiber wichtig sind, aber weder vom Fahrer noch von Außenstehenden manipuliert werden sollen.
Gibt es noch weitere Beispiele?
Eine andere Art von Auftrag wären Radargeräte – auf ihnen sieht man persönliche Daten wie die Nummerntafel, keiner soll diese sehen außer die Person, die die Strafe für das Zuschnellfahren erstellt. Auch hier bauen wir die von uns programmierten Chips ein. Der nächste Schritt ist dann schon bald das Aufsperren des Autos mit dem Smartphone. Was passiert, wenn ich mein Auto in die Werkstatt stelle oder mein Smartphone verkaufe? Für diese Probleme versuchen wir, Lösungen zu finden.
Wie verhält sich die eher kleine Stadt Graz im Vergleich zu dieser internationalen Branche als Standort?
Graz ist dennoch ein Hotspot, da hier Unternehmen wie Austria Microsystems, NXP oder Infineon angesiedelt sind. Außerdem wollten wir durch unseren Background bewusst in Graz gründen, hier haben wir unser Netzwerk. Auch die TU Graz bietet uns ein Top-Umfeld, dort wird wirklich toll ausgebildet und vernetzt, davon profitiert die gesamte Umgebung.
Wie schwer ist es, Fachkräfte für Ihr Unternehmen zu finden?
Grundsätzlich ist der Fachkräftemangel in dieser Branche natürlich in ganz Europa ein Thema. Unser Vorteil ist es, dass wir als Unternehmen nicht wachsen müssen, sondern uns nur erweitern, wenn es wirklich passt. Wir wählen sehr selektiv aus, sind dann aber auch ein sehr flexibler Arbeitgeber.
Welche Tipps können Sie jedem "normalen" Bürger für die eigene IT-Sicherheit geben?
Grundsätzlich muss man einfach herausfinden, was am eigenen Computer oder Smartphone schützenswert ist. Man hängt natürlich kein Tresorschloss auf eine Holzhütte, aber an die eigene Wohnungstür kommt ein Schloss, weil in der Wohnung Wertgegenstände sind – gleiches gilt für den Computer.
Und so wie ich das Wohnungsschloss nicht vom Nachbarsbuben installieren lasse, sollte ich das mit meinen Sicherheitsmaßnahmen am Computer auch nicht tun, sondern mich entweder selbst ausreichend schlaumachen oder Experten beauftragen. Was die eigenen Passwörter angeht, sollten diese vor allem lang sein. Vier aneinandergereihte Wörter wie beispielsweise "SesselWörterbuchHamsterFahrrad" sind mit Eselsbrücken oft einfach zu merken und viel sicherer als kurze Passwörter aus wahllosen Buchstaben mit Sonderzeichen.

Passionierter Radfahrer und IT-Experte: Manfred Aigner | Foto: Foto Jörgler
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Das ist Manfred Aigner:

Geboren am 11. Mai 1971 in Bad Ischl
Ist einer von den drei Gründern und Geschäftsführern von Yagoba
Absolvierte die HTL für Nachrichtentechnik und Elektronik in Braunau
Nachdem er bereits als Ingenieur in der Rechenzentrale von Raiffeisen gearbeitet hatte, entschloss er sich, stattdessen doch zu studieren.
Begann 1991 an der TU Graz zu studieren und arbeitete nach seinem Abschluss weiter an der Universität.
2012 gründete er seine Unternehmensberatung, 2013 wurde dann Yagoba gestartet.
Zu seinen Hobbies gehört alles, was man am Berg unternehmen kann, unter anderem Radfahren, Skitouren gehen oder Trekking.
Seinen Urlaub verbringt Aigner gerne so, dass er viel vom Land, das er bereist, sieht.
Aktuell plant er einen Trip nach Istanbul – die rund 1.800 Kilometer lange Strecke absolviert er gemeinsam mit seinem Bruder und Freunden am Rad.
Aigner hat keinen Fernseher zu Hause, er verbringt seine Zeit daheim gerne mit lesen.
Außerdem ist Manfred Aigner ein leidenschaftlicher Koch: "Ich koche alles, was schmeckt und probiere alles gerne so lange aus, bis es meiner Meinung nach passt."
Zu seinen Lieblingslokalen in Graz gehört das Liu, generell isst er gerne Asiatisch.

Informationen zur Yagoba GmbH:

Gegründet im Jahr 2013
Geschäftsführer und Gründer sind Manfred Aigner, Stefan Tillich und Thomas Popp – die drei waren bereits an der Technischen Universität Graz Kollegen.
Zu den drei Geschäftsführern kommen zusätzlich sieben Angestellte, drei davon in Teilzeit.
Seit der Gründung wurden über 50 Projekte mit einer Vielzahl internationaler Unternehmen abgewickelt.
Yagoba arbeitet mit Unternehmen aus der ganzen Welt zusammen, auch mit den in der Steiermark angesiedelten Firmen NXP oder Infineon gibt es Überschneidungen im täglichen Geschäft.
Kontakt:
Yagoba GmbH
Beethovenstraße 20
8010 Graz, Austria
Mail: info@yagoba.com
Tel.: 0650 8316400
Web: www.yagoba.com

Foto: KK

Gast & Wirtschaft:

thomawirt – Restaurant & Bar
Leonhardstraße 40-42, 8010 Graz
Telefon: 0316 328637
E-Mail: office@thomawirt.at
Web: https://thomawirt.at/
Öffnungszeiten: täglich von 9 bis 0 Uhr
Beschreibung: Der thomawirt verlangt in Graz keiner weiteren Beschreibung, schließlich hat sich das Lokal in der Leonhardstraße zu einer Institution gemausert. Egal, ob ein Kaffee in der Früh, das Mittagsmenü oder ein nettes Abendessen – im thomawirt ist man stets richtig.
Das Essen: Sowohl Manfred Aigner als auch WOCHE-Redakteur Stefan Haller wählten ein Menü. Während Aigner sich nach der Suppe die gefüllten Tomaten auf Melanzanicreme schmecken ließ, setzte Haller auf die Fischpfanne mit Reisnudeln. Als "Nachspeise" gab es Espresso für beide.
Die WOCHE meint: Auch beim preiswerten Mittagsmenü bekommt man qualitativ hervorragendes Essen auf den Tisch. Der thomawirt ist zu jeder Tageszeit zu empfehlen.

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