Fehler im Managment als Ursache für Insolvenzen

Die Gründe für Insolvenzen bei Jungunternehmern haben sich von 1990 bis 2011 stark verändert. | Foto: KK
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Den ersten Geburtstag feiert noch fast jedes Unternehmen. Den dritten hingegen nur mehr vier von fünf Firmen. Die Ursachen für das Scheitern haben sich in den letzten Jahren allerdings stark verändert: Nur mehr in rund einem Zehntel der Insolvenzen gilt Kapitalmangel als Ursache, bereits in mehr als der Hälfte der Fälle Fehler im Management, wie der KSV1870, das Gründerservice der WKO Steiermark und die Experten aus dem Bereich Unternehmertraining am WIFI Steiermark bestätigen.

Innerbetriebliche Ursachen gewinnen stark an Bedeutung: Während im Jahre 1990 der KSV1870 nur für ein Fünftel der Insolvenzen innerbetriebliche Ursachen wie Managementfehler oder mangelnde Befassung mit Herausforderungen und Veränderungen ortete, war dies 2011 bei mehr als der Hälfte der Fall. Hans-Georg Kantner, Leiter des Bereiches Insolvenz beim KSV1870, bestätigt, dass die Unternehmen ihre Kapitalbasis in den letzten zehn bis 15 Jahren stärken konnten und „Geld in jedweder Form“ abgesehen von den schwierigen Jahren 2008 bis 2010 nicht das Problem war.
Geld sei auch heute nicht das Problem, so Kantner: „Managementversagen wird immer wichtiger als Ursache für Insolvenzen. Gutes Management ist in unserer überliquiden Welt der eigentliche Schlüssel für den unternehmerischen Erfolg beziehungsweise dessen Fehlen für den Misserfolg.“

David Schütze, Leiter des Bereichs Unternehmensentwicklung am WIFI Steiermark, bedauert in diesem Zusammenhang, dass „leider viele Unternehmer einfach starten, ohne ein wirkliches Ziel und einen Businessplan zu haben“. Aus seiner Erfahrung im Training für Unternehmer weiß er, dass Selbstständige es häufig als „Schwäche“ sehen, wenn sie externe Unterstützung in der Unternehmensentwicklung annehmen. Der Experte betont: „Als Geschäftsführer eines Klein- und Mittelunternehmens kann ich zum Beispiel nicht automatisch Profi in Personalentwicklung sein. Aber genau deswegen gibt es ja externe Unterstützung.“

Auch Michaela Steinwidder vom Gründerservice der Wirtschaftskammer Steiermark weiß, was den Unternehmern fehlt. Wer ein freies Gewerbe wie beispielsweise Handel, Werbegrafik-Design, EDV-Dienstleistung anmelde, sei fachlich meistens zwar fachlich gut ausgebildet, wenn es aber um Grundlegendes wie Umsatz, Gewinn oder Kostenrechnung gehe, sehe es anders aus. Gerade diese betreibswirtschaftlich-rechtlichen Zusammenhänge würden oft nicht verstanden. Ein Unternehmertraining wie es das WIFI anbiete, würde die Gefahr des unternehmerischen Scheiterns erheblich reduzieren.

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