Doppelspitze mit Vertrauensbasis

- <b>Mahlzeit:</b> Nina Gritsch, Bernd Dorrong und WOCHE-Redakteur Max Daublebsky (sitzend, von rechts) wurden von Dagmar Afuss beim Bauernwirt hervorragend bewirtet.
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Nina Gritsch und Bernd Dorrong von „Offsetdruck Dorrong“ über ihre gemeinsame Geschäftsführung.
1957 von ihrem Großvater gegründet, übernahmen Nina Gritsch und ihr Cousin Bernd Dorrong im Februar dieses Jahres gemeinsam die Geschäftsführung der Grazer Traditionsdruckerei „Offsetdruck Dorrong“. Beim Business Lunch sprachen die beiden über geteilte Verantwortung und ihren überraschenden Wechsel an die Unternehmensspitze.
WOCHE: Sie führen ihr Unternehmen, wie schon ihre Eltern, zu zweit. Was sind die Vorteile einer solchen „Doppelspitze“?
B. Dorrong: Der große Vorteil ist, dass eine Vertrauensbasis da ist und man sich nicht um alles alleine kümmern muss.
N. Gritsch: Ja. Man kann sich austauschen und bestimmt gewisse Dinge leichter gemeinsam entscheiden. Es lastet nicht die ganze Verantwortung auf einer Schulter. Dadurch, dass unsere Aufgabengebiete auch wirklich getrennt sind – ich kümmere mich um die Buchhaltung und Personalverrechnung, mein Cousin ist für die Aufträge und die Kundenbetreuung zuständig – funkt man sich gegenseitig trotzdem nicht zu viel hinein.
B. Dorrong: In so einer Größenordnung wie unserer ist es gut, dass man zusammengreifen kann und zusammen agiert. Geteiltes Leid ... (lacht)
Herr Dorrong, Ihr Vater ist Ende des letzten Jahres überraschend verstorben und Sie und Ihre Cousine mussten die Geschäftsführung früher übernehmen als geplant. Wie sind Sie mit der Situation umgegangen?
B. Dorrong: Es war zwar schon vorgegeben, dass Nina irgendwann die Aufgaben meiner Tante – also ihrer Mutter – übernimmt und ich jene meines Vaters, es ist dann aber wirklich von einem Tag auf den anderen passiert. Der Vorteil bei uns beiden ist jedoch sicher, dass wir schon seit zehn Jahren in der Firma sind und die Gegebenheiten hier kennen. Man würde sich natürlich trotzdem sehr oft wünschen, noch nach den Erfahrungen aus der Vergangenheit fragen zu können.
N. Gritsch: Gewisse Aufgabengebiete wurden uns schon von unseren Eltern übergeben, bevor wir die Geschäftsführung übernommen haben und auch jetzt ist meine Mutter da und unterstützt uns. Der überraschende Wechsel ist aber auf jeden Fall eine riesige Herausforderung.
Was braucht es, um am Standort Graz bestehen zu können?
B. Dorrong: Es gibt zwei bis drei Druckereien, die das gleiche abdecken können wie wir. Für die Größe der Stadt ist das natürlich schon eine relativ große Dichte.
N. Gritsch: Durch unsere Schnelligkeit und Zuverlässigkeit versuchen wir uns aber von der Konkurrenz abzusetzen. Und wir haben Mitarbeiter, die im Schnitt 20 Jahre im Unternehmen sind.
B. Dorrong: Wir sind mit unserem Maschinenpark außerdem immer am neuesten Stand. Es ist ein Markt, der sich ständig verändert, deshalb ist es wichtig, den Kontakt zu den Kunden zu pflegen und Trends zu erkennen und auch aufzugreifen.
Nina Gritsch
Geboren am 7. Juni 1984.
Verheiratet mit Michael, Mutter von Paul, 1 Jahr alt.
Hat am Gymnasium der Ursulinen maturiert.
Im Anschluss Druckvorstufentechnikerlehre in Stainz.
2005 Einstieg in den Familienbetrieb.
Im Unternehmen zuständig für Buchhaltung und Personalverrechnung.
Verbringt ihre Freizeit mit Familie, Haus, Garten und Sport.
Bernd Dorrong
Geboren am 21. Oktober 1983.
Matura am BG/BRG Oeversee.
Lehre zum Druckvorstufentechniker im Druckhaus Thalerhof.
Seit 2004 im Familienbetrieb.
Unter anderem zuständig für Auftragsabwicklung und Kundenbetreuung.
Nebenbei Herausgeber des Radmagazins „Lines“ (www.lines-mag.at).
Als Mountainbiker „auf der Suche nach dem Nervenkitzel“.
Offsetdruck Dorrong OG
Kärntner Straße 96, 8053 Graz
58 Mitarbeiter
Das Druck-Angebot reicht von Plakaten, Visitenkarten und Katalogen bis hin zu Büchern.
Info: www.dorrong.at
Gast und Wirtschaft
Der Bauernwirt in der Harter Straße
Harter Straße 142, 8053 Graz
Tel.: 0316/28 34 32
Web: www.bauernwirt-graz.at
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag von 10.30 bis 23.00 Uhr, Sonntag und Feiertag von 10.00 bis 22.00 Uhr, Küche jeweils von 11.00 bis 21.45 Uhr.
Beschreibung: Bereits seit 125 Jahren bewirtet der Bauernwirt seine Gäste im Westen der Stadt. Bewährte steirische Küche steht dabei genauso auf der Karte wie italienische Spezialitäten.
Das Essen
Bernd Dorrong entschied sich für eine Frittatensuppe und einen Salat mit Backhendlstreifen, für Nina Gritsch und die WOCHE gab es das Mittagsmenü, bestehend aus einer Kräuterschaumsuppe, Faschierten Laibchen mit Kartoffelpüree und Salat – genauso, wie für unseren Fotografen.
Die WOCHE meint: Die Portionen sind ausgiebig und fein gekocht, die Bedienung bemüht und freundlich – gut-bürgerliche Küche in einem gut-bürgerlichen Gasthaus.




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