Schultyp: Besser eine Wahl ohne Qual

Viele Eltern sind sich nicht sicher, ob sie sich für die richtige weiterführende Schule für ihr Kind entscheiden. | Foto: djd/Studienkreis
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Eltern wollen für Ihr Kind in der Regel nur das Beste. Die Wahl der richtigen Schule ist damit ganz sicher eines dieser Dilemmas, denen Eltern im Laufe der Erziehung begegnen. Fest steht, niemand kennt Ihr Kind besser als Sie selbst. Fakt ist aber auch, kaum jemand wird ihr Kind weniger objektiv beurteilen und einschätzen als Sie selbst. Daher sollten Sie in der Entscheidungsfindung über die Schullaufbahn Ihres Nachwuchses nicht nur auf sich hören, sondern auch die Meinung bisheriger Lehrer oder Wegbegleiter – nicht zu vergessen sind natürlich auch die Wünsche und Ziele ihres Kindes.

Bedürfnisse des Kindes im Vordergrund

In Österreich sehen sich Eltern zweimal vor der Frage, welcher Schultyp der beste für ihren Nachwuchs ist: Das erste Mal beim Wechsel von der Volksschule in die Sekundarstufe rund um den zehnten Geburtstag des Kindes und dann vier Jahre später, wenn es darum geht, entweder eine weiterführende Schule oder eine Lehre zu absolvieren.
Nicht selten finden sich Kinder aus Familienbetrieben in einer entsprechenden berufsbildenden Schule wieder, weil sie quasi in die Fußstapfen ihrer Eltern gedrängt werden. Das kann gut gehen, muss es aber nicht. Daher empfiehlt es sich, vor derartig wichtigen Entscheidungen lange und ausführliche Gespräche mit dem Sohn oder der Tochter zu führen. Denn die Wünsche der Eltern müssen sich noch lange nicht mit den Vorstellungen der Kinder decken.

Talente entdecken und fördern

Je nach Entwicklung eines Kindes kristallisieren sich früher oder später die Fähigkeiten, Talente aber auch Schwächen heraus. Interessiert es sich eher für Technik und Naturwissenschaften oder ist es ein großer Rechner und Stratege? Ist es eher kommunikativ oder eher zurückhaltend? Diese Charaktereigenschaften können schon eine wichtige Richtschnur für die Schulauswahl sein.
Egal, welcher Weg schlussendlich eingeschlagen wird, geben Sie Ihrem Kind auch die Chance, sich einmal zu irren. Es ist besser einmal rechtzeitig die Reißleine zu ziehen und noch einmal motiviert durchzustarten als sich durch eine Ausbildung oder gar einen Beruf zu quälen, die einem so gar nicht liegen.

TIPPS FÜR DEN SCHULWECHSEL:

Was ändert sich gewöhnlich mit dem Schulwechsel?

-Mehr unterschiedliche Fächer werden von mehreren unterschiedlichen Lehrern unterrichtet, das Lerntempo steigert sich und auch die Menge der Hausaufgaben nimmt zu. Außerdem steigt der Anspruch an die Konzentrationsfähigkeit und an das selbstständige Lernen. Auch soziale Veränderungen wie neue Mitschüler und die ungewohnte Schulumgebung müssen erst einmal verarbeitet werden.

Wie können Schüler und Eltern dieser Stressfalle entgehen?

Damit der Start an der weiterführenden Schule nicht zur Stressfalle wird, sollten Eltern mithilfe des Klassenlehrers schon frühzeitig den Leistungsstand des Kindes einschätzen. Es lohnt sich, bereits das Lern-, Arbeits- und Sozialverhalten der Schüler in der 7. und 8. Schulstufe zu überprüfen. Professionelle Nachhilfeanbieter bieten dies an.

Was geschieht nach so einer Einschätzung?

Die Eltern sollten sich die Ergebnisse erläutern lassen. Sie benötigen ja Anhaltspunkte zur Beurteilung der Lerneigenschaften und der sozialen Kompetenzen ihres Kindes. Das hilft ihnen, mit ihrem Kind und unter Berücksichtigung der Empfehlung des Lehrers die passende Schule auszuwählen. Die Ergebnisse zeigen zum Beispiel auf, wo die Stärken des Kindes liegen und was noch nicht so klappt und trainiert werden sollte.

Wie lassen sich diese Erkenntnisse praktisch umsetzen?

Am besten reduziert man frühzeitig den Leistungsdruck, indem man schon vor dem Wechsel Fördermöglichkeiten nutzt. Dann werden Lücken gar nicht erst so groß, dass sie die gesamte spätere Schullaufbahn erschweren. Wichtig sind auch das direkte Gespräch mit dem Klassenlehrer und ein guter Draht zum Kind. So bleibt man auf dem Laufenden und kann bei Bedarf helfen – etwa mit einem gut strukturierten Lerntag oder indem man die Unterstützung durch Experten organisiert.

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